Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

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musthave66
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Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von musthave66 »

Hallo,

bei dem Tacho meines 66er zeigt die Nadel immer konstant 10 km/h zu wenig an. Z.B. Anzeige 30 -> real 40kmh, Anzeige 70 -> real 80kmh.
Es kann demnach nicht an einem falschen Tachoritzel liegen, weil die Anzeige nicht einen gewissen Prozentsatz vom realen Wert abweicht, sondern immer konstant 10kmh zu wenig. Wie wenn die Nadel im Instrument zu spät losläuft.
Fragen über Fragen:
1) Gibt's da innen ne Feder oder so, die justiert werden kann? So ne Art Offseteinstellung.
2) Kann (muss) die Nadel umgesteckt werden?

Info: Tachoritzel neu und versch. Zähnezahl probiert. Änderung ist nur der konstante Offset. Tachowelle neu. Alles super leichtgängig.

Grüße, Armin
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Red Convertible
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von Red Convertible »

Hallo Armin,
hast du die Tachonadel mal neu lackiert?
LG
Mario
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musthave66
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von musthave66 »

Hi Mario,

nee, das glaub ich eben grad nicht, dass ein anderes Ritzel das Problem behebt.
Z.Zt. ist ein 17er Ritzel drin. Laut Tachorechner geht dann der Tacho ca. 5% vor. Das wären bei echten 30kmh dann 31,5kmh Anzeige. Bei echten 100kmh dann 105kmh Anzeige. Bei meinem Tacho ist ja das Problem, dass er eben nicht prozentual falsch geht, sonder absolut immer 10kmh zu wenig anzeigt. Da kann ich wild Ritzel tauschen - das wird nix.
Das 17er Ritzel ist m.M.n. korrekt, aber ich muss dem Tacho irgendwie den negativen 10er Offset austreiben. Nur wie?

Grüße, Armin
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musthave66
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von musthave66 »

Hi,

ich hab die Nadel nicht lackiert. Sieht jetzt nicht so aus, als ob die lackiert worden ist, aber ich kenn die Vergangenheit der Nadel nicht.
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mado
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von mado »

Mal ne blöde Frage.
Du schreibst die Anzeige ist km/h.
Ist da eine Klebefolie drauf?
Bei mir wurde die auch etwas versetzt aufgeklebt.
Die Differenz ist bei mir aber nur sehr gering und stört mich nicht.
Viele Grüße aus Dortmund,
Maurizio

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Red Convertible
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von Red Convertible »

Hi,
das Lackieren der Tachonadel war bei mir der Auslöser, das der Tacho nachging. Der Lack war zusätzliches Gewicht, was die Nadel träger los marschieren ließ.
Solltest du eine Km/h Folie auf dem Tacho haben, hier gibt's zwei verschiedene bei den üblichen Verdächtigen zu kaufen, eine bis 200km/h für Sixbanger und eine bis 230km/h für V8.
Die haben dann unterschiedliche Skalierungen, was auch zu Abweichungen der Anzeige führt.
LG
Mario
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68GT500
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von 68GT500 »

Hi,

wenn er einen festen Betrag daneben liegt, kann es nicht am Ritzel liegen.

Möglich ist:
- Tachofolie falsch skaliert oder falsch aufgebracht wurde.
- Tachonadel falsch aufgesetzt wurde

mfg

Michael
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musthave66
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von musthave66 »

Die Folie sieht ordentlich geklebt aus.
Aber was mir gerade auffällt, wenn ich das Bild anschau :shock: Ist das die falsche Folie??? Müsste das eigentlich eine bis 230 sein für den V8?
Ich bau den Tacho auf jeden Fall mal aus...

20240619_tacho_klein.jpg
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musthave66
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von musthave66 »

nee, falsche Folie kann eigentlich auch nicht sein. Denn wenn anstatt der 200er eine 230er Folie drauf wäre, würde sich mit zunehmender Geschwindigkeit eine andere Abweichung ergeben. Hilft nix, ich muss den ausbauen und testen...
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musthave66
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Re: Tacho geht konstant 10kmh nach. Was tun?

Beitrag von musthave66 »

Hallo, hier ist die Hotline der Tacho-Adjust-AG&CoKG...

Instrumentenpanel ist raus und der Tacho befreit. Jetzt war die Frage, wie testen?
Etwas nachgedacht und Aufbau mit folgenden Komponenten gemacht:
- Mustang-Tacho
- Fahrradcomputer (einfaches Sigma Teil)
- 12V Motor
- Labornetzteil, fein regelbar
- Oszilloskop (nice-to-have)
- Wellenadapter für Tacho

Das sieht dann so aus:

Auf der Motorwelle sind kleine Neodymmagnete, die den Reedkontakt des Fahrradcomputers ansteuern. Die Motorwelle mit Feder, Schlauchstücken und auf Vierkant zurechtgeschliffener Welle in den Tacho rein. Die Kontakte vom Fahrradcomputer hab ich angezapft und auf ein Osszi gegeben, so dass ich die Periodendauer/Frequenz der Motordrehung ermitteln kann. Das Labornetzteil ist nicht im Bild, ist aber auch nix besonderes, ausser dass es sehr fein regelbar ist. Der Motor hat 150W und läuft extrem ruhig und konstant, was der Sache zugute kommt. Für den Tacho gab's noch nen Befestigungswinkel auf Holzplatte.
20240620_tacho-01.jpg
20240620_tacho-01.jpg (104.85 KiB) 662 mal betrachtet
20240620_tacho-02.jpg
20240620_tacho-02.jpg (95.72 KiB) 662 mal betrachtet
Aber ganz inschenjörsmäßig hab ich erst die theoretischen Hausaufgaben gemacht: eine Exel-Tabelle, die mir ausgehend von der Radgröße, Diffübersetzung und Tachoübersetzung (oder halt jeweils Untersetzung, je nachdem von wo aus man rangeht) die Umdrehungszahl der Tachowelle bei definierter Soll-Geschwindigkeit berechnet. Damit der Fahrradcomputer die Soll-Geschwindigkeit anzeigt, hab ich dann einen virtuellen Radumfang berechnet und den im Fahrradcomputer eingestellt. Damit zeigt der Fahrradcomputer exakt die Soll-Geschwindigkeit an. Der Mustang-Tacho dann das was er daraus macht.

Hier mal die Tabelle, die ich für mein Fahrzeugsetup berechnet habe:
- Reifen: 205/70R14
- Diff: 2,8:1
- Tachoritzel auf C4-Welle: 8 Zähne
- Tachoritzel auf der Tachowelle: 17 Zähne
20240620_tachorechner.jpg
20240620_tachorechner.jpg (165.3 KiB) 662 mal betrachtet
Da ich eher Elektroniker als Mechaniker bin, sind mir Frequenz in Hertz und Millisekunden geläufiger als U/min eines Motors. Daher die blaue Zeile. Die Millisekunden-Angabe der Periodendauer einer Motor-Umdrehung kann ich direkt am Osszi ablesen und gibt mir damit die exakte Soll-Geschwindigkeit wieder.

Mit diesem ganzen Gedöns hab ich dann erst mal verschiedene Tacho-Geschwindigkeiten gefahren und geschaut, was das real bedeutet. Und es hat sich bestätigt, dass er Mist anzeigt:
Vorne Tacho, hinten real
30 -> 34,8
40 -> 45,8
50 -> 56,8
60 -> 67
70 -> 77,6
80 -> 88
90 -> 98
100 -> 109
110 -> 119,6
120-> 130,8
130 -> 140,4
140 -> 152
150-> 162,2
160 -> 173,4
170 -> 184,6
180 -> 195

Nicht dass ich jemals 180 fahren würde :shock:
Es ist nicht ganz das was ich vermutet hatte, dass er konstant 10kmh zu wenig anzeigt. Aber er zeigt immer zu wenig an und das ist nicht gut!

Also geschaut, was zu tunen geht und gesehen, dass hinten die Gegenfeder mit einer Mutter befestigt ist und wenn man die etwas löst, die Feder an der Haltelasche damit leicht verdreht werden kann. Damit wird aber im Endeffekt nur der Loslaufpunkt verschoben, aber nicht die Federkonstante an sich verändert.

Feder mit Haltemutter. Oben der Anschlag für den Nullpunkt.
20240620_tacho-07.jpg
20240620_tacho-07.jpg (100.4 KiB) 662 mal betrachtet
Mit dem Verdrehen der Feder in Richtung weniger Loslaufkraft, konnte ich zwar eine sehr gute Genauigkeit einstellen, aber der Zeiger kam dann nicht mehr auf Null zurück, sondern hing bei ca. 10kmh rum. Auch nicht gut.
Die Feder durch 2 Umdrehungen zu überdrehen und damit die Federkonstante zu ändern geht auch nicht. Die Feder ist störrisch...

Als nächstes hab ich das Zeigergewicht leicht verändert, damit der Zeiger wieder auf Null zurückfällt. Ein abgeknipsten Nagel hinten in den Zeiger rein. Das ganze in 1000 Variationen: länge verändert, weiter innen, weiter aussen, etc...

Tachonadel mit Zusatzgewicht
20240620_tacho-08.jpg
20240620_tacho-08.jpg (36.46 KiB) 662 mal betrachtet
Mit dem gezeigten Gewicht und Justage der Federposition hab ich nun ein zufrieden stellendes Ergebnis erzielen können. Der Zeiger fällt gerade so auf Null zurück. Nicht 100% perfekt, aber es geht nicht besser - ausser jemand hat noch die zündende Idee.

Das Ergebnis sieht nun so aus:
Vorne Tacho, hinten real
30 -> 30,4
40 -> 39,6
50 -> 50,2
60 -> 60
70 -> 68,8
80 -> 77,8
90 -> 87
100 -> 96,2
110 -> 105
120 -> 113,8
130 -> 122,8
140 -> 132,6
150 -> 142,2
160 -> 152,4
170 -> 162,8
180 -> 173,4

Bis 70 geht der fast 100% genau, eher minimal nach (ich wär dann zu schnell), aber das passt so. Ab dann isses ziemlich gut.

Was ich noch probiert hatte: Mini-Neodymmagnete mit Durchmesser 3mm, Dicke 1mm auf den Läufer aussen drauf, um die Magnetisierung zu beeinflussen. Der Einfluss war gering und eher kontaproduktiv, egal mit welcher Polarität die Magente drauf waren.

Soweit mal diese Geschichte. Der Real-Live-Test steht noch aus. Das muss aber noch warten, bis die hintere Kurbelwellendichtung drin ist.
Ich werde berichten...
(dann kürzer - versprochen!)

Grüße, Armin
'66er, 289cui Coupe, C4, Springtime Yellow
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