Seite 1 von 2
1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Mi 4. Jan 2012, 22:55
von Oliver70
Hallo alle miteinander,
bin gerade dabei die Zündung bestmöglich einzustellen. Habe die Fliegkraftverstellung ohne Unterdruck komplett nach dem Manual überprüft und nach minimaler Verstellung der Feder für den oberen Bereich paßt diese nun einwandfrei. Auch sonst läuft der Mustang eigentlich sehr gut. Was mich jedoch stutzig macht:
- im Manual wird einmal die Frühzündung bei 2.000 U ohne Unterdruckanschluß mit 12,5 - 16,5 angegeben plus die statisch eingestellten 6°,
also 22,5 - dieser stimmt bei mir exakt überein
- und dann mit Unterdruckanschluß 28,5 - 37,5 plus die statischen 6
Wenn ich nun bei mir den Unterdruckschlauch bei 2.000 U aufstecke passiert überhaupt nichts.
Meine Unterdruckdose funktioniert einwandfrei, es liegt jedoch so gut wie gar kein Vakuum auf der Unterdruckleitung an. Wenn ich den Motor langsam auf 4.000 hochdrehe, habe ich vielleicht 50 mmHg auf der Leitung. An der Ansaugspinne liegen bei einer Leerlaufdrehzahl von 675 U ca. 350 mmHg an. Bei ca. 2.000 U ca. 480 mmHg.
Der 351 W 4V ist bis auf die Nockenwelle (Compcams XE256H) und optimierte Kanäle komplett original. Es ist auch der originale Autolite 4300 Vergaser verbaut.
An was könnte es liegen, daß auf der Leitung kein Unterdruck herrscht oder ist das normal und wenn ja, weshalb wird dann im Manual ein Unterschied von 21° angegeben?
Freue mich über jegliche Informationen oder Vergleichswerte.
Gruß Oliver
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Do 5. Jan 2012, 08:41
von 68GT500
Hallo Oliver,
bist Du sicher, dass die Verteiler unterdruckleitung an der richtigen Stelle angeschlossen ist?
Das verhalten sollte folgendermaßen sein:
Im Leerlauf - kein Unterdruck
Aber schon knapp überhalb von Leerlauf muss deutlicher Unterdruck anliegen.
Wenn dem nicht der Fall ist, dann solltest Du prüfen, warum dem nicht so ist.
mfg
Michael
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Do 5. Jan 2012, 17:00
von Oliver70
Hallo Michael,
danke für Deine Antwort.
Die Unterdruckleitung ist richtig angeschlossen. Am 4300er ist ja vorne nur ein Anschluß.
Das Verhalten sehe ich auch so, da ja die Bohrung minimal über der geschlossenen Drosselklappe liegt.
Ich kann mir aber absolut nicht erklären wieso kein Unterdruck bei erhöhter Drehzahl anliegt.
Selbst wenn irgendwo Nebenluft gesaugt wird, müsste doch durch die Sogwirkung Unterdruck anliegen.
Was auch komisch ist: ich musste meine Lehrlaufgemischschrauben ziemlich weit rausdrehen um ein Gemisch von ca. 2,75 bis 3,0 Co. zu erreichen.
Könnte vielleicht auch auf Nebenluft hinweisen. Bremskraftverstärker ist dicht und auch sonst habe ich bisher kein Leck gefunden.
Schraube den Vergaser nochmal ab sobald ich Zeit habe.
Gruß Oliver
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Do 5. Jan 2012, 21:58
von 70lime met
hallo Oliver. Ist der Schlauch von Dist. direkt an den Vergaser oder an den Verteiler auf dem Thermostatgehäuse angeschlossen.
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Do 5. Jan 2012, 23:31
von Oliver70
Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Der Vergaser ist direkt am Verteiler angeschlossen. Wahrscheinlich habe ich den Fehler jedoch vorhin gefunden.
Habe den Vergaser nochmals ausgebaut und mit einem Ersatzteilspender verglichen.
Bei dem Ersatz-Vergaser waren die Einprägungen an der Drosselklappe gegenläufig montiert. Hatte nach der Überholung versehentlich Primär- und Sekundärstufe mit Prägungen nach hinten eingebaut. Da die Drosselklappen der Primärstufe auch noch eine leichte Schräge aufweisen, war diese nun auf der falschen Seite.
Dadurch entstand beim Öffnen der Drosselklappe im vorderen Bereich schneller ein größerer Spalt als im hinteren, wodurch denke ich der Unterdruck verloren ging - was auch das weite Herausdrehen der Standgaseinstellung erklärt.
Möchte Abudi noch für seinen Blick in seine hervorragende Fotodokumentation bedanken, der mir dann bestätigte daß die Drosselklappen anders herum eingebaut gehören.
Bin soeben fertig geworden, doch jetzt ist es leider zu spät zum Ausprobieren und morgen ist auch noch ein Feiertag. Melde mich wieder ob die Geschichte erfolgreich ausgegengen ist.
Gruß Oliver
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Fr 6. Jan 2012, 12:15
von Oliver70
Hurra,
konnte es nicht lassen und habe ihn schnell heute Morgen angelassen.
Leichter Gasstoß und der Unterdruck ist voll da.
Da ich heute am Feiertag nicht so lange Lärm(Ansichtssache) machen kann werde ich ihn am Samstag Mittag neu einstellen.
Unglaublich was so eine leichte schräge ausmacht. Wenn man die Klappen ohne Vorlage einbaut denkt man im ersten Moment das die Schräge auf die Seite der Bedüsung kommt und nicht auf die andere wo sie anscheinend keinen sinn macht aber so kann man sich teuschen.
Gruß Oliver
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Fr 6. Jan 2012, 14:35
von canadian_red_maple_leaf
gratulation oliver! freut mich das alles hin gehaut hat
lg
abudi
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: So 8. Jan 2012, 20:00
von Oliver70
Satz mit X war wohl nix.
Habe am Samstag Mittag den Vergaser und Zündzeitpunkt einstellen wollen. Mußte dann leider feststellen, dass der Unterdruck am Verteiler immer noch nicht ausreichte um bei 2000 U/min den vorgeschriebenen Wert der Zündverstellung zu erreichen. Erst bei 4000 U/min war volle Unterdruckverstellung vorhanden. Die Enttäuschung war groß, aber wenigstens war eine Verstellung vorhanden, wenn auch zu spät.
Der Rest des Tages war wieder hart für meine Frau. Sie ist sehr geduldig aber irgendwann kan sie es auch nicht mehr hören "an was liegt des bloß"
Abends nochmal den Vergaser zerlegt und im Internet unzählige Bilder von Drosselklappen angeschaut. Schließlich festgestellt, dass man nicht von den Einprägungen an der Klappe auch auf die Einbaulage schließen kann. Die angephaste Seite gehört nach vorn zu den Düsen. Die Einprägungen waren mal auf der angephasten Seite und dann mal wieder gegenüber. Deswegen sind sie auch verschieden eingebaut (zudem kann man sich an der seitlichen Form orientieren - wobei diese an meinem 460 Vergaser wesentlich ausgeprägter ist als am 351er). Also Klappen wieder getauscht und den Unterdruckkanal untersucht. Dabei mal die Dichtung auf das Unterteil gelegt. Wird sonst am Mittelteil über zwei Zapfen fixiert und siehe da, die Löcher an der Dichtung passten nicht zueinander, wodurch ein kleiner Spalt des Unterdruckkanals frei lag und die Luft hierüber angesaugt wurde.
Uploaded with ImageShack.us Auf dem Bild ist die Drosselklappe noch falsch montiert, die Phase gehört nach vorn. Wenn man die Dichtung zur Montage auf das Mittelteil legte hat man das nicht bemerkt, da ja dort keine Öffnung vorhanden ist (bei der 2. Montage war die Dichtung wahrscheinlich etwas mehr über den Spalt gerutscht, dadurch war etwas mehr Unterdruck vorhanden). Also eine neue Dichtung selbst angefertigt und Vergaser wieder montiert. Inzwischen war es schon nach 24.00 Uhr und meine Frau war schon im Bett. Heute morgen den Vergaser schnell montiert und kurz probelaufen lassen. Kurzer Gasstoß und mich hätte es fast durch die Unterdruckleitung gesaugt.
Morgen früh werde ich ihn vollends einstellen, bin mir aber sicher dass es nun hinhauen wird. Meine Frau ist nun auch zufrieden da ich heute abend wieder ansprechbar bin.
Gruß Oliver.
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Mo 9. Jan 2012, 09:03
von canadian_red_maple_leaf
oliver ich bewundere dein duchhaltevermögen...aber was bleibt einen anders übrig

schön das du auf das problem endlich gestoßen bist und gelöst hast
lg
abudi
Re: 1969 351 W 4V Unterdruck am Verteiler
Verfasst: Di 10. Jan 2012, 00:22
von Oliver70
Schade nur ein Teilerfolg .
Heute morgen voller Zuversicht den Verteiler und Vergaser eingestellt.
Leider bei 2000 U/min nur 100 mmHg Unterdruck am Verteiler und noch keinen Ausschlag .
Bei 2500 U/min 300 mmHg mit 4° und bei 3000 mit 500 mmHg ca. 16° Ausschlag.
Also 1000 U/min zu spät.
An der Spinne liegen bei 675 U/min 370 mmHg an, also mindestens ca. 80 zu wenig und bei 2000 U/min ca.500 mmHg, das ist denke ich in Ordnung.
Keine Ahnung was ich jetzt noch machen soll. Die 500 mmHg sind ja vorhanden, werden nur nicht auf den Verteiler weitergeleitet.
Meine Gemischschrauben musste ich auch wieder ziemlich weit rausdrehen um ca 3% Co zu erreichen.
Habe auch festgestellt, dass die Position der Bohrung welche den Unterdruck abgreift am C90F N Vergaser also für den 351 wesentlich höher liegt als bei dem 460er vergaser - somit der Unterdruck auch später zum Tragen kommt. Hat jemand denselben Vergaser und kann das bestätigen oder ist meiner vielleicht eine Montagsproducktion und das Loch sitzt zu hoch siehe Bilder.351er
Uploaded with ImageShack.us
460er
Uploaded with ImageShack.us Kann man nicht so gut erkennen aber die 460 Bohrung macht früher auf.
Vielleicht hat sonst noch jemand irgendwelche Vergleichswerte oder wie kann ich das PCV Ventil prüfen, nicht dass mir da der Unterdruck noch flöten geht, und inwiefern wirkt sich die Nockenwelle auf den Unterdruck aus obwohl die 256er nicht so sehr von der originalen abweicht?
Bin für jegliche Informationen dankbar.
Gruß Oliver