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Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Di 2. Dez 2025, 13:23
von Pite
Von der Verteilerkappe und dem Verteilerfinger, hat er ja im ersten Beitrag bereits Bilder eingestellt.

Optisch sehen die Teile gut, bzw. neu aus.

Auf der Zündspule sehe ich einen Aufkleber, sieht also nicht nach einem Original aus.

Kannst Du den Typ bestimmen?

Benötigt sie 12V oder wird sie mit Vorwiderstand betrieben?

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Di 2. Dez 2025, 13:27
von Pite
Ich gehe auch stark davon aus das es um ein Problem mit der Zündung geht.

Um den Funken zu prüfen, gibt es eine ganz simple Methode.

Für Laien sieht das zwar schräg und unter Umständen auch gefährlich aus, aber für Kfz'ler die noch mit den Herkömmlichen SZ oder TSZ-Zündungen gelernt haben, war das früher Alltag 8-)

Dafür benötigst Du lediglich eine zweite Person zum kurz starten.

Ich versuch mal das hier zu beschreiben...
  • Das Zündsystem ist vollständig und alles so als wollte man den Motor starten (also Kappe, Finger, Zündkabel & Kerzen, alles korrekt verbaut)
  • Motor & Zündung aus
  • Das Zündkabel aus der Zündspule abziehen
  • Das Kabel nun mit einer isolierten Spitzzange (oder ähnlichem) an der Gummihülle des Steckers anfassen
  • Den Steckkontakt des Kabels nun seitlich so in die Öffnung der Zündspule halten das ca. 10-15mm Abstand zum Kontakt in der Zündspule sind und man noch in diese Öffnung schauen kann
  • nun startet die zweite Person kurz den Motor (max. 2-3 Sekunden)
Sollte der Motor anspringen, über den Zündschlüssel direkt wieder abstellen !!!

Bei einem gesunden Zündsystem sollte ein deutlich sichtbarer und kräftiger Funken zu sehen sein!

Es geht hier nicht darum den Motor so laufen zu lassen, obwohl das alles auch geht (wenn man weis was man da tut).

Was da genau passiert ist folgendes, normalerweise entsteht in der Spule kein Funken, wenn alles korrekt zusammengebaut ist.

Mit diesem Test wird hier bereits ein Funken mit fast maximal möglicher Spulenleistung erzeugt.

Eine defekte Zündspule macht hier entweder garnichts, oder es gibt nur mickrige und schwache Fünkchen.

Bei einer einwandfreien Zündspule ist der erzeugte Funken hier kräftig, deutlich zu sehen und auch zu hören :!:

Wie gesagt, ich weis das klingt für Laien echt schräg, aber wenn man das gelernt hat, war das früher gang und gäbe...

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Di 2. Dez 2025, 15:14
von Mach1 69
Mit dem prüfen der Spule hab ich genau dies gemeint - wenn er das kann, man hat das früher eigentlich immer so gemacht mit einer zweiten Person - da hat auch mal die Freundin/Frau herhalten müssen :lol: zum kurz anlassen...

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 09:31
von Philosophie
Guten Morgen,

danke, dass ihr mit mir am Ball bleibt und weiterhin so hilfreich antwortet.

War gestern am Auto und habe nochmal ein paar Sachen geprüft und natürlich sind neue Fragen entstanden dabei. Ich probiere es übersichtlich in verschiedene Themen aufzuteilen.

Zündkabel zu den Zündkerzen

Habe alle geprüft. An sich sehen die Verbindungen gut aus, ABER bei zwei Kabeln ist die Steckhülse im Zündverteiler stecken geblieben. Auch das von Zündkerze 1, welches kein Funken hat. Keine Ahnung, ob ich mit zu viel Kraft gearbeitet habe, es am Verschleiß lag oder eine Kombination aus beiden. Zudem ist ein anderes Kabel auf der Zündkerzen Verbindung-Seite leicht eingerissen.

Bild

=> Werde also ein neues Set Zündkabel holen, auch wenn man die Steckhülsen vermutlich wieder hinbiegen und mit dem Kabel verbinden könnte. Aber der Austausch schadet bestimmt nicht. Außerdem wollte ich eh blaue Kabel, passend zum Lack :D


Zündkabel zur Zündspule

Hier sind einige Fäden von der geflochtenen Isolierung zu erkennen. Siehe Bild:

Bild

=> Kabel wird auch ersetzt. Könnte das schon ein Problem sein, bzgl. schlechter Zündung?


Zündspule

Laut Aufkleber ist eine PerTronix mit Widerstand 1,5 Ohm eingebaut. Unten in der Ecke steht: CARB E.O.# D-57-21.

Zum Test: Habe ich noch nicht gemacht, aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann sollte ich das Zündkabel so hinhalten wie auf dem Bild (nur mit isolierter Zange):

Bild

Und dann eine normale Zündung durchführen lassen, korrekt?


Zündkerzen
Ich bekomme die Zündkerze nicht raus. Kaufe mir Rostlöser/WD 40 und werde das über Nacht mal einwirken lassen und dann nochmal probieren.

Hier aber eine Frage: Komme mit meiner 21 mm Zündkerzennuss nur an Zündkerze 1 (ganz vorne Beifahrer) und 8 (ganz hinten Fahrer). Ansonsten ist immer der Hitzeschutz vom Auspuffkrümmer im Weg:

Bild

Kann ich das ein wenig lösen (abmontieren geht ja eh schlecht, ohne noch mehr wegzumachen)? Oder ist meine Zündkerzennuss (Link zur Nuss) einfach zu dick? Ist eine 21 mm Zündkerzennuss in Ordnung oder sollte ich eine 13/16 auftreiben und schauen, dass die dünnwandiger ist? Könnt ihr was empfehlen?


Undichte Stelle Kühlwasser
Meine Vermutung derzeit ist, dass es hierherkommt. Da es dort schon sehr feucht drumherum ist/war. Mehr Flüssigkeit ist aber nicht mehr ausgelaufen, eher verdampft.

Bild

Darf/Kann ich die Schelle einfach mal öffnen? Aus meiner Laien sich ist der Schlauch ja am höchsten Punkt und sollte vermutlich eh keine/kaum Flüssigkeit drin sein. Oder irre ich mich oder ist das problematisch bzgl. Entlüftung o.Ä.?
Ansonsten vertage ich das Problem ins neue Jahr, dann werde ich die Flüssigkeit einmal komplett austauschen. Jetzt würde ich mich aber erstmal auf das Zündungsthema fokussieren wollen.


Soweit so gut. Ich besorge ein paar Sachen und melde mich natürlich wieder, wenn ich endlich mal ein Zündkerzenbild machen konnte. Guten Start ins Wochenende allen :)

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 09:57
von T5owner
"Kabel wird auch ersetzt. Könnte das schon ein Problem sein, bzgl. schlechter Zündung?"

Auf jeden Fall, hatte ich neulich auch , mal eben die Kabel getauscht, aber nicht mit der nötigen Sorgfalt die neuen Stecker sauber aufgesteckt, schon gabs Stauchungen, Fehlzündungen (nicht-Zündungen) und Liegenbleiben unterwegs, also immer Zeit nehmen und richtig machen, auch beim Abziehen.

Bei Fächerkrümmern und Isolierungen und anderen engen Verhältnissen am besten die Ratsche mit Gelenk-Kopf und kleiner Verlängerung nehmen.

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 10:54
von Mach1 69
Hallo Philip, du musst am Mustang mit Zoll Werkzeug arbeiten (Kerze zB 13/16") - Rostlöser vorher ist ok - aber nicht mit roher Gewalt ran gehen und Nuss gut ansetzen !
Besorg dir wenn nicht vorhanden einen Werkzeugsatz der die gängigen Größen abdeckt und Kerzennüsse enthält - gibt gute und nicht zu teure im Handel...

Zündkabel und evntl gleich Kerzen würde ich einen passenden kompl.Satz verbauen - Farbe der Kabel ist erstmal unwichtig sondern die Qualität sollte stimmen und für deinen Motor abgestimmt sein /Länge und Stecker um es sauber verlegen bzw anschließen zu können...
Falls auch neue Kerzen angedacht sind sollte der Elektrodenabstand geprüft und gegebenenfalls eingestellt werden vor dem Einbau !
(Wo besorgst du mitunter denn Teile wenn nötig - hoffe bei Händlern die spezialisiert sind auf US Oldies ?)

Zur Montage zB verwende ich eine spezielle Zündkabel-Montagepaste für das Gummi der Zündkabelstecker - lässt sich viel besser montieren und wenn dann mal nötig auch leicht wieder schadfrei demontierten, zusätzlich dichtet gegen Feuchtigkeit...
WICHTIG nur am Gummi verwenden und nicht die Kontakte damit großartig einschmieren falls du das verwenden möchtest !

Die Z-Spule prüfen wie du es gezeigt hast ...

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 11:42
von Philosophie
Danke für die schnellen Antworten, Heiko und Wolfgang!

Habe Zoll-Werkzeug gekauft, aber ohne Zündkerzennuss. Nur jetzt bei der Zündkerzennuss habe ich nicht drauf geachtet.

Ersatzteile kaufe ich bei Stang-Parts, als kleine Unterstützung für die lehrreichen YT Videos. Wobei Patrick in dem Video auch von einer 21 mm Zündkerzennuss redet. Gerade nochmal geschaut. Daher vermutlich die Entscheidung :D

Hole mir auf jeden Fall den Zündkabel-Satz. Warte aber noch auf das Kerzenbild und würde dann ggf. wie du schon sagtest auch gleich neue Kerzen kaufen. Wird aber vermutlich darauf hinauslaufen.

Hätte jetzt für die Kabel noch mit Silikonspray gearbeitet, aber wenn es da spezielle Paste gibt, halte ich danach Ausschau.

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 12:56
von Mach1 69
Kabelsatz nummeriert sehe ich - prima !
So mancher hat die Zündfolge zur jeweiligen Kerze schon verwechselt vor Eile :lol: ...
Eine passende Kerzennuss sollte am Flansch des Krümmers vorbei passen und mit einer kleineren Ratsche und teils Gelenkstück geht's noch ertwas besser wie Wolfgang schon angesprochen hat !
Silikonspray tuts am Stecker wenn nicht geflutet wird auch...

Wird schon werden wenn du sauber arbeitest !

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 13:28
von torf
Du hast Fächerkrümmer verbaut. Hier musst Du je nach Position bzw. Zylinder teilweise mit verschiedenen Werkzeugen/ Steckschlüsseleinsätzen arbeiten, um an die Kerzen heranzukommen. Es gibt unterschiedliche Passformen der Fächerkrümmer - somit ist es leider nicht immer vorhersagbar, wie und mit welchem Werkzeug man am besten arbeitet.

Der Rest bzgl. der Zündkabel wurde schon beschrieben.

Re: 68er Mustang startet nicht mehr - Funken am Start-Relais

Verfasst: Fr 5. Dez 2025, 13:35
von Red Convertible
Hi Philip,
die Zündkabel, an denen sich die Kontakthülse gelöst hat, sind definitiv ein Fehlerbild, das zu den beschriebenen Problemen führt.
Das Problem, das die Zündkerzen so schlecht mit Werkzeug erreichbar sind, liegt in erster Linie an den verbauten Fächerkrümmern.
Die sind aufgrund der Bauform und der teils billigen Verarbeitung, leider sehr häufig der Grund dafür, das Zündkerzen nur selten bis gar nicht erneuert werden.
Um vernünftig an die Zündkerzen zu kommen, wirst du sehr wahrscheinlich nicht drumherum kommen, die Krümmerschrauben zu lösen, damit du die ein bisschen verschieben kannst.
Es hat gute Gründe, warum dort original Gusskrümmer verbaut waren, mit denen es keine Platzprobleme gibt.
Bevor du neue Zündkabel einbaust, unbedingt vorher alle mit dem Multimeter durchmessen, hatte schon mehrfach nagelneue bei denen die Kontakthülsen keine Verbindung mit der Kabellitze hatten und somit keinen Zündfunken erzeugt haben.
Ist leider schon häufig vorgekommen, das Produkte, speziell für den Oldtimermarkt, nicht so genau auf Qualität geprüft werden, obwohl die aufgerufenen Preise dies vermuten lassen.
Gutes Gelingen!