Cobra Alu-Guß-Ölwanne 289/302er - Coating der Innenseite?
Verfasst: Mi 22. Jun 2011, 01:49
Guten Abend, liebe Ford-Gemeinde,
ich heiße Marcus, wohne in der Nähe von Düsseldorf (hinter Neuss bei Grevenbroich), fahre einen 66er Ford Mustang Coupe mit 289er Maschine (C-Code). Ich habe mich gestern abend schon im Forum vorgestellt und habe nun eine erste Frage, die bestimmt auch viele andere Eigner der Reproduktion der 289/302 Cobra-Alu-Guß-Ölwanne von Cobranda interessiert:
Ich hatte mir die Wanne vor einiger Zeit (vor einem Jahr) besorgt. Nach näherer Betrachtung und Beschäftigung mit diesem technisch-historischen Zeitzeugnis, stellte ich schnell fest, dass sowohl technisch als auch optisch einige Nacharbeiten vonnöten waren. Technisch: Aufbohren der 5 Überlauflöcher vom hinteren Wannenteil nach vorne auf 10 mm (waren vorher sehr klein, ich benutze 20W50 Öl mineralisch), Neues Einhängen der Oil-Baffles mit vernünftigen stabilen Klavierdraht, der sauber fluchtet, damit die Klappen frei schwingen (bei meiner Wanne klemmten die Blechklappen bei Anlieferung in völlig verbogenen Drahtresten), Ausschleifen einer Ablaufkehle am Ölablassgewinde, damit auch wirklich alle Reste bei einem Ölwechsel ablaufen können, wenn man das nicht macht, bleibt immer eine Pfütze am Wannenboden.
Nun, optisch mußten die Kühlfinnen unten und an den Seiten sowie die Cobra-Schriftzüge ordentlich nachgeschliffen werden, es traten immmer wieder Lunker und große Poren auf, so dass Material in den Finnen fehlte, sieht einfach nicht so gut aus....
(
Na ja, dann habe ich in mehreren US-Foren entdeckt, dass auch die Wanneninnenseite vor Einbau ein Schutz-Coating erhalten sollte. Warum? Dazu habe ich folgendes gelesen: Wegen der Porösität des Al-Gusses kann es wohl passieren, dass das Motoröl nach einiger Zeit durch das Material durchschlägt. Bei den im Sandgussverfahren hergestellten Oelwannen ist es ein allseits bekanntes Problem, dass die Ölwannen nach der Fertigung nicht entsprechend ausgerüstet worden sind. Früher hat man poröse Alugussgehäuse (Oelwannen, Getriebegehäuse, Zylinderköpfe etc.) in Wasserglas (Alkalisilikat, Natronwasserglas) getaucht. Durch den beschleunigten Oxidationsprozess haben sich die Poren verschlossen, was bei Alu-Legierungen nicht ganz unkritisch ist, weil dabei Wasserstoff freigesetzt werden kann. Heute macht man das in der Automobilindustrie im Vakuumverfahren.
Hierzu erklärte mir ein Arbeitskollege (Gußspezialist), dass im Rahmen der Druckimprägnierung solcher AL-Gussgehäuse sich das Mittel Resinol 90 R von Loctite (Henkel) bewährt hat. Es handelt sich um ein bei 90° minutenschnell aushärtendes Methacrylat, das eine Temperaturbeständigkeit von -90°C bis + 200°C hat. Dieses Mittel entspricht den Vorschriften der großen Automobilhersteller sowie den wichtigsten OEM-Zuliefern weltweit.
In den amerikanischen Foren wird immer wieder auf Glyptal hingewiesen, ebenfalls ein Imprägniermittel in den verschiedensten Ausführungen für die entsprechenden Einsatzzwecke (Tank-Innenversiegelungen, auch Al-Gußgehäuse). Das Mittel ist mir auch bekannt.
Frage: Sind die Repro Cobra Ölwannen bereits innen imprägniert? Muß überhaupt bei diesen Wannen imprägniert werden? Wer hat Langzeiterfahrungen mit den Repro Cobra Wannen? Von Cobranda gab es keine Infos zum Thema Innenbeschichtung.
Ich möchte mich hier vertrauensvoll speziell an 68GT500 (Michael Bruns) mit seinem reichhaltigen Erfahrungen wenden. Ich freue mich selbstverständlcih auch auf die Antworten aller anderen Mitlesenden.
Schön wär`s natürlich, wenn ich die Wanne direkt ohne Coating-Maßnahmen anschrauben könnte (nach Abschluss aller Feinarbeiten)...
Nehme jeden Tip dankbar an!
Freundliche Grüße,
Marcus
ich heiße Marcus, wohne in der Nähe von Düsseldorf (hinter Neuss bei Grevenbroich), fahre einen 66er Ford Mustang Coupe mit 289er Maschine (C-Code). Ich habe mich gestern abend schon im Forum vorgestellt und habe nun eine erste Frage, die bestimmt auch viele andere Eigner der Reproduktion der 289/302 Cobra-Alu-Guß-Ölwanne von Cobranda interessiert:
Ich hatte mir die Wanne vor einiger Zeit (vor einem Jahr) besorgt. Nach näherer Betrachtung und Beschäftigung mit diesem technisch-historischen Zeitzeugnis, stellte ich schnell fest, dass sowohl technisch als auch optisch einige Nacharbeiten vonnöten waren. Technisch: Aufbohren der 5 Überlauflöcher vom hinteren Wannenteil nach vorne auf 10 mm (waren vorher sehr klein, ich benutze 20W50 Öl mineralisch), Neues Einhängen der Oil-Baffles mit vernünftigen stabilen Klavierdraht, der sauber fluchtet, damit die Klappen frei schwingen (bei meiner Wanne klemmten die Blechklappen bei Anlieferung in völlig verbogenen Drahtresten), Ausschleifen einer Ablaufkehle am Ölablassgewinde, damit auch wirklich alle Reste bei einem Ölwechsel ablaufen können, wenn man das nicht macht, bleibt immer eine Pfütze am Wannenboden.
Nun, optisch mußten die Kühlfinnen unten und an den Seiten sowie die Cobra-Schriftzüge ordentlich nachgeschliffen werden, es traten immmer wieder Lunker und große Poren auf, so dass Material in den Finnen fehlte, sieht einfach nicht so gut aus....

Na ja, dann habe ich in mehreren US-Foren entdeckt, dass auch die Wanneninnenseite vor Einbau ein Schutz-Coating erhalten sollte. Warum? Dazu habe ich folgendes gelesen: Wegen der Porösität des Al-Gusses kann es wohl passieren, dass das Motoröl nach einiger Zeit durch das Material durchschlägt. Bei den im Sandgussverfahren hergestellten Oelwannen ist es ein allseits bekanntes Problem, dass die Ölwannen nach der Fertigung nicht entsprechend ausgerüstet worden sind. Früher hat man poröse Alugussgehäuse (Oelwannen, Getriebegehäuse, Zylinderköpfe etc.) in Wasserglas (Alkalisilikat, Natronwasserglas) getaucht. Durch den beschleunigten Oxidationsprozess haben sich die Poren verschlossen, was bei Alu-Legierungen nicht ganz unkritisch ist, weil dabei Wasserstoff freigesetzt werden kann. Heute macht man das in der Automobilindustrie im Vakuumverfahren.
Hierzu erklärte mir ein Arbeitskollege (Gußspezialist), dass im Rahmen der Druckimprägnierung solcher AL-Gussgehäuse sich das Mittel Resinol 90 R von Loctite (Henkel) bewährt hat. Es handelt sich um ein bei 90° minutenschnell aushärtendes Methacrylat, das eine Temperaturbeständigkeit von -90°C bis + 200°C hat. Dieses Mittel entspricht den Vorschriften der großen Automobilhersteller sowie den wichtigsten OEM-Zuliefern weltweit.
In den amerikanischen Foren wird immer wieder auf Glyptal hingewiesen, ebenfalls ein Imprägniermittel in den verschiedensten Ausführungen für die entsprechenden Einsatzzwecke (Tank-Innenversiegelungen, auch Al-Gußgehäuse). Das Mittel ist mir auch bekannt.
Frage: Sind die Repro Cobra Ölwannen bereits innen imprägniert? Muß überhaupt bei diesen Wannen imprägniert werden? Wer hat Langzeiterfahrungen mit den Repro Cobra Wannen? Von Cobranda gab es keine Infos zum Thema Innenbeschichtung.
Ich möchte mich hier vertrauensvoll speziell an 68GT500 (Michael Bruns) mit seinem reichhaltigen Erfahrungen wenden. Ich freue mich selbstverständlcih auch auf die Antworten aller anderen Mitlesenden.
Schön wär`s natürlich, wenn ich die Wanne direkt ohne Coating-Maßnahmen anschrauben könnte (nach Abschluss aller Feinarbeiten)...

Nehme jeden Tip dankbar an!
Freundliche Grüße,
Marcus