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Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 10:37
von KurtStang
Guten Tag liebe Ponyherde,

bei mir und meinem Bruder kam am Wochenende eine Frage auf, die wir uns selbst nicht beantworten konnten. Daher hoffe ich hier eine Antwort zu finden, für viele vielleicht recht einfach.
Wir hören immer, auf ein altes Auto darf kein neues Öl, also auf ein 65er 289 zum Beispiel sollte man immer mineralisches nehmen.
Jetzt die Frage, warum ist das so?
Was fehlt dem neuen (immer als besser und toller angepriesenen Ölen) was die alten Motoren brauchen? Die Antwort darf auch ruhig ins Detail gehen, wäre nicht schlimm :-)

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß Daniel (und Bruder)

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 10:53
von Schraubaer
Modernen und besonders synthetischen Motorölen fehlt ZDTP.

Seit 1935 ergänzen ZDTP (Zinkdithiophosphat) - Verschleißminderer auf Zink- und Phosphorbasis das Motoröl. Diese sollen sich am Metall anlagern und dafür sorgen, dass das Schmieröl länger am Metall haftet. So mindern diese Additive die fressende Reibung von Metall auf Metall beim Kaltstart ebenso wie bei kurzfristigen Schmierfilmabrissen.
Dem Katalysator zuliebe findet in modernen Motorölen seit 1990 eine ständige Reduktion dieser klassischen ZDTP-Verschleißminderer statt.

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 13:43
von Krischen
Zusätzlich zu den bereits geschilderten Notlaufeigenschaften haben moderne Öle eine reinigende Wirkung auf Ablagerungen und halten die Verbrennungsnebenprodukte im Öl in Schwebe. Wenn Du jetzt einen Motor, der sein bisheriges Leben mit Mineralölen bestritten hat und welcher überall Verbennungsablagerungen gesammelt hat, mit "reinigendem" modernen Synthetiköl befüllst, werden die alten Ablagerungen zum Teil oder komplett gelöst und im Öl in Schwebe gehalten.

Das kann je nach Verschleißzustand des Motors zu Problemen mit dem Öldruck führen (Lagerspiel erhöht wegen fehlender Ablagerung) oder zu Undichtigkeiten. Ablagerungen/ Ölkohle kann also auch als "Dichtmittel" dienen.


Gruß Christian

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 14:22
von KurtStang
Hallo,

vielen Dank für die Antworten. Und warum brauchen moderne Motoren das nicht? Wurden da andere Materialien verwendet?

Gruß Daniel

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 14:37
von Schraubaer
Brauchen was nicht?

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 14:39
von KurtStang
Hallo,

das ZDTP brauchen neue Motoren ja anscheinend nicht oder?

Gruß

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 14:51
von stang-fan69
Hi

Bei der Windsor-Motorenfamilie ist in erster Linie die Nockenwelle / Lifter die kritische Reibpaarung, was den Zinkanteil angeht.

Aus diesem Grund haben die 302/5.0 ab dem Zeitpunkt, wo Katalysatoren eingesetzt wurden (85/86) Rollerlifter bekommen, um eben ein Öl mit geringem Zinkanteil fahren zu können, welches die Kats nicht schädigt.

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 14:53
von sally67
Hi Daniel,
schau mal,hier wurde einiges wissenswertes schon geschrieben :idea:
viewtopic.php?f=67&t=10268
Gruß und

Re: Ölfrage (Achtung, nicht die Standardfrage :-) )

Verfasst: Mo 23. Apr 2018, 18:57
von TBHH
...das Zeugs heisst übrigens ZDDP. von Zink-Dialkyl-Dithiophosphat.... ;)


Gruss
Theo