Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

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Mustang 65
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Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von Mustang 65 »

Servus zusammen,

ich brauche mal eure Hilfe.
Ich hatte gestern den Break in meines neu aufgebauten Motors gemacht. Er sprang nach 4 Versuchen ohne Probleme perfekt an.

Meine Vorgehensweiße: Ölpumpe mit Akkuschrauber vorgeprimert bis das Öl oben an den Kipphebeln rauskam. Benzinpumpe befüllt. Danach ohne Zündkabel kurz durchdrehen lassen. Und dann hieß es feuer frei.

Öl: 20W50 von Motul mit Zink aditiv

Kurz zum Motor 289cui von 1965:
Gebohrt und gehohnt auf 0.020" von AMMA
Kurbelwelle geschliffen
Neue Nockenwelle plus Hydros (Nockenwelle Seriennah)
Neue Ventile usw
Motor wurde als Serienmotor aufgebaut, 2V Vergaser usw

Nach dem Break in lies ich den Motor abkühlen um ihn dann noch einmal anzulassen und ein paar Einstellungen vorzunehmen. Er lief so schön und ruhig, bis auf das Surren im Leerlauf bzw beim abtouren.

Leider musste ich ein surren auf der rechten Bank wahrnehmen. Das war mir break in gar nicht so aufgefallen (vor lauter aufregung und vorfreude) :D
Auf dem Video habe ich es dann wahrnehmen können das es auch schon beim break in war.

Danach Ölstand kontrolliert und ich sah späne auf dem Tuch mit dem ich Peilstab abgewischt habe.

So nun zu meiner Frage, ich finde es nicht normal das Späne im Öl sind oder?
Das surren, was könnte es sein bzw kann man es durch das Video etwas eingrenzen?

Bild

VideomitSurren.mp4

VideoohneSUrren.mp4

Vielen Dank

Gruß
Daniel
momentum
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von momentum »

Hallo Daniel,

Abrieb ist da schon beabsichtigt, dafür gibt es auch Break-In Öl, dass diesen abrasiven Prozess unterstützt (während normale Öle, das eher verhindern)

Break-In Öl ist glaub ich, auch etwas dünner, um den Abrieb schneller abzuleiten.

Du müsstest, nach dem Break In, noch den Ölfilter tauschen und dann den Motor mit konventionellen Öl befüllen.

Abrieb wird sich aber vermutlich noch eine Weile als silbrige Schlieren im Öl finden.

Aber vieleicht meldet sich noch einer der erfahrenen Motorenbauer unter uns, der das bestätigen kann. Ich kann mangels Erfahrung nur vermuten.

Lg
Martin
Mustang 65
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von Mustang 65 »

Hallo Martin,

Danke für deine Antwort.
Ich dachte immer das beim Break in hauptsächlich der Zinkanteil entscheidend ist. Deshalb das Motul plus Zink aditiv.

Ja das mit den silbernen flimmerchen war mir bewusst bzw ist auch etwas logisch. Aber bei mir sind es ja schon fast späne.

Gruß
Daniel
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68GT500
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von 68GT500 »

Hallo Daniel,

offensichtlich gibt es beachtliche Mißverständnisse, was die Aufgabe von Break-In Ölen ist. :shock:

Was da oben geschrieben wurde ist völlig falsch :?

Break-In Öl haben ein stark erhöhtes Zink & Phosphor Additivpaket, welches Verschleiß auf das absolute Minimum reduzieren soll.

Besonders kritisch bei unseren alten Motoren ist die Einlaufphase von Nocke und Liftern.

Hier entstehen sehr hohe Drücke, die ohne Additive Nocke und Lifter, sofort beschädigen würden.

Deshalb muss nicht nur das richtige Öl, sondern auch das vom Nockenhersteller (meist) mitgelieferte Fett verwendet werden.
Ebenso muss der Motor während der ersten 20 Minuten mit mindestens 2000 RPM laufen, damit genug Öl an alle Schmierstellen gelangen kann.

Grundsätzlich sollte man lange Leerlaufphasen während der ersten 500 km vermeiden.

mfg

Michael
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Mustang 65
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von Mustang 65 »

Hallo Michael,

Die Paste wurde auf die Nockenwelle geschmiert.
Ich habe auch den Motor nachdem er angesprungen ist und sauber gelaufen ist, 20min lange auf 2000U/min gehalten.

Mir ist dieses surren dann aufgefallen als ich nach den zwanzig Minuten das Standgas noch grob eingestellt habe.
Sobald das gepasst hat habe ich ihn direkt ausgemacht und abkühlen lassen.
Und dann das öl kontrolliert und die Späne gefunden.

Gruß
Daniel
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68GT500
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von 68GT500 »

Hi Daniel,

dann bleibt nichts anderes übrig, als den Ölfilter aufzuschneiden und zu schauen, was da zutage kommt.

Bitte aber nicht mit der Flex, sonst kommen davon Späne dazu.

mfg

Michael
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von Mustang 65 »

Hi Michael,

Ok dann werde ich mal die Blechschere ansetzen :roll:

Habe ich beim Break In ansonsten noch irgendwas falsch gemacht das einen größeren Schaden für den Motor bedeuten könnte?

Danke.

Gruß
Daniel
momentum
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von momentum »

68GT500 hat geschrieben:Hallo Daniel,

offensichtlich gibt es beachtliche Mißverständnisse, was die Aufgabe von Break-In Ölen ist. :shock:

Was da oben geschrieben wurde ist völlig falsch :?



mfg

Michael
Hi Michael,

Danke für Deine Einschätzung, das müsste ich dann aber nochmal besser verstehen.

(das ein erhöhter Zinkanteil oder ein entsprechendes additiv notwendig ist, ist klar und das wurde im vorliegenden Fall ja auch schon verwendet.)

Ich hatte das immer so gelesen, dass sich der Begriff „Break-In“ auf das „Einschleifen“ (dafür gibt es sicher einen besseren Begriff, im Englischen halt bedding) der Kolbenringe auf die Zylinderoberfläche bezieht um hier die bestmögliche Abdichtung zu erzielen. Und das ein dafür gemachtes Öl der dafür notwendigen Reibung etwas weniger entgegensetzt, wie konventionelle Öle.

Wenn das jetzt völlig falsch ist, müsste ich da nochmal in meine Literatur gehen, denn dann habe ich das echt komplett falsch verstanden. Oder meine Quellen sind schlecht.

So ist das mit dem theoretischen Wissen… da liegt man schnell mal daneben.

Viele Grüße

Martin
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von 68GT500 »

Hi Martin,
alte Literatur hat unter break-in einen anderen Schwerpunkt wie wir heute.
Früher waren Wissen, Toleranzen und Fertigungsmethoden nicht auf heutigem Niveau.
Viele Teile waren nicht so genau aufeinander eingestimmt und viele Materialien haben nicht so perfekt zusammengepasst.

Langwierige und genau ausgeklügelte Einfahrvorschriften waren das Resultat, damit sich die Teile langsam aufeinander "einarbeiten" konnten.

Lamborghini z.B. hat seine Motoren stundenlang mit einem E-Motor angetrieben, bevor sie überhaupt zum ersten mal zünden durften.

Heute ist so was nicht mehr nötig, Motoren können direkt zum Prüfstand und maximale Leistung abgerufen werden.

Moderne Motoren haben keine Flat Tappet Nockenwellen mehr. Schon seit den Mitte 80er wurde nach und nach auf RollerLifter umgebaut, weil die für Flat Tappet notwendigen Additive - auf lange Sicht - die Effizienz der Katalysatoren schädigen.

Das Break In Öl für unsere Motoren hat genau diese Additive.

Das gleiche Ergebnis erreicht man auch mit "normalem Öl" plus einem Additiv - wie z.B. das Zepf F1 https://zepf-classicline.de/shop/getrie ... ower-plus/

mfg

Michael
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Re: Break in - Aus Freude wurde schlechte Laune

Beitrag von Mustang 65 »

Ja man lernt nie aus.
Also normales Öl plus Additiv und gut ist.

Ja ich habe das Motul Classic genommen wegen hohen Zinkanteil und ein Zinkadditiv.

Ich werde dann mal das Öl ablassen und den Filter aufschneiden und natürlich die Ventildeckel abnehmen.

Sobald das erledigt wurde gebe ich bescheid und hoffe das ich dann keine weiteren Fragen stellen muss :lol: :?

Gruß
Daniel
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