Einmal, um endlich die Tonnen an Fett loszuwerden, die sich über die Jahre nach einer sehr stümperhaft aufgebrachte Hohlraumversiegelung über das ganze Auto verteilt haben und zum Anderen, um auch hier mal ein genaueres Bild von der Blechsubstanz zu bekommen.
Ein bisschen Geschichte
Fertiggestellt am 14.02.1967 in San Jose
Ausgeliefert am 19.03.1967 an einen Händler in Los Angeles, mit folgenden Optionen:
289-4V Engine
Lime Gold Paint, Ford #2041-A
Ivy Gold Décor Bucket Seats
3.00 Conventional Rear Axle
C-4 Select-Shift Cruise-O-Matic
Extra Cooling Package
Closed Crankcase Emission System
Exhaust Emission Control
C-4 Select-Shift Cruise-O-Matic
Courtesy Light Group
6.95X14-4 Ply Rated Tires
White Sidewall Rayon Tires
Console
Deluxe Steering Wheel
Sport Deck Rear Seat
Power Disc Brakes
Power Steering
Tilt-Away Steering Wheel
AM Radio
Exterior Decor Group
Interior Decor Group
Tinted Glass
Deluxe Seat Belts
Heavy Duty Battery
Nach seiner Auslieferung in Los Angeles in 1967 wurde der Wagen nach Arizona verkauft, verbrachte später einige Jahre auf den kanadischen Maritimes bevor er dann von meinem Vorbesitzer in Calgary 2001 gekauft wurde.
Dieser hatte über die Jahre sehr viel Geld in das Auto investiert, um es dann in diesen Zustand zu bringen...

Im Oktober 2009 wurde der Wagen dann an mich verkauft. Ich war jahrelang auf der Suche nach einem für mich bezahlbaren Wagen, in schwarz, mit Deluxe Interieur und gutem Erhaltungszustand und fand diesen dann schlussendlich bei eBay USA.
Ich hatte nicht vor, das Fahrzeug zu ersteigern und wartete ab, ob der vom Verkäufer eingesetzte Mindestpreis erreicht wurde.
Glücklicherweise war das nicht der Fall und ich nahm mit dem Verkäufer Kontakt auf. Wir einigten uns über grobe gegenseitige Preisvorstellungen und als wir uns hier im Rahmen einige wurden, nahm ich Kontakt mit einem lokalen Spezialisten auf (themustangshop.ca) der den Wagen auch schon kannte.
Ich bat den Verkäufer, das Fahrzeug dort nochmal vorzustellen und die Werkstatt, den Wagen auf die bekannten Schwachstellen hin zu inspizieren und mir ein Gutachten bereitzustellen.
Das taten sie dann über 3 Tage hinweg und dokumentierten mir schlussendlich den guten Allgemeinzustand, der für deutsche Verhältnisse eher als befriedigend durchging. Aber ich wusste nun, was ich kaufte.
Wir einigten uns über den Preis und dann begann der lange Import, die Umrüstung und einig andere Arbeiten die ich direkt nach der Ankunft erledigen liess.
Unter Anderem die Erneuerung der Lenkung vom Lenkgetriebe abwärts, sowie eine Hohlraum- und Unterbodenversiegelung, die ich später noch richtig bereuen sollte...
Es dauerte schliesslich bis März 2010 bis das Auto fahrbereit vor meiner Tür stand.
Da der TÜV Prüfer die Cragar Felgen nicht abnehmen wollte (Wegen ihres variablen Lochkreises...!) und ich immer ein Fan der Magnum 500 war, machte ich mich auf die Suche und erwarb sie dann kurze Zeit später.
Nach ein bisschen Kosmetik sah er dann so aus...





Zur Restauration
Die Reinigung des Unterbodens im letzten Spätsommer brachte ans Licht, dass es diverse, kleinere Löcher über die ganze Bodengruppe verteilt gab, so dass ich kurz darauf beschloss, mal das Interieur herauszunehmen, um zu sehen, wie es um die Bodengruppe und Spritzschutzwand im Allgemeinen bestellt ist.
Und so sah es dann aus:







Und wer kennt das nicht...
Wenn man dann so vor einem leergeräumten Mustang steht und eh schon immer vorhatte, das mal alles richtig schön zu machen...

"Hm, da kann man ja gleich alles in einem Rutsch machen..."
Nachdem man sich mit dem Gedanken abgefunden hat, die Zeit mit dem blechernen Freund in den kommenden Monaten auf eine andere Weise als sonst zu verbringen, ist die Entscheidung schnell gefallen:
OK. Komplettrestauration.
Gut, das Abkratzen der Lackschichten zeigte an allen Anbauteilen den gleichen Lackaufbau:

Schlecht, überall Geräuschdämmung, Fett und Geräuschdämmung und Fett...


Motor raus...

Kabelbaum

Noch rauf aufs Drehgestell und Feierabend...

Bremsanlage, Bremsleitungen, Benzinleitung, Achsen...



Die restlichen Karosserieanbauteile... Fett überall... (Gut fürs Konservieren, schlecht fürs Entlacken)



Und wie das so ist, findet man ja doch noch immer noch ein Andenken in den tiefsten Ecken der Karosse.
Bei mir war es eine Münze, die herausfiel, nachdem die Karosse komplett gestrippt war:

Die wird wieder ihren Platz im Auto finden. Fest verbunden mit der Karosserie

Und dann war es soweit. Die komplett zerlegte Karosserie und alle Anbauteile traten ihren Weg zum Entlacken an...
Und die Kollegen waren sehr penibel:





Zu den Problemstellen...

Der Klassiker: Batterieträger...

Spritzwand zum Kotflügel, Fahrerseite

Boden Fahrerseite, hinten
Boden Fahrerseite, vorne

Spritzwand Fahrerseite


Der Fußraum auf der Beifahrerseite hinten, sowie die Spritzwand sieht ähnlich aus...
Am schlimmsten hats den hinteren Kotflügel auf der Fahrerseite erwischt:

Für einen geübten Schweisser sicher nichts aufregendes. Und genau den suche ich jetzt.. Idealerweise mobil.
Bin für jeden Tipp dankbar!
Genauso wie für sachdienliche Hinweise zur Reparatur der Rostschäden unter Beibehaltung von soviel ursprünglicher Blechsubstanz wie möglich.
Mir wurde schon geraten, mal eben die ganze Bodengruppe zu tauschen, weil es die ja so zu kaufen gibt.
...
Nun stellt sich die Frage, wie soll er werden?
Ich bin generell ein Freund der Originalität. Allerdings ist Lime Green Metallic nicht die Farbe, für die ich diesen ganzen Aufriss treiben und auch das passende Interieur kaufen würde... Auch wenn es klasse aussehen kann...
Brittany Blue, Acapulco Blue, oder Frost Turquoise wäre es gewesen... Aber auch hier passt m.E. das schwarze Interieur nicht...
Somit bliebe noch Raven Black oder Silver Frost. Ich werde mir mit der Entscheidung vermutlich bis zur letzten Sekunde Zeit lassen.
Demnächst mehr auf diesem Bildschirm...