undichte Hinterachse und Stoßdämpferaufnahme

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Mareike

undichte Hinterachse und Stoßdämpferaufnahme

Beitrag von Mareike »

Hallo zusammen



Ich hab mir mal die Hinterachse meines kürzlich erworbenen Mustangs genauer angesehen, d.h. erstmal eine millimeterdicke Schicht Fett abgekratzt. Die Fettspuren hinter der rechten Trommelbremse haben wir zwar beim Kauf schon gesehen, dachten aber nur an eine undichte Dichtung, (die es an der Stelle wohl aber gar nicht gibt). Jedenfalls wurde das Achsrohr auf Höhe der Blattfederbefestigung mit Dichtmasse (leider nicht wirklich dicht) zugekleistert.

Nach weiterem Putzen musste ich außerdem feststellen, dass die Aufnahme des Stoßdämpfers nur angeschweißt war, so dass jedem deutschen TÜV die Haare zu Berge stehen!



Der Mustang ist momentan höher gelegt. Kann es sein, dass der Versteifungsträger unterhalb der Blattfeder auch nicht serienmäßig ist? Was soll sie bewirken? Jedenfalls hat der Bügel über der Feder am Rahmen gescheuert, was wohl nicht Sinn des Erfinders sein kann. Ich hab diese Versteifung auch noch auf keiner Zeichnung / Foto gesehen. Geschieht die Seitenführung der Räder nur über die Blattfeder?!

Leider ist das unterste Federblatt ca. 3-4mm nach außen verrutscht. Sollte man die Blattfeder wechseln?

Was mach ich nun mit der undichten Achse? Abschleifen und wieder abdichten?

Was die Aufnahme des Stoßdämpfers angeht, so hab ich auf MustangsPlus ein „Rear Spring Plate with Tie Downs“ gesehen. Würde das passen? Zumindest hat es der Beschreibung nach eine Stoßdämpferaufnahme.

Ich hoffe, jemand hat gute Vorschläge und es kommen keine Hiobsbotschaften ;-)

Vielen Dank!
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69ShelbyGT500
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Beitrag von 69ShelbyGT500 »

Hallo MAREIKE !



Zuerst zu diesem zusätzlichen Träger. Ein Bild wäre natürlich super, aber ich denke mir, dass es sich dabei um Traction Bars handelt, die zusätzlich unter die Blattfeder geschraubt werden, um ein Trampeln der Blattfeder bei starker Beschleunigung zu verhindern.

Es gab aber auch originale "Traction Bars" ( wie beim 65-66er Shelby ), die wurden aber vor der vorderen Blattfederaufnahme ans Auto geschweisst und dann mit der Blattfeder verbunden.

Meine persönliche Meinung:

die Aftermarket Dinger sind bei normaler Fahrweise nicht unbedingt notwendig.



Ein Verzug bei den Blattfedern zueinander ist gerade beim untersten Blatt fast schon normal, da dieses nicht mehr durch die 4 Klammern gehalten wird. Kann man aber sicherlich mit einem ordentlichen Hammerschlag wieder richten.



Nun zum Öl:

Das Öl könnte Bremsflüssigkeit sein, das aus einem undichten Bremszylinder herausläuft. Nimmmal die Trommel ab und schau mal nach, ob die Bremse von innen auch total versifft ist.

Zweite Möglichkeit wäre, dass es sich wirklich um Hinterachsöl handelt. Das würde dann für defekte Simmerringe und fehlende Papierdichtungen sprechen ( das es Papierdichtungen gibt ist manchem nicht bekannt. Ich selber habe bei meiner Achsüberholung pro Seite 2 Stck. eingebaut; eine zwischen den Achskörper-Bremsplatte und eine zwischen Bremsplatte-Halterung Steckachse, die mit den 4 Schrauben wieder festgezogen wird.



Die Stossdämpfer werden aber eigentlich nicht an der Hinterachse befestigt, sondern sind vielmehr an der Grundplatte befestigt, mit der die ganze Blattfeder an der Hi-Asche befestigt wird.

Vielleicht hast Du ja eine komplett falsche Hinterachse drin ???



MFG

Ralf
Mit freundlichen Grüssen

Ralf Martin Wurm
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Mareike

Beitrag von Mareike »

Hallo Ralf



Vielen Dank für die ausführliche Info.

Wahrscheinlich handelt es sich wirklich um Traction Bars. Ich wollte eigentlich Fotos anhängen, ging aber leider nicht. Wenn die jedenfalls nicht unbedingt notwendig sind und auch noch am Rahmen scheuern, dann werden sie entfernt.



Gut zu hören, dass ich die Blattfedern nicht wechseln muß, aber wenigstens die porösen Gummilager.



Was das Öl angeht, so scheint es leider wirklich aus der Achse zu kommen. Sie wurde bereits mit einem Dichtmittel bestrichen. Kommt es auch vor, dass das Achsrohr selbst durchscheuert?

Direkt hinter der Trommelbremse ist es trocken. Wo bekommt man denn Simmeringe und Papierdichtungen her?



Bei den Stoßdämpfern hab ich mich wohl falsch ausgedrückt. Sie sind an einem Teil der Grundplatte (der aber wohl mal abgebrochen ist und festgeschweißt wurde) befestigt. Kann man so eine Grundplatte im Aftermarket erwerben?



Die Hinterachse müsste schon die passende sein. Zumindest schaut das Differential eher oval aus, was laut MustangsPlus Katalog eine 8“ Achse sein soll.



Gruß

Mareike
StandardDeluxe

Beitrag von StandardDeluxe »

Hallo Mareike, dein Problem mit der Hinterachse ist recht ungewöhnlich. Wenn die Undichtigkeit am Achsrohr ist, dann muss da schon etwas grobes passiert sein. Da würde ich fast auf handwerkliches Unvermögen schliessen. Ein Durchscheuern halte ich für nicht möglich. Versuch doch mal ein Bild über http://www.imageshack.us einzustellen. Vielleicht ist die Achse mal gekürzt worden (sofern bei 8” möglich) oder durch den Umbau der Traction Bars beschädigt worden.

Wenn hinter der Ankerplatte alles trocken ist, dichtet der Wellendichtring die Achse noch ab. Da brauchst du dir keine Sorgen machen.



Zu den Stoßdämpferaufnahmen; meinst du vielleicht die Shock Plates die mit den Federbügeln befestigt werden? http://www.scottdrake.net/prod_list.asp ... ring+Plate



Gruß

Robert
Nordlicht

Beitrag von Nordlicht »

Das mit dem undichten Achsrohr gibt es leider tatsächlich. Das hatte ich erleben müssen bei einem 68er Cabrio mit j-code Motor, den jemand auf ein 4.11:1 Diff umgerüstet hatte.

Das Achsrohr hatte beifahrerseitig feine Risse im Bereich der Blattfederaufnahme. Ich denke mal dass durch die ultrakurze Übersetzung und das dadurch im ersten Gang erhöhte Drehmoment Kräfte aufgetreten waren für die das Achsrohr nicht vorgesehen war. Fieserweise gingen die Risse bis unter die Blattfederaufnahme so dass da mit Schweißen nichts zu machen war. Jedenfalls ölte das reichlich, so dass ich auf eine andere gebrauchte Achse umgerüstet habe.

Gruß

Hartmut
StandardDeluxe

Beitrag von StandardDeluxe »

Hallo Hartmut,

wie kann man sich diese undichten Stellen vorstellen? Wie kleine Spannungsrisse,Sprödigkeit oder womit kann man es vergleiche?

Gruß

Robert
Fairlane500

Beitrag von Fairlane500 »

Hallo



Ich hatte auch ein ähnliches Problem mit meiner Hi-Achse. Einer der Bügel die über das Achsrohr gehen und unter der Stoßdämperaufnahme wieder rausschauen, hatte mir an einer Stelle das Achsrohr recht tief ausgescheuert. Die Stelle war ca. 3cm lang und 1cm breit. Ich habe den kleinen "Krater" dann durch Punktauftragungen mit nem Schutzgasschweißgerät wieder aufgefüllt und abgeschliffen. Da ich etwas schiß hatte, das sich das Achsrohr unter Hitze vielleicht verzieht, hab ich nach jedem Punkt abgekühlt und wieder neu angefangen. Hat aber geklappt.
Nordlicht

Beitrag von Nordlicht »

Hallo Robert,

ja, es waren haarfeine Spannungsrisse, durch die es das heiße Öl natürlich super durchgezogen hat...

Gruß

Hartmut
Mareike

Beitrag von Mareike »

Hallo zusammen



Ich bin jetzt endlich dazu gekommen, Fotos ins Netz zu stellen. Genauer hab ich mir die undichte Stelle noch nicht angesehen. Ich ziehe aber eine aufgescheuerte Stelle den Spannungsrissen vor ;-) Wäre aber leider auch möglich. Ich glaub nicht, dass der Mustang von seinem Vorbesitzer sanft behandelt wurde.

Danke für die Tips!

Grüße

Mareike





[URL=http://imageshack.us][/url]
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Beitrag von 69ShelbyGT500 »

Also das sieht mir aus, als ob da einer versucht hat mit Epoxypharz was zu kitten. Und wenn der dafür die Achse nicht ordentlich vom Öl befreit hat, war das Ganze nur eine Schmiererei, aber keine ordentliche Abdichtung.



Ich persönlich würde die Ganze Achse ausbauen und genauest unter die Lupe nehmen.



Die etwas einfachere Art wäre, auf jedem Fall alle vier Haltebügel zu lösen, an der Seite der Beschädigung Haltebügel komplett rausnehmen und Achse so verdrehen, dass man an den Kasus Knacktus rankommt. 100%ig säubern und dann wie FAIRLANE 500 beschrieben kleine Schweisspunkte setzen oder aber mit einem Dremel den erkennbaren Riss etwas vergrösseren und dann mit Flüssigmetall oder Motorblock-Metall wieder auffüllen. Beide Materialien haben den Vorteil, dass sie sich bei Wärme mit ausdehnen; ähnlich der Eigenschaft von Metall. Vielleicht hast Du ja damit schon Glück.



MFG

Ralf
Mit freundlichen Grüssen

Ralf Martin Wurm
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