Alltagstauglichkeit

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Andre´

Alltagstauglichkeit

Beitrag von Andre´ »

Hallo, zusammen.



Mein Name ist Andre´; ich komme aus Mönchengladbach in NRW und bin gaaaanz frisch für dieses Forum frei geschaltet worden und kann jetzt eeeendlich loswerden, was mich schon seit soooo langer Zeit fesselt.





Ich plane ernsthaft, mir einen Mustang zu kaufen. Dieses Auto täglich zu nutzen und habe diesbezüglich schon einige Mustangbesitzer auf diversen Messen dazu befragen können. Über diese Plattform möchte ich mir gerne noch andere Meinungen von erfahrenen Mustang-Besitzern einholen.





Dieses Auto sollte ein 67´ / 68´-er sein, da es eine einknickende Lenksäule hat. Es sollte nach Möglichkeit ein Coupe´ mit einem V8 und 4,7l Hubraum sein. Einer Umrüstung auf Gas steht wohl so wie ich es auch in diesem Forum eroiert habe nichts im Wege, was da H-Kennzeichen anbelangt.



Ich selbst habe ein wenig Erfahrung in puncto Karosseriebehandlung aber was die Elektrik bzw. den Motorenbereich anbelangt, aaarg begrenztes Wissen und schrauberisches Können.



Dennoch möchte ich dieses wunderbare Auto jeden Tag genießen können aber wie es mit folgenden Punkten aussieht, weiß ich leider noch nicht und erhoffe mir wertvolle Infos:



-Verfügbarkeit und ungefähre Kosten für Getriebe, Lichtmaschine und

sonstiger lebenswichtiger Ersatzteile für dieses Auto



-Gibt es spezialisierte Fachwerkstätten und wie sieht´ s preislich aus?



-Alltagstauglichkeit und Verschleiß?



-besonders anfällige Teile / Schwachstellen nach Modell / Baujahr ?



-Tipps zur Kaufberatung und anschließende Teilnahme und Betreuung in

diesem MustangClub





Ich weiß, dass das 2-3 Fragen sind ;) und ich freue mich auf jede Antwort und bedanke mich dafür schon einmal ganz herzlich im Voraus.



Viele Grüße,



Andre´ aus MG.
sasser

Alltagstauglichkeit

Beitrag von sasser »

Hallo,



Die Idee, einen Mustang der ersten Generation zu kaufen ist eine sehr gute.

Die Erwähnung der einknickenden Lenksäule veranlasst mich aber zu folgendem Hinweis:



Der Mustang bietet bei weitem nicht die Sicherheit eines aktuellen preisgleichen Neuwagens, egal ob einknickend oder nicht. Fehlende Kopfstützen, fehlende elektronische Helferlein, Heckantrieb, Zweipunktgurte und ein veraltetes Fahrwerk fordern den Fahrer. Drehmoment und Leistung auch der kleineren Motoren verlangen vor allem bei Regen einen kopfgesteuerten Fahrer. Selbst, wenn man selbst immer besonnen fährt (was schwerfällt) ist man im Falle eines auch unverschuldeten schweren Unfalles immer der Verlierer. Gas ist für mich beim Mustang ein No Go! Nicht alles, was technisch machbar ist, ist auch sinnvoll. Genießen werde ich jede Fahrt mit meinem Mustang, gerade auch weil ich es selbst bin, der ihn am Laufen hält, weil ich es kann, ihn zu fahren. Für den Alltag ist er mir zu schade, auch wenn ich ihn jeden Tag fahren kann, wenn ich es will. Ist ja nicht aus Zucker, sondern aus Detroit Iron.





mfG Jörg
SUSI
Beiträge: 2326
Registriert: Di 3. Apr 2007, 09:51

Beitrag von SUSI »

Hallo André,



erst ein nettes Hallo hier im Forum



Zur Alltagstauglichkeit eines Oldtimers kann ich mich beim Sicherheitsaspekt den Ausführungen von Jörg nur anschließen. Umbau auf Gas ? Bleibt jedem selbst überlassen.

Wir haben einen 67iger Fastback 6 Zyl. ca. 40.000 Km im Alltagsbetrieb gefahren, incl. Urlaub im Winter, und da mein Mann so ziemlich alles am Fahrzeug selbst machen kann, war das für uns kein großes Problem. Trotzdem muss man bedenken, dass die Fahrzeuge 40 Jahre auf den Rädern haben und du täglich mit einer kleineren oder grösseren Überraschung rechnen musst. Es ist eben kein Neuwagen ! Die Ersatzteilversorgung ist sehr gut und eine Werkstatt in der Umgebung (siehe hier unter Händler) wird sich auch finden.

Bei der Preisentwicklung der letzten 10-15 Jahre gibt es ein Fahrzeug was im Alltag genutzt werden soll, also komplett restauriert wurde, auch nicht mal eben für ein paar Euro, und da ist der Ärger schon gross, wenn einer am "OBI/ALDI" Parkplatz nicht aufpasst und eine Macke ins Blech macht. Da blutet das Herz !

Überleg das also ganz in Ruhe und entscheide dann.



SUSI
popeye

Beitrag von popeye »

Moin,



hast ne PN ;)
Ronny

Beitrag von Ronny »

Hallo Andrè,



ich seh' das im Prinzip genauso wie Susi und Jörg.

Hatte mich mal vor geraumer Zeit auch mit dem Gedanken getragen, den Mustang als "daily driver" zu nutzen. Hab mich dazu etwas schlau gemacht, mit dem Ergebis, dass für die 64er - 68er Modelle eigentlich noch jedes Teil zu bekommen ist. Der Preis ist dann meist noch davon abhängig, wie schnell Du die Teile brauchst. Die wichtigsten etwa Lima, Anlasser etc. liegen so im Preissegment ähnlich Golfklasse, glaub ich.



Der Reihensechser sollte wahrscheinlich altagstauglicher als der V8 sein, wobei das aber ja auch vom Zustand des Motors und Modifikationen (z.B. Zusatzkühler etc.) abhängig sein wird.

Wenn Gaseinbau, dann mußt Du aber auch bei jeder Macke zum Fachmann und kannst kaum noch etwas selber machen.



Also wenn täglich, dann auch konsequent und das mit allen nicht immer vorhersehbaren Kosten.



Gruß Ronny
popeye

Beitrag von popeye »

Warum soll der 6er besser im Alltag sein ???



Der 8er hält ewig und es sind besser Teile zu bekommen.

Der Mehrverbrauch ist unwesentlich !

Mein Audi 4 Zyl. verbraucht 1 bis 5 Liter mehr, als mein 68er V8 !
sasser

Beitrag von sasser »

Hallo,



ich halte es nicht für ausschließlich maßgeblich, wie viele Zylinder ein Motor hat, wenn es um die Haltbarkeit geht. Viel wichtiger ist die Geschichte des Motors, wer hat ihn wie lange wie gut behandelt, gewartet, getreten oder vernachlässigt. Wenn man einen Wagen kauft, ist in der Regel ein Motor drin, von dem man wenig weiss. Was der Verkäufer sagt, ist immer aus der Sicht des Verkaufenden gesagt. Für den 6 Zylinder gibt es wenig Tuningteile auf dem Markt, daher sind die meisten 6 Zylinder auch noch weitestgehend original. Beim 8 Zylinder sind wesentlich mehr Teile auf dem Markt und entsprechend umgebaut sind viele 8 Zylinder. Vermutlich sind einige 8 Zylinder suboptimal modifiziert und das geht dann auf die Haltbarkeit. Die Ford Ingenieure werden die Motoren damals schon nicht ohne Sinn und Sachverstand konzipiert und optimiert haben. Jede nachträgliche Modifikation soll wohl Leistung bringen und Leistung geht mehr oder weniger immer auf die Lebensdauer.



mfG Jörg
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Beitrag von 69ShelbyGT500 »

Dann ich jetzt einmal mit dem Versuch einer Zusammenfassung:



ALLTAGSTAUGLICH: ja, vor allem wenn man im Laufe der Zeit weiss, wo man seine Ersatzteile her bekommt, denn wie oben schon erwähnt sind die Preise der Verschleissteile sehr günstig. Und ich möchte sagen günstiger als beim Golf I.

Ein neuer Anlasser für € 200-250 wird man für einen Golf I nicht bekommen. Ebenso Vergaser usw.

Vielmehr aber Bremsbeläge, ein Satz rundrum € 100-120,--

Kugelköpfe, Buchsen und und und; alles zu haben.



Und genau das ist es, was jemanden wie mich, der seit 26 Jahren Mustang fährt, an der geschehenen Preisexplosion zweifeln lässt ( in den letzten 5-6 Jahren 100% )

Oder aber vielleicht ist das genau der Grund für die Preissteigerung.





6 Zylinder oder V8 ?

Egal, beides ist ein Mustang.

6 Zylinder mit 7fach-gelagerter Kurbelwelle ist schon recht robust. Verdichtung von 9,0 bis 9,2 lässt das Tanken mit NORMALBENZIN zu.

6 Zylindermotoren sind sicherlich nie so belastet worden wie die V8er, aber unser 67er 6 Zylinder fuhr auch so seine 170km/h, wobei wir uns auf eine Reisegeschwindigkeit von 130 km/h eingeschossen hatten; da blieb noch Reserve für die Bergauffahrt. Das Ganze bei einem Verbrauch von 12-14 ltr.

Zur Info: Reisegeschwindigkeit mit dem Shelby nur noch 110 km/h.



Beim V8er ( wie auch schon oben erwähnt ) weiss man nun gar nicht, welcher Jungsporn in den früheren Jahren den Motor wie traktiert hat, wobei aber ein "Sicherheitshalber einmal Öffnen" des Motors und nachschauen nie ein Fehler sein kannn und auch nicht dermassen aufs Geld geht. Eine einfache Motorüberholung ( Lager und Dichtungen, Steuerkette neu ) beim kleinen V8 auf jedem Fall unter 1.000,-- Euro anzusetzen sind ( und wieder etwas zum Thema "kostengünstig" ).



Alles in allem würde ich sagen, dass vielleicht der ALLTAGSTAUGLICHKEIT eher die Oldtimerversicherung einen Strich durch die Rechnung machen würde, da diese Versicherungenmeistens einen Erstwagen voraussetzen und sehr oft auch eine Jahreskilometerbegrenzung von 5000km angesetzt wird.





Letztendlich aber Andre´, wie Du hier sehen kannst, ist es der Mustang alleine schon wegen der dazugehörigen Leute wert





MFG

Ralf
Mit freundlichen Grüssen

Ralf Martin Wurm
57072 Siegen
Tel.: ..49 (0)176 5350 2225
eMail : info@69ShelbyGT500.de

ABENTEUER AUTO: http://www.kabeleins.de/tv/abenteuer-au ... helby-clip
DER GEIGER: https://www.youtube.com/watch?v=WTAqe0qpfiA
popeye

Beitrag von popeye »

Naja, ob Normal oder Super ist heutzutage bei selben Preis egal.

Die 6Banger müssen halt mehr getreten werden um im Verkehr mitzuschwimmen.

Beim Kaufpreis ist der 6er derzeit natürlich wesentlich günstiger, allerding beim VK ebenso.

Es gibt auch einige Versicherer welche eine höhere Laufleitung zulassen, sind aber etwas teurer.



Man muss es sich halt vorher genau überlegen......hauptsache Mustang ;)
Andre´

Beitrag von Andre´ »

Hallo, zusammen.



Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Infos und Beiträge; hab´ mich sehr gefreut und es doch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich und hilfreich andere Sichtweisen sein können.



Werde den Mustang dann wohl eher als Hobby fahren anstatt daily; denn er ist doch ein zu kostbares Stück Automobilgeschichte...





Vielen lieben Dank nochmal an Euch alle.



MfG,



André.
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