Kaufberatung '69 Mach 1

[Speedle]

Hallo zusammen,

ich hatte diese Frage bereits im Mustang6-Forum gestellt, wo mir dieses Forum empfohlen wurde. Darum lege ich gleich mal los:

Mein Traumfahrzeug - besser geht es nicht - ist ein '69 Ford Mustang Mach 1. Nach einigem hin und her habe ich nun beschlossen, diesen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Dies wäre allerdings mein erster Oldtimer (Hauptfahrzeug ist ein '14 Mustang GT), und ich bin mir bei einigen Punkten noch unsicher.

Zunächst sind hier zwei Inserate, welche mir ins Auge gefallen sind (eine große Auswahl gibt es ja nicht ):
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/deta ... n=parkItem
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/deta ... n=parkItem

Wie findet ihr die beiden Inserate? Ist der Preis angemessen?
Ich tendiere klar zum Indian-Red aus den Niederlanden, müsste mich da aber selbst um H-Zulassung und TÜV kümmern. Dafür scheint der Zustand 1a zu sein, wenn auch teuer. Der Mustang aus München wurde von Geiger Cars gewartet und hat alle Belege ab Import 2011, dafür aber ein paar Sachen verbastelt (siehe Radio, Schalthebel, und die Handbremse ist kaputt (TÜV läuft im Oktober aus).

Mein Ziel ist ganz klar ein möglichst originales, unverbasteltes und im Wert stabiles Pferdchen zu bekommen. Mein Vater, welcher selbst beruflich an Oldtimern schraubt, meint das das allerwichtigste die komplette Historie seit EZ ist, damit man nicht die Katze im Sack kauft. Ich habe aber gehört das dies nur im seltensten Fall gegeben und die Historie meist sehr lückenhaft ist.

Worauf würdet ihr bei so einem Kauf also achten? Was sind No-Go's, und gibt es vielleicht noch alternative Quellen um an solche Fahrzeuge zu kommen? Ich bin um jeden Tipp und jede Meinung dankbar

Viele Grüße
Andreas

[Red Convertible]

Hallo Andreas,
das sind mal zwei schöne Exemplare.
Der 390cui ist schon sehr potent, erst recht mit manueller Schaltung.
Das Thema ,,Historie vom ersten Tag an" würde ich bei einem seltenen Fahrzeug, das nur in geringen Stückzahlen gebaut wurde, als essenziell erachten.
Bei einem Massenprodukt wie dem Mustang ist das zwar ein ,,nice to have" macht ein Pony aber nicht wirklich wertvoller.
Viel wichtiger ist der heutige Ist-Zustand gegenüber dem der Werks-Auslieferung. Das lässt sich anhand eines Marti-Reports sehr einfach und schnell überprüfen.
Der allgemeine Zustand muss sowieso bei einer Besichtigung vor Ort und per ausgiebiger Probefahrt gecheckt werden, alles andere wäre zu riskant.
Generell würde ich zu einem Auto tendieren, das schon eine Weile in D unterwegs ist und somit auch regelmäßig die HU bestanden hat.
Der rote aus den Niederlanden ist mit Klimaanlage und Automatik zwar auch sehr gut ausgestattet, hat aber die Einbürgerung noch vor sich, was sich Werkstätten sehr teuer bezahlen lassen, in Eigenregie, neben den technischen Umrüstungen auch jede Menge Zeit mit dem Papierkram bedeutet.
Am Ende ist ein Oldtimerkauf nicht nur eine Feage des Geldbeutels, sondern auch des Bauchgefühls.

[Hugo89]

Guten Geschmack hast du auf jeden Fall, viel Glück bei der Suche!

[Speedle]

Vielen Dank für die Infos
Ich habe auch von allen Leuten, die einen Oldtimer-Mustang verkaufen, gehört das die Historie so gut wie nie nachgewiesen werden kann. Mein Vater schraubt eben an diesen exquisiten Luxusmodellen aka Rolls Royce, Phantom, usw., da ist das natürlich nochmals eine andere Liga (und Preisklasse), wo ich das mit der Historie verstehen kann.

Der Mustang aus München hat eine defekte Handbremse und TÜV bis Oktober, wobei der Besitzer nicht sagen kann, was genau daran kaputt ist (er vermutet den Seilzug). Auf jeden Fall muss das gemacht werden, das bereitet mir noch etwas Bauchschmerzen. Ein Marti-Report liegt vor, und eine Prüfung des Typenschildes ergab keine Ungereimheiten - nach deinem Feedback tendiere ich zu dem, weil er eben schon in DE zugelassen ist. Siehst du noch irgendwelche Ungereimheiten oder gibt es Sachen, die ich vor Kauf/bei der Besichtigung unbedingt beachten sollte?

@Hugo Danke

[Red Convertible]

Hi,
würde auch zuerst den grünen aus München in den Fokus nehmen.
Der hat zwar ein paar Zubehörteile, wie das Moto-Lita Lenkrad und den Hurst-Schalthebel, aber das sehe ich nicht als Ausschlußkriterium, da mit wenig Aufwand rückrüstbar.
Sofern der Verkäufer die Originalteile noch hat, immer mitgeben lassen, spart schnell mal ein nettes Sümmchen, gerade weil das originale Rim-Blow Lenkrad in brauchbarem Zustand zwischen 700-1000€ kostet.
Auch das Retrosound-Radio sehe ich nicht als Nachteil, denn die originalen hatten oft nur AM-Empfang oder sind defekt. Hier kannst du wenigstens per Aux oder Bluetooth externe Geräte anschließen.

[Hugo89]

Lass dir am besten mal möglichst viele Bilder schicken. Sind ja doch ein paar km.

Das Lenkrad ist nicht original und im Fußraum wurden irgendwelche Boxen verbaut. Das nur als kleine Anmerkung.

Ich hab bei meinem auch das Radio getauscht. Fällt so gut wie nicht auf und ermöglicht wenigstens "anständige" Musik via. Bluetooth etc...

[Speedle]

Ja, bis auf das Lenkrad würde ich alles zurückbauen, ein paar Sachen wie Originalradio sind wohl noch vorhanden. Auch die Boxen würden wahrscheinlich wieder rauskommen, je nachdem wie das alles installiert ist. Wichtig ist mir einfach nur, dass das Ding technisch in gutem Zustand ist und nicht nach 10 Kilometern auseinanderfällt. Ich werde mal einen Besichtigungstermin ausmachen und vor Ort schauen. Praktischerweise ist Geiger Cars direkt um die Ecke, vielleicht können die ihn schnell auf die Bühne heben und ein kurzes Feedback geben

[Red Convertible]

Hi,
nagel den Verkäufer auf die Kosten für die Reparatur der Handbremse fest.
Entweder erledigt er das, oder er kommt dir preislich entgegen, denn bei einem manuellen Getriebe gibt es keine Parksperre, somit ist die Handbremse die einzige Möglichkeit das Auto gegen Wegrollen zu sichern.

[Speedle]

Der Verkäufer hat bereits signalisiert, dass er an dem Fahrzeug nichts mehr machen will, daher wird er wohl kaum die Reparatur übernehmen. Es wird wohl über den Preis laufen - was hälst du für realistisch in Bezug auf die Verhandlung? Wie weit sollte er runtergehen wegen der Handbremse, sodass es für beide Seiten fair ist?

Ist für mich schwer einzuschätzen, Besichtigung und Probefahrt steht erst noch an, und er weiß selbst nicht ob es der Seilzug oder etwas anderes ist. Bin mir da nicht sicher wie sehr das zu einem großen Problem werden kann?

[Red Convertible]

Der Verkäufer hat bereits signalisiert, dass er an dem Fahrzeug nichts mehr machen will, daher wird er wohl kaum die Reparatur übernehmen. Es wird wohl über den Preis laufen - was hälst du für realistisch in Bezug auf die Verhandlung? Wie weit sollte er runtergehen wegen der Handbremse, sodass es für beide Seiten fair ist?

Ist für mich schwer einzuschätzen, Besichtigung und Probefahrt steht erst noch an, und er weiß selbst nicht ob es der Seilzug oder etwas anderes ist. Bin mir da nicht sicher wie sehr das zu einem großen Problem werden kann?

Hi,
vermutlich hat der Verkäufer alle anfallenden Arbeiten in Werkstätten erledigen lassen und kennt sich selbst nicht mit der Materie aus, was eine Beurteilung des Reparaturaufwandes, ohne fachkundige Begutachtung, nahezu unmöglich macht.
Als grobe Richtung:
Ab Baujahr '67 sind 2 Seilzüge verbaut, einer vom Hebel im Innenraum bis zu einer Anlenkung am Unterboden, der zweite geht von da in einer Schlaufe über einen Umlenkhebel zu beiden Hinterradbremsen.
Beide Seile liegen zusammen bei ca. 300€ plus Einbau von ca. 3-4 Stunden der, wenn man es nicht selber machen kann, vom Stundensatz der Werkstatt abhängt.
Um eventuelle unvorhersehbare Probleme mit einzurechnen, würde ich pauschal 1K für die Reparatur ansetzen.
Wenn noch mehr Mängel auftauchen, summiert sich das natürlich noch auf und könnte der Grund für den Verkauf sein.
Also Augen auf und niemals ohne fachkundige Begleitung zum Besichtigungstermin fahren!