WC-T5 aus ca.1995 (mit reverse-brake), output-shaft mit mechanischem Tachoantrieb, kurzer Input-shaft für Fox-Glocke
Getriebe macht Lagergeräusche, 1 Befestigungsauge zwischen Main-case und Glocke gebrochen (so gekauft)
Hinterachse: 3.00, gesperrt (Lamellensperre)
Motor: 5.0 HO mit AFR-Köpfen, 600er summit-racing Vergaser
Mir persönlich ist der Schaltsprung vom 4. zum 5. Gang zu groß, der 5. zu lang. Ich brauche keinen so brutalen Overdrive, fahre eher sportlich und gerne auch mit Drehzahl.
Aktuell geht der 4. gang mit der 3.00er Hinterachse bis weit über 200km/h, bei 150km/h im 5. Gang zeigt der Drehzahlmesser gerademal um die 1500 rpm an.
Kraft ist da trotz 5.0HO nicht mehr wirklich da um flüssig weiter zu beschleunigen.
PLAN:
- ersetzen des gebrochenen Main-Case durch ein gut gebrauchtes intaktes Gehäuse (ebay-USA)
- ersetzen des 5. Gangs durch ein 31/55er Gangradpaar, ergibt eine Übersetzungsänderung von 0.68 auf 0.83
- Überholung des Getriebes mittels Ford-Racing rebuild-kit
- Kürzung der Hinterachsübersetzung von 3.00 auf 3.40
Dirk (2strokewheeler) war so nett mir ein paar Sägezahndiagramme zu basteln, die den Unterschied deutlich machen:
Ist-Zustand, allerdings Schaubild für 2.79er Hinterachse:

0.83er 5. Gang und 3.00er Hinterachse:

0.83er 5. Gang und 3.40er Hinterachse:

Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen 3.40er und 3.00er Achse liegt bei 5000 rpm bei etwa 29 km/h
Nun zur Technik.
Es gibt unzählige T5-Varianten, ich beschränke mich hier auf das WC-T5 der neueren Variante mit Carbon-Synchronringen.
Quelle der Explos: Tremec T5 Manual

Kleine Übersicht über das Puzzle
Die meisten Schrauben am T5 sind metrische Größen. Das ist wichtig zu wissen.
Angefangen wird damit, den shifter auszubauen. Dieser ist vorher UNBEDINGT auf Leerlaufstellung zu stellen


Danach den Sicherungspin mit einem Durchschlag so weit in den "offset-lever" hineintreiben, bis das Teil lose auf der Welle sitzt.

Danach die Schrauben des Tailhousings (Schlüsselweite 15mm) lösen und die Dichtmasse z.B. mit einer Klinge brechen.
Das Tailhousing vorsichtig vom Maincase abdrücken, dabei schiebt sich der offset-lever von der Schaltstange (festhalten!).


Aufgepasst! Unter dem Offset-lever ist eine Feder und eine Kugel, diese sollten nicht verloren gehen.




Auf dem letzten Bild sieht man den freigelegten output-shaft mit der 5. Gangeinheit und Schaltgabel.
Den Sicherungsstift ganz aus dem Gehäuse des offset-levers ziehen/ schlagen und zusammen mit den anderen Kleinteilen sicher weglegen.

Nun entfernt man die Schrauben des Deckels (Schlüsselweite 10mm) und bricht wieder die Dichtmasse.
Den Deckel vorsichtig mit einem Schraubendreher oder ähnlichem anlupfen, dabei nicht die Dichtfläche beschädigen!
Um den Deckel abheben zu können, hebt man ihn leicht an und schiebt ihn von sich weg (output-shaft zeigt nach rechts)
Dann kann man ihn nach oben wegheben.






Als nächstes wird der Input-shaft entfernt.
Dazu die 4 Schrauben des Retainers lösen (Schlüsselweite 13mm) und vorsichtig abhebeln.

Danach liegt der Inputshaft frei

Den Inputshaft vorsichtig aus dem Gehäuse ziehen, dabei drehen. Im Shaft ist eine Aussparung, nur in einer Stellung geht der shaft aus dem Gehäuse zu ziehen.


Zwischen Inputshaft und Outputshaft liegt ein Rollenlager (Torringtonlager).
Die Cobra-Version hatte an dieser Stelle wohl ein "richtiges" Lager wenn ich das korrekt auf dem Schirm hab.

So. Das war der erste Streich.
Weiter geht´s in der nächsten Folge

19.12.2014: Es geht weiter. Dank Wiki kann ich jetzt hier fein weiterschreiben ohne Kommentare zwischen den Beiträgen

Als nächstes ist der Tachoantrieb dran. Den gibt´s wohl in unterschiedlichen Versionen, hier sieht er so aus:

Zum Ausbau die Klammer auf der Getriebeabgewandten Seite leicht zusammendrücken und das Kunststoffrad vom output-shaft abziehen.
Danach lässt sich die Klammer entfernen.
Nun mit einem Durchschlag den Sicherungsstift der Schaltgruppe 5. Gang entfernen:

Nach Entfernen des Sicherungsrings auf der Welle kann dann die komplette Synchrogruppe mit Schaltgabel abgenommen werden.
Dazu auch das große 5. Gangrad auf dem Counter-shaft




Zieht man den output-shaft etwas zurück, schiebt sich die Lagerschale aus dem Gehäuse.
Diese kann man dann leicht abnehmen, danach kann der output-shaft nach oben aus dem case gehoben werden:




Langsam wird´s leer im Gehäuse.
Schön zu sehen nun die Mimik der Reverse-brake, einer Art Synchronisierung des Rückwärtsgangs.
Dieses Feature hatten nur die späten T5, Sinn bzw Wirksamkeit dieser Einrichtung eher fraglich.


Um das Teil auszubauen habe ich zuerst die Welle ausgehängt und nach hinten aus dem case gezogen


Dann ist die Sicherung des Hebels an der Reihe samt Schaltgabel, danach die Welle des "reverse idler gears" samt Gangrad








Und wieder etwas leerer.
Es folgt die Verschraubung des "couter gear support". Diese wird später beim Zusammenbau durch eine verstärkte Version ersetzt.


Nun die Lagerschale des counter-shaft

Um den counter-shaft aus dem Gehäuse zu bekommen muss das Lager abgepresst werden.
Jetzt wird´s das erste mal annähernd knifflig, denn ohne Presse kommt man hier nicht weiter.




Wie sagte Trappatoni einst: "Habe Flasche leer"
Ich hab Gehäuse leer



Jetzt geht´s an´s Eingemachte, nämlich an die Wellen.

Um zu verhindern, daß mir der Kram auseinanderfällt habe ich die erste Synchrongruppe gleich abgebaut:




Es macht Sinn, sich die Teile so auf der Werkbank auszulegen, wie man sie ausgebaut hat

Der nächste Gang führt wieder an die Presse, wo ich die Gangräder des 1. Gangs und 5. Gangs sowie das dazwischenliegende Lager auf einen Rutsch auspresse. Das Gangrad des 1. gangs bietet optimalen support für das Trennmesser






Nächster Arbeitsschritt von der anderen Seite der Welle.
Das Trennmesser wird unter dem Gangrad des 3. Gangs platziert und das Gangrad und Synchrongruppe abgepresst


Nach Entfernen des Sicherungsrings kann man den 2. gang samt thrust washer und Lager abnehmen



Noch ein kniffliger Schritt: der Spiralring, der den Synchronkörper des 2. Gangs hält muss langsam aufgerollt werden.
Dazu nimmt man am besten einen kleinen Schraubendreher oder ein Messer



Nicht die Keile verlieren!

Welle nackig und Schluss für heute!

More to come!
So. Weihnachten ist um, die Gans verdaut und ich kann mich wieder bewegen

Also hab ich mich heute mal wieder ans Getriebe gemacht....
Als erstes das "neue" gebrauchte Gehäuse ordentlich gereinigt, alle Dichtflächen abgezogen.
Dann den Magnet ausgebaut und von dem ganzen Schmodder befreit


Fertig:

Danach habe ich das alte vordere Lager vom Countershaft abgebaut.
Es gibt eigentlich keinen einfachen zerstörungsfreien Weg, also habe ich den Käfig aufgebrochen und samt den Rollen entfernt:



Das gibt dann eine prima Ansatzfläche für ein Trennmesser:


saubergemacht und gleich das neue Lager drauf:

Countershaft somit fertig, jetzt wieder ans Gehäuse.
Die geschlossene Lagerschale des vorderen Lagers ist mit einem O-Ring versehen.
Dennoch mache ich einen leichten Film Motordichtmasse auf das Gehäuse, sicher ist sicher.


Als nächstes findet der Hebel für den Rückwärtsgang samt Schaltgabel und Feder wieder seinen Weg ins Gehäuse, gesichert von der Klammer

Danach ist das reverse-idle Gangrad an der Reihe mit seiner Welle, dem O-Ring, gesichert durch den Sicherungsstift:

Bei diesen Abschnitten fasse ich mich etwas kurz. Der Ausbau wurde ausführlich beschrieben, wer bis hierhin gekommen ist hat ja den Ausbau schon hinter sich

Nun kommt auch der Countershaft wieder an seinen Platz. Alle Lager, etc werden selbstverständlich vorher schön mit Getriebeöl getränkt.


Jetzt ist das hintere Lager an der Reihe. Das lässt sich leicht aufpressen.

Was jetzt folgt ist einer von zwei "etwas anspruchsvolleren" Arbeitsgängen: Einstellen des Laufspiels des Countershafts.
Dazu wird die Lagerschale zuerstmal provisorisch eingesetzt und die Halteplatte ohne shim verschraubt:


Die Halteplatte ist in meinem Falle eine verstärkte aus Edelstahl. Gibt Leute, die darauf schwören

Nun schiebt man den Countershaft von Anschlag zu Anschlag und nimmt das Maß.
Laut Tremec Manual zieht man von diesem Maß 0.0018" ab und erhält so das Maß des benötigten shims.
Ich habe eine weitere Quelle genutzt, nämlich das Buch von Paul Cangialosi.
Von ihm stammt auch die Verstärkungsplatte

Er empfiehlt den Countershaft auf Nullspiel einzustellen und eine Vorspannung, die ein Losbrechmoment der Welle von etwa 0,5Nm ergibt.
Das ist schon recht satt, man kann die Welle aber noch problemlos mit drei Fingern drehen.
Das Anzugsmoment der Schrauben beträgt 20Nm.

Das letzte Teil im Gehäuse ist vorerst die Schaltwelle für den Rückwärtsgang.
Einfach einschieben, den Roller in den Hebel reindrehen, fertig.


So, das war´s erstmal wieder für heute.
Weiter geht´s im neuen Jahr mit der Hauptwelle.
Die Welle wird von zwei Seiten bestückt (wie beim Zerlegen auch).
Als erstes kommt die 1-2 Synchro-Einheit auf die Welle.

Den Slider etwas in eine Richtung schieben und die neuen Steine einsetzen.
Dann den Slider in Mittelstellung bringen und auf der einen Seite die Feder einbauen. Diese wird in einem Stein eingehängt und im Uhrzeigersinn unter die beiden anderen Steine geklemmt.
Auf der gegenüberliegenden Seite die Feder ebenfalls in den selben Stein einhängen und auch im Uhrzeigersinn verbauen.
Somit ergibt sich eine saubere und gleichmässige Wuchtung
Schlecht zu beschreiben aber gut zu erkennen auf diesen Fotos:


Ich beginne bei der weiteren Montage mit der kurzen Seite der Welle (2. und 3. Gang).
Als erstes wird also der Synchronring des zweiten Ganges verbaut. Wenn hier ein neuer zum Einsatz kommt sollte der Ring vor Montage in Getriebeöl (Dexron III) eingelegt werden.
Danach ist die Anlaufscheibe 2.Gang und der Sicherungsring an der Reihe.
Den Spiral-Sicherungsring wie beim Ausbau wie eine Feder langsam in die Nut eindrehen (mit einem Messer oder kleinen Schraubendreher)
Zur Montage des zweiten Gangrads zuerst das Gangrad ohne Lager und Spacer aufschieben, danach den kleinen Spacer und das Lager einschieben.
Dadurch wird verhindert, dass der dünne Spacer bei der Montage des Gangrads gequetscht oder beschädigt wird.




Direkt darauf folgen die Anlaufscheibe und ein weiterer Sicherungsring für den zweiten Gang.
Leider hab ich davon kein Foto gemacht.
Ist manchmal eben wie bei Heidi Klum: "Heute habe ich leider kein Foto für Dich....."

Weiter geht´s mit der Einheit 3.Gang inkl Synchronring.
Vorgehensweise wie beim zweiten Gang: erst das Gangrad, dann den Spacer und das Nadellager.
Ich fette übrigens die Lager leicht mit Getriebe Montagefett ein. Schont die Lager beim ersten Starten.
Ist aber auch eine Glaubensfrage.

Danach den vormontierten Synchronkörper 3./4.Gang aufpressen und fertig ist der erste Teil der Hauptwelle.
Wer keine Presse sein Eigen nennt kann den Synchronkörper auch mit einer großen 1/2" Nuss und nem Hammer vorsichtig draufklopfen
Jetzt wird die Welle rumgedreht und der Synchronring auf die andere Seite des 1-2 Schiebestücks montiert.
Darauf achten, daß der Stift oder bei späteren Modellen wie bei mir die Kugel in der Welle sitzt und dann die Hülse und das NAdellager für den 1.Gang auf die Welle schieben.
Die Kugel kann man auf diesem Bild gut erkennen:



Dann folgt das Lager

Wer jetzt den standard 5. Gang wieder verbaut kann das Gangrad gleich aufpressen, da es von der Größe her locker durch die Lagerschale im Gehäuse passt. Da ich einen kürzeren 5.Gang verbaue und das Gangrad somit etwas größer ausfällt war das sehr knapp und ich wollte nicht riskieren, daß ich die Hauptwelle später nicht ins Gehäuse eingefädelt bekomme.
Daher habe ich als nächstes die Hauptwelle ohne 5.Gangrad ins Gehäuse eingebaut.
Bissl Fummelei, da ohne das aufgepresste Gangrad der ganze Kram nicht gesichert ist und auseinanderrutscht


Nun das ganze Trumm in die Presse gespannt und das 5. Gangrad aufgepresst


Richtig sitzt es, wenn die Nut für den Sicherungsring voll zu sehen ist.
Den Sicherungsring auch unbedingt nicht vergessen!


Das ist jetzt auch der ideale Zeitpunkt, den neuen Ölmitnehmer zu montieren, wenn er schon im Rebuild-kit enthalten ist.



Als nächstes kann man das andere Rad des PAares auf den Countershaft schieben:

Die Kappen der Schaltgabel schnell getauscht


und die Gabel mit Synchronkörper 5.Gang inkl neuem Synchronring aufschieben

Danach den Haltering oder -in meinem Falle bei Getriebe mit reverse-brake- den anderen Synchronring, den Mitnehmer und den Konus drauf und mit dem Seegering gesichert


Jetzt kann man das Getriebe wieder umlegen, die Schaltwelle etwas drehen bis das Loch mit dem Loch in der Schaltgabel fluchtet und den Sicherungsstift einschlagen.


Was fehlt noch? RICHTIG, der Tachoantrieb!
Neue Klammer mit der Nase (also der Nase von der Klammer. Wenn einer die Klammer mit seiner Nase einhängen kann hätte ich davon gerne ein Foto!) in die Welle einhängen und das Ritzel drüberschieben bis die Haltenase auf der anderen Seite einrastet



Nächster Patient wird dann die Eingangswelle.
Lagerkorb des alten Lagers brechen und entfernen, Trennmesser ansetzen und Lager abpressen.
Neues Lager drauf und weiter geht´s



Auf der anderen Seite des Inputshaft die Rollen einlegen und mit etwas Montagefett sichern, danach das Torringtonlager einlegen.
Sollte jemand ein Cobra-Getriebe haben entfällt das Torringtonlager und die losen Rollen. Stattdessen sitzt dort dann ein "richtiges" Schrägrollenlager.



Bevor der Inputshaft verbaut werden kann muss auf die Hauptwelle noch der Synchronring (eingeweicht in Öl und in den Taschen mit Montagefett versehen zur Sicherung), die Anlaufscheibe des Torringtonlagers und die Distanzscheibe verbaut werden



Die Eingangswelle hat an einer Seite eine Einbuchtung (Foto!). Diese muss so gedreht werden, daß sie am Countershaft vorbeigeht, sonst bekommt man die Welle nicht rein


Da als nächstes die Einstellung des Spiels der Hauptwelle folgt und dazu das Tailhousing und der Getriebedeckel montiert sein muss habe ich den retainer für das Ausrücklager ohne shims und Dichtung mit zwei Schrauben aufgeschraubt damit mir der Inputshaft nicht wieder rausfällt.

Zur Einstellung des Spiels werden wie beim Countershaft auch Shims hinter die Lagerschale im vorderen Retainer gelegt. Die Gegenlagerung auf der Ausgangsseite übernimmt das Tailhousing.
Wer sich seiner Sache absolut sicher ist montiert Tailhousing und Getriebedeckel gleich mit Dichtpaste.
Ich habe mich dazu entschieden, Tailhousing und Deckel vorest ohne Dichtmasse zu montieren, das Spiel einzustellen und erst dann das Gehäuse abzudichten.
Es könnte ja sein, daß irgendwo ein kleiner Fehler liegt und ich den ganzen Kram wieder zerlegen muss.
Also:
Dichtflächen am Deckel gesäubert wenn nicht schon geschehen, Kappen der Schaltgabeln ersetz und dem Deckel einen neuen O-Ring verpasst:


Den Deckel so ansetzen, daß die beiden Gabeln in die Synchronkörper eingreifen (diese sollten in Mittelstellung sein).
Dann den Deckel mit leichtem Versatz von sich weg aufsetzen und danach zu sich hinziehen.



Dann wird der Deckel mit den beiden Passschrauben an den beiden Ecken zentriert und gesichert


Morgen geht´s dann weiter mit Spiel einstellen....