Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

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torf
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Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von torf »

Hallo zusammen,
da ich im Winter mit der Überholung eines alten 289ers beginne, habe ich die Führungen/ Schaftdichtungen an den alten Köpfen geprüft. Die Führungen bzw. die Valve Stem Bosses haben einen Durchmesser von 0,625" - es sind die frühen 66er Köpfe mit den abgestuften Führungsköpfen. Die eingebauten (und ausgehärteten) Schirmchen passen saugend auf die Führungsköpfe. Im der Schublade habe ich noch Umbrellas von Fel-Pro für 11/32" Ventile liegen - diese haben allerdings unten einen Inndurchmesser von 0,75", würden also nicht saugend, sondern mit einem Luftspalt zur Führung sein. Können diese Umbrellas verwendet werden? Die Abschirmfunktion des Öls zum Ventilschaft ist ja gegeben, nur die Abdichtung zur Führung nicht. Habt Ihr damit Erfahrungen - oder Umbrellas mit 0,625" suchen?
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Links: Alte Dichtung - Rechts: Fel-Pro mit größerem Durchmesser

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Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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torf
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von torf »

Hat niemand keine eine Meinung?
Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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68GT500
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von 68GT500 »

Hi Christoph,

vielleicht verstehe ich die Frage nicht ganz...

Umbrellas passen NICHT saugend über die Führung - sie sitzen da ganz locker drüber. Da gibt es keine Abdichtung, nur eine Abschirmung. Daher ja auch der Name..

Straff sitzen sie nur auf den Ventilschaft.

mfg

Michael
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torf
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von torf »

Hi Micha,

die alten (ausgehärteten) Umbrellas umschließen die Ventilführung saugend (können aber natürlich noch die Hoch/ Runter - Bewegung ausführen) - die neueren haben einen Luftspalt zwischen Führung und Umbrella.
Innendurchmesser der alten Umbrellas: 0.63"
Innendurchmesser der neuen Umbrellas: 0.72"

Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken :roll: , da ja nur zum Ventilschaft abgedichtet wird....

Danke, Christoph
Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von T5owner »

Wie ist das denn ausgegangen?
Verhärteten Schaftdichtungen wird ja nachgesagt, daß sie auch für "blauen Qualm" verantwortlich sein können. ,
Bewegen sich also die Umbrella-Dichtungen mit dem Ventil rauf und runter, wenn sie noch flexibel sind und wenn alt, nicht mehr?
Nur mal zum Verständnis, da mein Motörchen mit ungeöffeneten 32 Jahren neuerdings ein bißchen mehr Öl verbrennt, ich aber keine blaue Fahne hinter mir her ziehe. Ich suche nur Leckagen in den Brennraum im Zylinder 4 (Beifahrerseite). Druckverlusttest kommt noch.
Wolfgang
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von torf »

Ich habe bei den 289er Köpfen (C6OE) die normalen Umbrella Dichtungen eingebaut. Der Motor lief damit auf dem Motorenständer völlig problemlos - so wurde es ja auch vor 50 Jahren gemacht. Die leichten blauen Rauchwolken waren verschwunden. Die alten Umbrella Dichtungen waren allerdings komplett ausgehärtet und sind bei der Demontage zerbröselt und für die positiv stop seals hätten die Köpfe bearbeitet werden müssen.
Die Umbrellas bewegen sich mit dem Ventil und überdecken die Führung. Wenn Sie ausgehärtet sind, fängt der Motor an zu bläuen.
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Bei den überholten E7TE kamen die positiv stops zum Einsatz. Hier sind die Ventilführungen allerdings vom Werk entsprechend vorbereitet.

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Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von T5owner »

Danke für die Erläuterung und Bilder.
Jetzt müßte ich nach dem anstehenden Drucktest ja nur wissen, ob es von oben (Ventilschaftdichtungen oder Führungen) oder Richtung unten (Kolbenringe) Öl-Leckagen an dem einen Zylinder (#4)gibt. Frage: Kann man das als Laie oder Profi differenzieren im eingebauten Zustand?
Vermutlich nur durch evtl. Geräusche oder gibt es da noch Tricks, wenn man nicht sofort alles abbauen will.

Oder anders gefragt - wenn am Ölmeßstab was herauskommt, bedeutet das wohl eher Kolbenring, richtig?
Wolfgang
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von torf »

Blow by wird durch verschlissene Kolbenringe beeinflusst. Das würdest Du durch einen Druckverlusttest erkennen.
Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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68GT500
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von 68GT500 »

Hi Wolfgang,

wenn es aus dem Ölpeilstab und dem Öldeckel rausbläst, heißt das BlowBy -> Verbrennungsgase strömen an den Ringen vorbei ins Kurbelgehäuse.
Je mehr Last desto stärker das BlowBy.
In dem Fall als erstes das PCV Ventil auf korrekte Funktion testen.
So ein Motor hat zwar erhöhten Ölverbrauch und entwickelt einen unangenehmen Geruch unter Last, kann trotzdem noch etliche tausend km problemlos laufen.
Ursache sind meist verschlissene Kolbenringe.

Ob nur der eine Zylinder ein Problem hat (z.B. gebrochener Ring oder gefressener Kolben) kannst Du checken indem Du zuerst das PCV Ventil blockierst und dann im Leerlauf das Zündkabel (an der Verteilerseite) abziehst und beobachtest ob sich das BlowBy verändert.

So ein punktueller Defekt ist bei unseren Motoren eher selten, vor allem wenn Sie schon viel gelaufen sind. Meist normaler Verschleiß, gleichmäßig an allen Zylindern.

BlowBy ist einer der einfachsten und sichersten Tests um den Gesundheitszustand von einem Motor einzuschätzen. Im Leerlauf mit funktionierendem PCV sollte am Öleinfüllstutzen ein leichter Unterdruck herrschen.

Die Umbrella Seals lassen sich in eingebautem Zustand wechseln - ist aber etwas Gefummel.

Kurzfassung:
Kipphebel von dem Zylinder abschrauben
Zylinder auf UT drehen
Kordel über das Kerzenloch in den Zylinder geben
Kurbelwelle drehen, bis der Kolben die Kordel gegen die Ventile drückt - natürlich mit Gefühl :idea:
So fixiert können die Ventile nicht in den Zylinder fallen :o
Rest ist einfach: Pro Zylinder 2x Keile ausbauen, Feder entnehmen, Umbrella Seal ersetzen und zusammenbauen
Für alle Zylinder wiederholen :D

mfg

Michael
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Re: Umbrella Ventilschaftdichtung - Passform

Beitrag von T5owner »

Danke Christoph und Michael,
bin gerade noch mal eine Runde gefahren:
a) Kaltstart gar kein Qualm hinten
b) Beim Fahren auch erkennbar nichts im Rückspiegel
c) Habe dann mal Vakuum gemessen (Leerlauf 17/erhöhte Drehzahl - geht über 20)
Anmerken muß ich hier, daß ich nach meinen letzten weiteren Ausfahrten feststellte, daß ein Vakuum-Stopfen am Manifold-Baum hinten fehlte.
Daher hab ich den gleichen inzwischen nachgerüsteten Stopfen mal abgezogen bei laufendem Motor und siehe da, er saugte nicht unerheblich
Kann das ggf. schon das PCV-System beeinträchtigen und zum NCV machen wie geschehen. Ich denke, es saugt da, wo am wenigsten Widerstand ist, oder?

d) Gefühlt am Breather kein pulsierendes Saugen, sondern eher schwach gleichmäßig.
e) Beim Abziehen des Vergaser-PCV-Anschlußes stirbt der Motor ab
Mit Blockieren meint Ihr sicher, sowohl PCV-Ventil zumachen, als auch den Anschluß am Vergaserfuß.

Kerzen sind jetzt getauscht und neue Zündkabel/Kappe liegen auch schon bereit (man hat ja alles), falls es da Zündprobleme im 4. Zylinder gab. Wegen meiner Crane Cam merkt man ja hubbeln nicht so:-)
Probiere ich dann später nochmal oder morgen früh.

Hier noch der Breather nach meiner letzten 600km Fahrt, hab jetzt einen offeneren draufgemacht.
Ich denke, ein vollgesogener machts nicht besser auf der PCV-Ansaugseite.
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Wolfgang
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