An die wirklichen Motorspezialisten

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Joachim
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An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von Joachim »

Moin zusammen,

habe gestern nach einer kurzen Fahrt (Motor war warm) einmal ordentlich Gas gegeben im ersten und recht hoch gedreht bis ich auf D geschaltet habe und dann ca 5min später den Wagen abgestellt.
Dann nach ca 3h später bin ich mit dem Wagen nach Hause gekrochen mit komischen Klackergeräuschen im Motorraum, die aber nicht kontinuierlich kamen, sondern nur ab und zu.
Hab heute die Ventildeckel abgemacht und folgendes festgestellt.
Das Zylinder 7 Einlassventil hat massig Spiel, so dass der Kipphebel auch scheps auf dem Ventilschaft aufsitzt. Spiel am Auslass ist auch größer als erlaubt.

Wie kommt so etwas? War vielleicht zuviel Spiel, so dass der Kipphebel vom Ventilschaft gehüpft ist und durch die Hammergeräusche den Stehbolzen "raus gehämmert hat? Der Motor hat nur ab und zieh leicht geklingelt.
Im Bild sieht man ca 1-2mm hellere Oberfläche des Stehbolzens, wo er gewandert ist.

Muss ich den wieder einsetzen lassen bzw wohl eher tauschen (wird vermutlich geschrumpft zum Einsetzen) oder kann ich die Kipphebelschraube nachziehen, bis das Ventilspiel wieder passt?
Ich kenn die Methode zum Einstellen des Ventilspiels bei offenen Deckeln und laufenden Motor aber die normale Methode laut Showmanual soll das Spiel 3/8'' haben bei stehendem Motor.


So, jetzt bin ich mal gespannt.

Danke und Grüße
Jo
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Toronado
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von Toronado »

Stößelstange eventuell auch krum...? Die Stehbolzen sind eigentlich eingeschraubt. Demontieren, reinigen und mit guter Schraubensicherung wieder einschrauben.
HoLeeShit
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von HoLeeShit »

Zwar kein WIRKLICHER Motorspezialist, da Hobbyist, aber:
Ausgehebelte(r) stud, ausgeschliffene(r) Ventilschaft = komplette Kopüberholung.

Ursache, überdreht bis zum Ventifederflattern, oder einfach Alterschwächen?
Gruß/ Ho
TBHH
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von TBHH »

Spiel soll 3/8"" haben?
Sorry, Du solltest mal das Shop-Manual LESEN und VERSTEHEN! :lol:

Wenn ein Stehbolzen rauswandert hilft eigentlich nur, einen neuen Stehbolzen einzusetzen. Die Stehbolzen sind EINGEPRESST (haben also kein Gewinde), und es ist recht schwierig bis unmöglich geworden, Übermaß-Bolzen zu kriegen. Rockauto hat noch welche:
https://www.rockauto.com/en/moreinfo.ph ... 13&jsn=613
Vorausgesetzt, Du hast noch keine Positive-Stop Stehbolzen, die gibt es wirklich nur noch mit sehr viel Glück in Übergrösse.
Sonst muss bei dem rausgewanderten Bolzen ein EINGESCHRAUBTER Bolzen verwendet werden.

Die Schraube einfach nachziehen "bis das Spiel wieder passt" ist der sicherste Weg, den Kopf zu schrotten.
Es besteht also Handlungsbedarf...


Gruss
Theo
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68GT500
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von 68GT500 »

Hallo Joachim,

wie hoch hast Du ihn denn gedreht?

So ein Std. 289 (egal ob C- oder A-Code ) kann in Serienform 5500, krurzfristig auch mal 6000 gedreht werden, dazu müssen aber die Ventilfedern noch ihren Vorgabe-Federdruck haben. Bei 50+ Jahre alten Federn ist das eher nicht der Fall.
Ganz besonders nicht, wenn der Motor lange Zeit gestanden ist, dann sind einzelne Federn der lang offen gestandenen Ventile merklich erschlafft.

Dass sich so ein Stehbolzen heraus arbeitet ist eher eine Chevy Krankheit, als Ford, aber hier ist der Beweis, dass es auch möglich ist. :?

Die Dinger sind ab Werk eingepresst - ohne weitere Sicherung.

Um die weitere Vorgehensweise zu entscheiden musst Du zuerst mal die restlichen Teile inspizieren, ob dort noch eventuelle Folgeschäden zu finden sind.

Wenn keine sichtbar, einfach Ventile nach Vorschrift - (Shop manual oder Suche bemühen!) einstellen.

Läuft der Motor dann unauffällig kann der Stehbolzen wieder in den Kopf getrieben werden - und Ventil neu eingestellt werden. Dazu muss nichts weiter zerlegt werden.

Der Stehbolzen muss im Anschluss gesichert werden !

Um herausgezogene Stehbolzen zusätzlich zu sichern gibt es in USA ein seit Jahrzehnte bewährten Trick - ein "Rocker Stud Pinning Kit" --> https://www.ebay.com/itm/Press-In-Rocke ... 4682921958

Es wird einfach ein Loch durch Aufnahme samt Stehbolzen gebohrt und mit einem Stift gesichert.

Müsstest Du nur bei dem einem Machen ;-), ja geht im eingebautem Zustand.

Alles Dies natürlich nur unter der Voraussetzung, dass keine weiteren Teile beschädigt wurden, und das die Ursache das kurze Überdrehen war...

mfg

Michael
Kaum ist alles "Idioten-sicher" gemacht, schlägt die Evolution zu und liefert einen "besseren Idioten".
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Joachim
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von Joachim »

68GT500 hat geschrieben:Hallo Joachim,

wie hoch hast Du ihn denn gedreht?

So ein Std. 289 (egal ob C- oder A-Code ) kann in Serienform 5500, krurzfristig auch mal 6000 gedreht werden, dazu müssen aber die Ventilfedern noch ihren Vorgabe-Federdruck haben. Bei 50+ Jahre alten Federn ist das eher nicht der Fall.
Ganz besonders nicht, wenn der Motor lange Zeit gestanden ist, dann sind einzelne Federn der lang offen gestandenen Ventile merklich erschlafft.

Dass sich so ein Stehbolzen heraus arbeitet ist eher eine Chevy Krankheit, als Ford, aber hier ist der Beweis, dass es auch möglich ist. :?

Die Dinger sind ab Werk eingepresst - ohne weitere Sicherung.

Um die weitere Vorgehensweise zu entscheiden musst Du zuerst mal die restlichen Teile inspizieren, ob dort noch eventuelle Folgeschäden zu finden sind.

Wenn keine sichtbar, einfach Ventile nach Vorschrift - (Shop manual oder Suche bemühen!) einstellen.

Läuft der Motor dann unauffällig kann der Stehbolzen wieder in den Kopf getrieben werden - und Ventil neu eingestellt werden. Dazu muss nichts weiter zerlegt werden.

Der Stehbolzen muss im Anschluss gesichert werden !

Um herausgezogene Stehbolzen zusätzlich zu sichern gibt es in USA ein seit Jahrzehnte bewährten Trick - ein "Rocker Stud Pinning Kit" --> https://www.ebay.com/itm/Press-In-Rocke ... 4682921958

Es wird einfach ein Loch durch Aufnahme samt Stehbolzen gebohrt und mit einem Stift gesichert.

Müsstest Du nur bei dem einem Machen ;-), ja geht im eingebautem Zustand.

Alles Dies natürlich nur unter der Voraussetzung, dass keine weiteren Teile beschädigt wurden, und das die Ursache das kurze Überdrehen war...

mfg

Michael
Hi Michael,

hab den nicht überdreht, da bin ich mir sicher, nur hoch. 5500 U sind extrem laut, das weiß ich.
Also hab den Rest inspiziert und nichts gefunden. Stößelstange ist Gott sei Dank noch gerade, nicht krumm.

Wie treibe ich den Stehbolzen denn wieder ein, wenn dieser gepresst ist? Damit müßte ich ja den Kopf erhitzen und den Stehbolzen kühlen oder geht das so? Würde mich etwas wundern.

Dann werde ich mir so einen Pin mal schnell bestellen.

Danke und Gruß
Jo
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von 68GT500 »

Hallo Joachim,

schau Dir bitte das Video an, ja sieht Krass aus, aber so ist das schon x-tausendfach gemacht worden.

https://www.youtube.com/watch?v=L7wznOjS05Y

Ich gehe davon aus, dass Du das etwas schöner hinbekommst als unser Video Star - aber ja, so wird das gemacht.

Wichtig: Sauber arbeiten, den Stehbolzen auf die richtige Tiefe eintreiben und nach dem Bohren alle Späne aussaugen.

Bei ca. Minute 4 kannst Du aufhören, was danach kommt ist nur Resultat anderer Probleme

mfg

Michael
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Joachim
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von Joachim »

TBHH hat geschrieben:Spiel soll 3/8"" haben?
Sorry, Du solltest mal das Shop-Manual LESEN und VERSTEHEN! :lol:

Wenn ein Stehbolzen rauswandert hilft eigentlich nur, einen neuen Stehbolzen einzusetzen. Die Stehbolzen sind EINGEPRESST (haben also kein Gewinde), und es ist recht schwierig bis unmöglich geworden, Übermaß-Bolzen zu kriegen. Rockauto hat noch welche:
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Vorausgesetzt, Du hast noch keine Positive-Stop Stehbolzen, die gibt es wirklich nur noch mit sehr viel Glück in Übergrösse.
Sonst muss bei dem rausgewanderten Bolzen ein EINGESCHRAUBTER Bolzen verwendet werden.

Die Schraube einfach nachziehen "bis das Spiel wieder passt" ist der sicherste Weg, den Kopf zu schrotten.
Es besteht also Handlungsbedarf...


Gruss
Theo
Hi Theo,

:lol: ja, 3/8 Zoll hat es vermutlich jetzt :lol: :lol:
Hatte das Shop Manual nur kurz überflogen. Da steht max 3/8 inch. Werde es mir aber noch genau durchlesen.

Grüße
Jo
Joachim
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von Joachim »

68GT500 hat geschrieben:Hallo Joachim,

schau Dir bitte das Video an, ja sieht Krass aus, aber so ist das schon x-tausendfach gemacht worden.

https://www.youtube.com/watch?v=L7wznOjS05Y

Ich gehe davon aus, dass Du das etwas schöner hinbekommst als unser Video Star - aber ja, so wird das gemacht.

Wichtig: Sauber arbeiten, den Stehbolzen auf die richtige Tiefe eintreiben und nach dem Bohren alle Späne aussaugen.

Bei ca. Minute 4 kannst Du aufhören, was danach kommt ist nur Resultat anderer Probleme

mfg

Michael
Hi Michael,

danke für den Link. Alter, was ein Frickelkönig. Auch wenn der Kopf trocken ist, hätte ich entweder gleich mit nem 2.Mann abgesaugt oder zumindest die Öffnungen abgedeckt.
Werde mich da mal dransetzen, sobald ich meine Einpresshülse bekommen habe.

Vielen dank nochmal

Grüße
Jo
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- 66 T5 K-Code GT Convertible
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Re: An die wirklichen Motorspezialisten

Beitrag von 68GT500 »

Hi Jo,

genau das meinte ich mit -- das wirst Du besser hinbekommen ... :D :D :D :lol: :lol:

Einpresshülse ??

mfg

Michael
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