M U S T A N G - I N S I D E

Guten Tag an die Profis was das Vergaserhandwerk betrifft,

ich habe diese Frage unter anderem auch mit einem Mechaniker besprochen, aber die bisher erhaltenen Antworten lassen mich doch noch etwas zu sehr im Dunklen:

Mein 351er (wahrscheinlich C) hat einen EDE Vergaser in der Größe 1803 oder 1903, man kann das nicht genau erkennen denn die Nummer ist bewusst oder unbewusst Großteils unkenntlich gemacht worden.
Die Nockenwelle könnte schärfer bzw. nicht Standard sein, da der Motor einen ziemlich unruhigen Leerlauf hat aber unter Last geschmeidig ruhig läuft.

Der Vergaser hat ein Problem dass sich mir nicht zur Gänze erschließt. Zum einen schon einige Backfirespuren im Gaser und im Luftfilter ersichtlich, zum anderen nimmt er die Leistung im höheren Drehzahlsegment und auch wenn er zu niedrig ist nicht wirklich rund an. Dazu kommt ein massiver Verbrauch von ca. 26einhalb Litern.

Meine Frag nun neben möglicher Fehlerquellen die vielleicht andernorts bereits bekannt sind, welchen Vergaser soll ich nehmen? Ich würde, da von der Dimensionierung der gegenständliche zu klein, einen Größeren mit ca. 700 bzw. 750cfm einbauen. Laut einer cfm Berechnung braucht der 351 wohl auch zumindest einen Vergaser mit 700cfm.

Lg Johannes

Du solltest zuallererst einmal herausfinden, was Du da für einen Motor hast...
Ob W oder C ist eigentlich ziemlich einfach zu erkennen. Allein schon an den Ventildeckeln.
Ein Vergaser mit 500 cfm sollte in den unteren Drehzahlbereichen auch sauber laufen, dem geht nur obenrum die Luft aus. Das mag dann erklären, warum Du bei höheren Drehzahlen Probleme bekommst.
Generell hörst sich das für mich an, als wenn der Motor aber erstmal eine komplette Abstimmung in Sachen Zündung und Vergaser benötigt.
Auf wie viel Grad steht die Zündung denn? Welche Zündungskomponenten sind verbaut? Welche maximale Zündauslenkung hat er usw?

Hab jetzt mal ein paar Fotos angehängt, auf welchen das meiste ersichtlich sein sollte.

Dadurch, dass recht wenig an dem Wagen "Stock" ist, weiß ich nicht ob die Ventildeckel entsprechend aussage kräftig sind. Sie sind viereckig, keine abgerundeten Ecken und es steht Ford Racing drauf.

Zündung habe ich mit dem Mechaniker, welchen ich auch zum Vergaser befragt hatte, eingestellt. Insgesamt geht er auf ca. 36%, 12 vor und mit Fliehkraft weitere 24.

Zündkomponenten siehe Foto.

Lg Johannes

Okay, das ist auf jeden Fall ein Cleveland Motor. Bei dem Motor bin ich wissenstechnisch recht unbeleckt.
Aber wenn die Nocke etwas schärfer ist, kann die Zündung auch noch etwas mehr in Richtung früh verstellt werden. Die Gesamtauslenkung ist ja in Ordnung. Toll wäre nur, wenn man die Daten der Nockenwelle kennen würde.

Hattest Du schonmal Backfire oder sind die Rückstände noch vom Vorbesitzer. Hauptsächlich wird Backfire ausgelöst, wenn die Verbrennung erfolgt und das Einlassventil ist geöffnet.
Du müsstest Dir also mal die gesamte Kette der Gemischaufbereitung und Zündung anschauen und ggfs. überarbeiten.
Der Vergaser sollte ein 1803 sein - 500 cfm auf einem 351er sind schon eher gering.

Cool, danke für die Hinweise, das ist ja schon mal ein paar Schritte weiter!

Backfire ist noch vom Vorbesitzer, ich hab es nach dem Zündung einstellen überprüft, keine Flamen oben raus.

Wegen Nockenwelle habe ich bereits mehrmals beim Erbauer des Fahrzeugs angefragt, aber der lässt sich zu keinerlei Informationen mehr hinreisen, er meint schon zu lange her, er kann sich nicht daran erinnern

Was wäre dann ein probater Vergaser, ich hatte mir diesen hier ausgesucht:

https://www.cjponyparts.com/edelbrock-c ... /CARBEDL9/

Gut, schlecht, anderer Lieferant besser?

Lg Johannes

Entweder du bleibst bei Edelbrock, was ich auch fahre, dann nehm den hier:
https://www.usspeed.de/shop/edelbrock_1 ... e_764.html
Mit Calibration Kitt.

Oder nehm einen oft gesagt, besseren aber schwieriger ein zu stellenden Holley.

Oder Original Autolite mit mehr als 600cfm.


LG Marc

Also 750cfm auf nem 351er ist schon arg groß. Gibt es Gründe warum du auf eine solche Größe kommst?
Auf meinem 351W habe ich einen 570cfm Holley und der läuft perfekt.

Der Grund der Überlegung auf 700 bzw. 750 zu wechseln war das Studium folgendes Berichtes:

Wie groß ist der Vergaser, den Du brauchst?

Die meisten von uns sind mit der klassischen Gleichung zur Ermittlung des benötigten Luftdurchsatzes, den ein Motor benötigt, vertraut. Basierend auf dem Hubvolumen „cid“ (cubic-inch displacement), der maximalen Drehzahl des Motors (rpm) und der Volumen-effizienz (VE) bei maximaler Drehzahl:

cid x rpm x VE
---------------------- = CFM (CFM= cubic-feet per minute)
3,456

Bei einem normal ausgelegter Standardmotor liegt die Volumeneffizienz bei Max-Drehzahl um ca. 70%, bei einer gut getunten Motor bei ca 85-90% und bei einem professionellen, Rennmotor bei 95% oder mehr.

Die Formel prognostiziert die benötigte Luftmenge recht gut, aber wird diese dazu herangezogen einen Vergaser auszuwählen, resultiert es in einem Kleineren, als in einem, welcher in der realen Welt besser arbeitet.

Zum Beispiel besagt das Formelergebnis für einem 350 cui Small-Block für Straße/ ¼ Meile,
bei 85 % Effizienz und einer maximalen Drehzahl von 6500 U/Min, daß ein Vergaser mit ca. 600cfm Luftdurchsatz

350 * 6500 * 0,85
------------------------ = CFM = 559,5
3,456

In der realen Welt wird sich der 600er Vergaser als zu klein erweisen. Der Grund: 4-fach Vergaser (4bbl) werden willkürlich nach einem Unterdruckabfall auf 1,5 in-Hg (2-fach Vergaser 3 in-Hg) bewertet.
Wenn der Motor 600 cfm durch einen 600er, 4-fach Vergaser bei maximaler Drehzahl zieht und nun eine Unterdruckanzeige am Haupvakuum angeschlossen wird, wäre hier ein Vakuum von 1,5 in-Hg abzulesen. Das ist viel Unterdruck und Okay für einen Wagen um Einkäufe zu holen, wo die „Reichweite“ ausschlag gibt, stellt jedoch einen leistungsschluckenden Flaschenhals dar. Wenig „Rest-„Vakuum bedeutet weniger Einschränkung. Ziel wäre die Grenze von 1 in-Hg oder weniger bei maximaler Drehzahl, um eine gute Fahrbarkeit zu behalten. Nur Rennmotoren sollten bei 0,3 oder weniger in-Hg liegen.

Will man somit die richtige Vergasergröße für maximale Leistung ermitteln, füge man das Ergebnis der klassischen Formel oben in diese Formel ein:

Motor CFM
--------------------------------------------------------------------- = Carb CFM
Wurzel aus (angestrebtes Vakuum / bewertetes Vakuum)


Für den oben genannten Beispiel Motor und unser angestrebtes Vakuum von 0,9 in-Hg oder weniger am oberen Ende ergibt sich somit:


559,5 CFM
--------------------------------------- = Carb CFM = 722,3 CFM
Wurzel (0,9 in-Hg / 1,5 in-Hg)


Das ist ein realistische Wert! Hier sucht man sich einen Vergaser, der näher am Zieldurchfluß liegt. Das Ergebnis mit 722 liegt zwischen frei erhältlichen Vergasern der Größe 700 und 750 cfm. Mit Blick auf gute Einstellmöglichkeiten und Leistung empfiehlt der Autor die nächst höhere Vergasergröße zu kaufen, weil er weniger restriktiv ist. Hier also 750 cfm.
Das erwartet End-Vakuum wird immer noch höher liegen, wie die empfohlenen 0,8 in-Hg bei einem Straßenfahrzeug. Hier können Vergaser mit unterdruck gesteuerter, zweiter Stufe ruhig etwas höher liegen, da ihre zweite Stufe nur bei Bedarf öffnen, sofern sie gut und richtig eingestellt wurden.

Quelle HotRod / Autor Marlan-Davis

Lg Johannes

Der 351er hatte damals einen 2V mit 1.23 Venturis (356 cfm) oder 4300 4V mit 440 oder 600 cfm verbaut. Wenn Du keinen 1/4 Meilen Wagen hast würde ich in diesen Bereichen bleiben.... max einen 650er mit unterdruckgesteuerter Sekundärstufe....