M U S T A N G - I N S I D E

Liebe Mustangfreunde,

nach einigen Jahren des Fahrens mit meinem 1967er Mustang, 289 cui fällt auf, dass im Standgas etwas Rauch oder Dampf aus dem geöffneten Öleinlass aufsteigt. Bei etwas mehr Gas ist das nicht zu beobachten, kann aber sein, dass es durch den verstärkten Luftzug des Lüfters nicht gut zu sehen ist.

Ein Unterdruck ist durch Handprobe über der Einfüllöffnung kaum festzustellen.

Was könnte die Ursache dafür sein?

Zudem ist der Ölverschlussdeckel, Twist-On etwas undicht, so dass Öl austritt. Gibt es dafür keine gesonderten Dichtungen, sondern nur ganze Ersatzdeckel?

Besten Dank für Euro Rückmeldungen vorab.

Viele Grüße
Bernd

Hi Bernd,
hat der Motor schon erhöhten Ölverbrauch?
Wenn es aus dem Einfüllstutzen dampft, arbeitet das PCV System nicht richtig, denn das ist dafür zuständig, das die Öldämpfe zur Ansaugbrücke gleitet und verbrannt werden.

.....oder das PCV System arbeitet - allerdings ist der Blow By (also die Verbrennungsgase, die sich an den Kolbenringen vorbei in das Kurbelgehäuse drücken) zu hoch und kann nicht mehr ausreichend abgesaugt werden.

Hast Du ein PCV Ventil im Ventildeckel auf der BFS? Ist es mit dem Vergaserfuss verbunden? Saugt es, wenn Du es aus dem Ventildeckel herausziehst und mit dem Finger verschließt?

Hallo zusammen,
der Ölverbrauch ist konstant niedrig. Der Motor läuft gleichmäßg rund und springt sehr gut an.

Den Test des Unterdrucks am PCV auf der Beifahrerseite werde ich gleich morgen durchführen.

Vielen Dank erstmal vorab. Ich melde mich, wenn ich das getestet habe.

Blowby sieht so aus, zumindest wenn wie bei mir das an Zylinder #4 auf der Beifahrerseite stattfindet. Rechts kam aber auch Öl-Nebel aus dem Breather in bestimmten Fahrsituationen. Zieh mal das PCV Ventil ab mit Schlauch dran.
http://www.ponysite.de/302_PCVblow.mov
Mein Motor lief auch immer weiter bis vor kurzem und sprang gut an, keine dicke Fahne. Über die Zeit verabschieden sich aber sonstige Dichtungen und/oder es läuft am Ölmeßstab raus bei höheren Drehzahlen durch den Druck im Kurbelraum.

Hallo und guten Tag in die Runde.
Ich habe mir das Video http://www.ponysite.de/302_PCVblow.mov angeschaut, meine Frage an die Fachkundigen hierzu wäre, wie ist denn diese Menge an blowby, im Standgas zu bewerten, ist das eher schwach, mittel oder schon hoch? Besteht bei der Menge bereits akuter Handlungsbedarf?
Vielleicht kann man mit der Ölviskosität (20/50) etwas gegensteuern. Wir sind auf Antworten gespannt.
Gruß Michael aus der Pfalz

Das Video wurde leider ohne angeschlossenes PCV Ventil gemacht. Jeder Motor hat ein gewisses Maß and Gasen im Kurbelgehäuse. Diese Gase sollen durch das PCV System abgesaugt und der Verbrennung zugeführt werden. Wenn das System nicht geschlossen ist - also z.B. das PCV Ventil nicht angeschlossen ist, kann es nicht arbeiten.
Wenn das System funktioniert erkennt man einen leichten Unterdruck im System. Wenn man den Öleinfülldecken/ Breather abnimmt und die Öffnung mit der flachen Hand verschließt, sollte ein leichter Unterdruck zu fühlen sein - und es sollten natürlich keine Öldämpfe aus dem Breather entweichen.

Hallo,

noch 'ne Idee:
Ein weiterer Punkt ist, dass das PCV-System, neben dem Unterdruck, auch noch einen ausreichenden Luftdurchsatz benötigt, um richtig zu funktionieren. Daher sollte der Schlauch vom PCV so angeschlossen sein, dass er von den Primaries des Vergaser "angesteuert" wird.

Siehe dazu auch die Diskussion im folgen Threat:
viewtopic.php?t=41460
Dort ging es zwar um die Funktion des Vergasers / Idle. Das Thema mit dem Luft-Durchsatz kommt da aber auch vor.

Welcher Vergaser und welcher Spacer ist verbaut?

VG André

Passend zu dem Video von meinem gibt es ein Video von Michael in diesem Fred von einem gesunden Motor.
https://mustang-inside.de/viewtopic.php ... 8&start=10

Wie gesagt, lief der Motor nach wie vor sauber rund und störungsfrei. Unterdruck am Breather war vorhanden, allerdings wenig, dafür gleichmäßig. Genauer als mit der Hand, kann man das sicher mit einem dünnen Gummi-Latex-Handschuh prüfen, wieviel Unterdruck noch da ist. Der wölbte sich leicht nach unten.
Allerdings kam eben wie gesagt, bei langer Autobahnfahrt etwas aus dem Ölmeßstab, daß ich dann abgedichtet habe. Folge: Leckagen an dem Kurbelwellendichtring, also Überdruck im Kurbelwellengehäuse. Und nach 100km kamen dann auch mal ein paar Tropfen aus dem gesättigten Breather (da ich den Zuführschlauch abgezogen habe, vorher war der Luftfilter innen oben schwarz bekokt.

Der Motor war draußen und ist jetzt wieder drin und demnächst weiß ich mehr...immerhin läuft er schon wieder und war 33 Jahre überwiegend dicht.

Hallo zusammen,

habt vielen Dank für die vielen Erläuterungen und Tipps. In der Tat ist nach dem Tausch des PCV Ventils der Unterdruck wieder da und der Ölschwad wird abgesogen.
In den Spacer mit rückseitigem Zugang und Autolite-Vergaser oben drauf.

Eine gute Fahrt Euch allen
Viele Grüße
Bernd