1969 Mustang Mach 1 - Teilrestauration
Verfasst: So 11. Dez 2022, 10:36
Hallo zusammen,
nach einiger Zeit möchte ich nun auch einen Thread erstellen, welcher sich mit der Restauration meines Pferdchens beschäftigt. Einige von euch erinnern sich vielleicht noch an meine Kaufberatung vom August, nach welcher ich dank Vor-Ort-Hilfe von Harry1003 dieses wunderschöne KfZ gekauft habe:
https://mustang-inside.de/viewtopic.php?t=38503
Es handelt sich hierbei um einen 1969er Ford Mustang Mach 1 mit 390-4V und 4-Gang Schaltgetriebe in Silver Jade. Laut Marti-Report einer von 881 mit dieser Ausstattung, gebaut in Metuchen.
Vor Ort hatte das Auto einen guten Eindruck gemacht, optisch und technisch gut und fahrbereit, was die 300km lange Rückfahrt ohne größere Probleme bestätigte. Ich wusste dank eures Feedbacks hier im Forum von einigen kleineren Problemen und das das Fahrzeug nicht ganz originalgetreu war, z. B. das Sitze aus einem 70er Baujahr verbaut wurden. Zudem wurde schon während der Rückfahrt klar das keinerlei Schalldämmung verbaut war und das das Fahrzeug nicht nur im Innenraum nach Abgasen müffelt, sondern auch extrem laut war. Das Getriebe hatte zudem seine Macken, so sprang er gerne aus dem 3. oder 4. Gang zurück in den Leerlauf und ratterte bei höherer Drehzahl spürbar. Dennoch war es ein Traum auf 4 Rädern
Kurz darauf fing ich eine Todo-Liste an, welche alle Probleme und Änderungswünsche beeinhaltete. Hier das meiste:
* Scheibenwischer defekt (und der TÜV war fällig, also wichtig)
* Handbremse rastete nicht ein (ebenfalls Priorität, da TÜV)
* Abgase im Innenraum, entweder durch kaputte Gummis oder Löcher, zudem konnte man durch die Schaltmanschette die Straße sehen
* Heckscheibe undicht, dementsprechend vergammelte Hutablage
* Keine Schalldämmung, und wurde es ordentlich warm durch Motor und Getriebe
* Servopumpe jaulte ziemlich, funktionierte aber noch
* Leichter Ölverlust am Motor, Getriebe, Differential und der Servopumpe
* Innenraumbeleuchtung und Uhr ohne Funktion
* Tachowelle hatte eine Macke, die Tachonadel zitterte arg
* Drehzahlmesser fiel ab und zu aus, vor allem im 3. Gang
* Temperatursensor defekt
* Teppich, Sitze, Mittelkonsole, Schalthebel, und vieles weitere im Innenraum nicht original, sondern von einem 70er Baujahr
* Komisches Lenkverhalten, zu viel Spiel
Doch damit nicht genug - leider fand die Besichtigung bei Regen statt, sodass der Lack nicht wirklich gut geprüft werden konnte. Nachdem er dann für mehrere Tage trocken im Carport stehen konnte, wurde das Ausmaß der Lackierung erst sichtbar. Überall waren kleine Abplatzer, und an der Übergangsstelle zwischen Dach und Heck (links oberhalb der Heckscheibe) befand sich ein ca. 10cm langer Riss. Offensichtlich waren keine Profis am Werk, denn es gab zahlreiche Lacknasen und ungleichmäßig lackierte Stellen, die Spiegel hatten mehr Ähnlichkeit mit Orangenhaut als mit einem Auto.
Nach einem Besuch beim Lackierer meines Vertrauens stellte sich zudem heraus, dass der aufgetragene Lack gar nicht dem Original entsprach. "Silver Jade" sollte eigentlich viel heller sein und mehr metallic enthalten, wie dieses Beispiel hier:
Auf den Bildern nur schwer erkennbar, aber meiner hatte einen anderen, dunkleren Grünton. Zum Glück bekam ich vom Verkäufer viele Unterlagen aus den USA, so auch zur dortigen Restauration. Wie sich herausstellte, wurde der Wagen mit dem Farbton "FERN GREEN" von General Motors aus dem Jahr 1999 lackiert, warum auch immer
Der Lack war zudem extrem porös und blätterte schon beim Angucken ab, daher kam rasch die Entscheidung zur Neulackierung. Ich hatte noch eine Weile mit mir selbst gehadert ob es bei Silver Jade bleiben soll oder ob ich lieber Candy Apple Red oder Royal Maroon nehme, weil mich Odltimer in rot mehr ansprechen und ich es einfach schöner finde. Schließlich ist es aber bei Silver Jade geblieben, weil es a) original und b) eine besondere Farbe ist, die sehr selten vorkommt. Zudem sieht der Originalton wesentlich besser aus als es jetzt gerade ist
In diesem Thread will ich für euch dokumentieren, wie das Pferdchen zerlegt und teilrestauriert wird. In Wahrheit steht er schon längst beim Lackierer und wird geschliffen, verzint und lackiert, was aber wohl noch 1 - 2 Monate dauern wird. In den vergangen Monaten ist aber schon einiges passiert, was ich im Laufe der nächsten Tage hier zeigen möchte, inkl. seiner Geschichte aus den USA. Glücklicherweise habe ich über 200 Bilder von dort mitbekommen, welche gute Einblicke geben konnten.
Ich hoffe das Thema stößt bei euch auf Interesse und ich bin jederzeit für Feedback und Anregungen offen
Viele Grüße
Andreas
nach einiger Zeit möchte ich nun auch einen Thread erstellen, welcher sich mit der Restauration meines Pferdchens beschäftigt. Einige von euch erinnern sich vielleicht noch an meine Kaufberatung vom August, nach welcher ich dank Vor-Ort-Hilfe von Harry1003 dieses wunderschöne KfZ gekauft habe:
https://mustang-inside.de/viewtopic.php?t=38503
Es handelt sich hierbei um einen 1969er Ford Mustang Mach 1 mit 390-4V und 4-Gang Schaltgetriebe in Silver Jade. Laut Marti-Report einer von 881 mit dieser Ausstattung, gebaut in Metuchen.
Vor Ort hatte das Auto einen guten Eindruck gemacht, optisch und technisch gut und fahrbereit, was die 300km lange Rückfahrt ohne größere Probleme bestätigte. Ich wusste dank eures Feedbacks hier im Forum von einigen kleineren Problemen und das das Fahrzeug nicht ganz originalgetreu war, z. B. das Sitze aus einem 70er Baujahr verbaut wurden. Zudem wurde schon während der Rückfahrt klar das keinerlei Schalldämmung verbaut war und das das Fahrzeug nicht nur im Innenraum nach Abgasen müffelt, sondern auch extrem laut war. Das Getriebe hatte zudem seine Macken, so sprang er gerne aus dem 3. oder 4. Gang zurück in den Leerlauf und ratterte bei höherer Drehzahl spürbar. Dennoch war es ein Traum auf 4 Rädern
Kurz darauf fing ich eine Todo-Liste an, welche alle Probleme und Änderungswünsche beeinhaltete. Hier das meiste:
* Scheibenwischer defekt (und der TÜV war fällig, also wichtig)
* Handbremse rastete nicht ein (ebenfalls Priorität, da TÜV)
* Abgase im Innenraum, entweder durch kaputte Gummis oder Löcher, zudem konnte man durch die Schaltmanschette die Straße sehen
* Heckscheibe undicht, dementsprechend vergammelte Hutablage
* Keine Schalldämmung, und wurde es ordentlich warm durch Motor und Getriebe
* Servopumpe jaulte ziemlich, funktionierte aber noch
* Leichter Ölverlust am Motor, Getriebe, Differential und der Servopumpe
* Innenraumbeleuchtung und Uhr ohne Funktion
* Tachowelle hatte eine Macke, die Tachonadel zitterte arg
* Drehzahlmesser fiel ab und zu aus, vor allem im 3. Gang
* Temperatursensor defekt
* Teppich, Sitze, Mittelkonsole, Schalthebel, und vieles weitere im Innenraum nicht original, sondern von einem 70er Baujahr
* Komisches Lenkverhalten, zu viel Spiel
Doch damit nicht genug - leider fand die Besichtigung bei Regen statt, sodass der Lack nicht wirklich gut geprüft werden konnte. Nachdem er dann für mehrere Tage trocken im Carport stehen konnte, wurde das Ausmaß der Lackierung erst sichtbar. Überall waren kleine Abplatzer, und an der Übergangsstelle zwischen Dach und Heck (links oberhalb der Heckscheibe) befand sich ein ca. 10cm langer Riss. Offensichtlich waren keine Profis am Werk, denn es gab zahlreiche Lacknasen und ungleichmäßig lackierte Stellen, die Spiegel hatten mehr Ähnlichkeit mit Orangenhaut als mit einem Auto.
Nach einem Besuch beim Lackierer meines Vertrauens stellte sich zudem heraus, dass der aufgetragene Lack gar nicht dem Original entsprach. "Silver Jade" sollte eigentlich viel heller sein und mehr metallic enthalten, wie dieses Beispiel hier:
Auf den Bildern nur schwer erkennbar, aber meiner hatte einen anderen, dunkleren Grünton. Zum Glück bekam ich vom Verkäufer viele Unterlagen aus den USA, so auch zur dortigen Restauration. Wie sich herausstellte, wurde der Wagen mit dem Farbton "FERN GREEN" von General Motors aus dem Jahr 1999 lackiert, warum auch immer
Der Lack war zudem extrem porös und blätterte schon beim Angucken ab, daher kam rasch die Entscheidung zur Neulackierung. Ich hatte noch eine Weile mit mir selbst gehadert ob es bei Silver Jade bleiben soll oder ob ich lieber Candy Apple Red oder Royal Maroon nehme, weil mich Odltimer in rot mehr ansprechen und ich es einfach schöner finde. Schließlich ist es aber bei Silver Jade geblieben, weil es a) original und b) eine besondere Farbe ist, die sehr selten vorkommt. Zudem sieht der Originalton wesentlich besser aus als es jetzt gerade ist
In diesem Thread will ich für euch dokumentieren, wie das Pferdchen zerlegt und teilrestauriert wird. In Wahrheit steht er schon längst beim Lackierer und wird geschliffen, verzint und lackiert, was aber wohl noch 1 - 2 Monate dauern wird. In den vergangen Monaten ist aber schon einiges passiert, was ich im Laufe der nächsten Tage hier zeigen möchte, inkl. seiner Geschichte aus den USA. Glücklicherweise habe ich über 200 Bilder von dort mitbekommen, welche gute Einblicke geben konnten.
Ich hoffe das Thema stößt bei euch auf Interesse und ich bin jederzeit für Feedback und Anregungen offen
Viele Grüße
Andreas