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Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Do 3. Mai 2018, 10:33
von Rusty
Mich würde interessieren wie du die Konischen Dichteinsätze montiert hast.
Danke.

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Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Do 3. Mai 2018, 18:51
von Piwi
Das eigentliche Montieren war keine große Zauberkunst. Aber erstmal eine Hilfestellung im Internet finden, schon etwas :D Die meisten Videos oder Seiten, die sich mit dem Rebuild des Steuerventils befassen, erwähnen die kleinen Tube-Seats nicht einmal.

Wie üblich hat mir http://www.stangerssite.com gut geholfen, wenn es um Power-Steering geht sowie auch der folgende Blog:
http://68vert.blogspot.de/2013/10/power ... valve.html

Die alten Dichteinsätze habe ich mit einem kleinen Stück Stahldraht, an dessen Spitze ich mit einen kleinen Haken gebogen habe, einfach rausgezogen. Zuvor wieder etwas Öl in die Öffnungen träufeln, damit ein Schmierfilm entsteht. Ein bisschen sanft rütteln und die kleinen Dinger purzelten mir entgegen.
Die neuen Tube-Seats habe ich dann auch etwas mit ATF eingeschmiert und dann vorsichtig in die Öffnungen gedrückt. Ohne irgendwelches Werkzeug, nur mit den Fingern. Hatte etwas angst, die kleinen Teile direkt schon wieder zu beschädigen.

Dann nur noch die Leitungen wieder verbunden und festgezogen, und die Seats haben sich richtig gesetzt und sind bis jetzt auch dicht.

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Do 10. Mai 2018, 11:41
von Rusty
Hallo Patrik,

Danke für die ausführliche Beschreibung und die Links. :)
Meine Tube Seats gingen relativ schwer in die Bohrungen.

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: So 26. Aug 2018, 15:21
von Krischen
Moin moin Patrick,

Du hast hier lange nicht geschrieben, warscheinlich weil Du ununterbrochen mit dem Mustang unterwegs bist, oder?

Zeig doch mal ein 'Bild von Deinem Werk oder dem Stand....ich habe Deine Resto begeistert verfolgt und warte nur auf das glückliche Ende.

Gruß Christian

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 15:41
von Piwi
Ja, es sind wieder ein paar Wochen vergangen, seitdem ich etwas zu meinem Projekt geschrieben habe. Auf den letzten Metern vergesse ich auch immer das Knipsen von Fotos.

Die gute Nachricht vorweg: Der Wagen ist zugelassen und hat TÜV + H.

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Leicht waren die letzten Schritte aber nicht und auch jetzt habe ich noch diverse Baustellen, an denen ich Arbeiten muss.

Zuletzt hatte ich ja das Steuerventil der Servolenkung überholt und wieder eingebaut. Während ein paar Probefahrten mit roten Nummern habe ich dann bemerkt, wie der Wagen plötzlich sehr viel Servo-Öl verloren hat. Da dachte ich schon wieder, was für eine Sch***e das doch ist, mit diesen Autos... Da überholt man ein Teil und es ist trotzdem nicht richtig dicht. Also hab ich den Wagen mal auf die Bühne gefahren, um zu schauen, was da wieder los ist.
Das Ergebnis war ein sehr locker sitzender Schlauch am Steuerventil vom Druckzylinder der sich durch das Fahren wohl losgerüttelt hatte. Den konnte man fast schon abziehen. Hab ich nochmal Glück gehabt, dass sowas nicht während der Fahrt passiert ist. Also den Schlauch festgezogen und die undichte Servo war Geschichte :D

Das nächste Problem, dass ich hatte, war die Hitze. Bei den Probefahrten in diesem Sommer wollte der Wagen nicht wirklich cool bleiben. Das war unter anderem so schlimm, dass der Wagen nach dem Abstellen fast einen halben Liter Kühlflüssigkeit aus dem Überdruckschlauch gespuckt hat. Der ganze Kühler kochte richtig. Um mir und meinem Auto hier etwas zu helfen, wollte ich zunächst mal den Kühlkreislauf reinigen. Angefangen habe ich dabei mit einem Pulver, dass ich in den Kühler gegeben habe. Das sollte den Rost, Kalk und was auch immer für Schmutz im kompletten Kreislauf lösen. Danach habe ich ich das Kühlwasser komplett abgelassen, den Kühler nochmals gespült und dann wieder alles eingebaut und befüllt. Nach einer weiteren Probefahrt sah erstmal alles gut aus. Musste nur etwas Kühlmittel auffüllen (bis kurz über das Netz). Nach der nächsten Runde war da dann wieder ein Problem mit der Hitze. Meine Vermutung war hier zunächst eine große Luftblase im Kreislauf. Ich dachte eigentlich, dass ich alles richtig gemacht hätte, beim befüllen (oberen Schlauch zur Heizung abgezogen und aufgefüllt, bis es dort ausläuft). Aber auch das nachträgliche Entlüften brachte wenig. Nach kurzer Zeit stiegt die Nadel gefährlich nahe an das "H".

Habe mir dann einen Fan Shroud bestellt und diesen Verbaut. Und hier zeigt sich mal wieder, was ich doch für einen kleinen Bastard in der Garage habe...
Habe bei RSB oder AAM etwas recherchiert, um den richtigen Shroud zu kaufen und zu schauen, was ich noch alles brauche. Z. B. Halterungen, anderen Abstandshalter für den Lüfter usw.
Den Kühler, den ich habe, ist scheinbar nicht von einem 67er Mustang. Sondern von einem 65/66er. Ist auch gefühlt das kleinste Teil, was man dem Motor (289er) antun kann (ist auch nur 2-Reihig). Dazu noch ein vierblättriger Lüfter (15") und einen Abstandshalter mit 7,5cm "Höhe" (hab ich auch noch nirgends gefunden).
Toll, dachte ich, wieder mal was besonderes... einfach passend bestellen kann ja auch jeder :D

Den Fan Shround, den ich jetzt montiert habe, ist dieser hier:
https://www.rsb-parts.de/modell-1967/ku ... 351?c=4649
Dazu noch die Montage-Teile:
https://www.rsb-parts.de/modell-1965/ku ... ler?c=4648

Links und rechts vom Kühler ragt der Fan Shroud zwar etwas über, aber er ist montiert. Das einzige Problem, dass ich jetzt noch habe, ist folgendes:
Fahre ich ein paar hundert Meter, ist noch alles in Ordnung mit dem Lüfter und der Abdeckung. Nach einer gewissen Zeit hört man dann ein Tackern aus dem Motorraum. Das Geräusch kommt von den Lüfterflügeln, die gegen die Abdeckung (oben) schlagen. Auch, wenn ich den Wagen dann abstelle und kurz die Schrauben zur Halterung prüfe und den Shroud etwas nach oben drücke, kommt das Tackern sehr schnell wieder. Scheint aber auch nur bei warmen Motor zu passieren. Lasse ich den Wagen länger stehen und starte dann wieder, ist erstmal alles OK.
Habe auch schon geprüft, ob sich der Motor beim Gasgeben oder im warmen Zustand anders verhält (mehr Bewegung) aber konnte da nichts rausfinden.
Der Lüfter schwingt zudem auch ganz leicht (da wollte ich als nächstes bei). Aber das kann erstmal nicht die Hauptursache sein, da es sonst auch im kalten Zustand klackern würde.
Immerhin dauert es jetzt echt lange, bis die Naden der Temperaturanzeige über die Hälfte hinaus wandert. Beim letzten Ausritt (ca. 40 Minuten) kam die Nadel auf fast 2/3 der Anzeige. Das war eine Fahrt durch die Stadt und ins nächste Dorf und wieder zurück.

Die Frage ist jetzt nur, was ich gegen das Klackern machen werde... den Fan Shroud an der Stelle "öffnen" und ein Stück herausschneiden wollte ich eigentlich nicht.


Dann noch etwas zum Thema TÜV:
Hatte Ende Juli meinen Termin beim TÜV und war vorher nochmal für einen letzten Check in der Werkstatt. Licht wurde eingestellt, Bremsen geprüft, Probefahrt gemacht usw. Dabei sind uns schon ein paar Sachen aufgefallen, die der TÜV wohl nicht so toll finden würde:
- Die Feststellbremse zog unterschiedlich stark (mehr als 55% Differenz)
- Die Warnblinkanlage wurde vom Bremslicht übergangen
- Standlicht in den Blinkern vorne

Mit diesen Punkten im Hinterkopf bin ich dann direkt von der Werkstatt aus zum TÜV. Zwei der drei genannten Punkte wurden tatsächlich vom Prüfer bemängelt. Zusätzlich wollte er noch einen extra Hitzeschutz für Brems- und Benzinleitung haben, die an dem Abgasrohr vorbeiführten. Und natürlich die Reflektoren! Die tollen roten Reflektoren fehlten mir. Also bekam ich drei Monate als Frist, die Mängel zu beheben und wieder vorstellig zu werden.

Für die Warnblinkschaltung habe ich mir das Modul von Frost bestellt. Einbau ist kinderleicht und es funktionierte sofort. Die Feststellbremse haben wir dann in der Werkstatt noch eingestellt und die Leitungen mit Hitzeband umwickelt. Nachprüfung beim TÜV war dann zwei Wochen später.
Durch die Nachprüfung bin ich dann ohne Probleme gekommen. Die H-Zulassung gab es dann auch.

Beim TÜV wurden dann noch ein paar Bilder für das Kurzgutachten erstellt und dann ging es auch schon zur Zulassungsstelle.
Dort wurden dann wieder meine Nerven strapaziert... Ich brauchte für die lose mitgeführte Diebstahlsicherung, die ich laut TÜV mitführen muss, eine Sondergenehmigung nach §70. Diese durfte ich in der Stadtverwaltung beantragen. Normale Bearbeitungszeit: ca. zwei Tage. Aber nicht bei mir :D In der Stadtverwaltung gibt es nur eine Person, die diese Genehmigungen ausstellen darf (Hallo? Redundanzen???) und die war... krank! Für unbestimmte Zeit! Ach ja, wie schön... ich wurde vertröstet und sollte mich in einer Woche nochmal melden... Gesagt, getan... die zuständige Person war nach einer Woche wieder da, musste aber erstmal anderen Papierkram aufarbeiten. Wann meine Genehmigung an der Reihe ist, konnte man mir nicht sagen. Nochmal zwei Tage später konnte ich dann doch schon den Wisch abholen und durfte wieder zur Zulassungsstelle rennen.

Und so steht der Mustang nun endlich, nach vier Jahren mit eigenen Nummernschildern in meiner Garage, das Wetter ist natürlich durchwachsener geworden und ich kämpfe noch mit Kleinigkeiten :D

Als nächstes würde ich mit meinem Wagen gerne mal eine geeignete Location aufsuchen und ein paar schicke Bilder machen. Davor wollte sich mein Lackierer den Wagen auch nochmal anschauen, die paar kleinen Macken ausbessern und den Wagen nochmal polieren. Den ein oder anderen schönen Tag werden wir dafür dieses Jahr bestimmt noch haben.

Der Großteil der Arbeit ist also erledigt. Vier Jahre hat es gedauert. Ich habe sehr viel über das Schrauben gelernt und denke, dass ich meinen Wagen dadurch echt gut kenne. Schließlich hatte ich gefühlt jede Schraube in der Hand. Auch wenn die Restauration etwas "durcheinander" lief (gerade am Anfang) kann sich das Ergebnis doch sehen lassen. Für meine Erste und auch letzte Restauration bin ich jedenfalls sehr zufrieden.

Meinen größten Respekt an alle von euch, die selber Restauriert haben oder noch dabei sind und vielen Dank an dieser Stelle für all die Hilfe, die ich von euch bekommen habe!

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 16:11
von Krischen
Hey Patrick,

der ist doch echt geil geworden...cooles Projekt und nun auch auf der Strasse, meine Anerkennung und Glückwunsch.

Gruß

Christian

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 16:26
von sally67
Hi Patrick,
prima Ergebnis, gefällt ausserordentlich!
Ich habe einen Mordsrespekt vor Leuten die so ein Projekt über solch einen Zeitraum durchziehen und auch beenden :shock:.
Die Kleinigkeiten die jetzt noch auftauchen schaffst du im Handumdrehen.
Gruß und

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 16:29
von Braunschweiger
Freud mich für dich, das du nun auf die Straße kannst.
Viel Spaß und sonnige Kilometer mit dem schönen Teil.
Das du selber geschraubt hast, nimmt dir keiner 8-)
Gruß Harald

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 19:19
von Nicht0815
Hallo Patrick,

so ein Ergebnis nach 4 Jahren Resto, mein aller größten Respekt.

Genieße deine Fahrten.

Grüße Michael

Re: Meine erste Restauration: Projekt "Männertraum"

Verfasst: Mo 3. Sep 2018, 20:45
von Grussi67
Hallo Patrick,
Ich wünsche Dir viel Spaß mit Deinem Pony, hast es Dir verdient!
Genieße noch die letzten schönen Tage in diesem Jahr und die paar Kleinigkeiten kannst Du dann ja im Winter machen.
Respekt.
Gruß Thomas