M U S T A N G - I N S I D E

Hallo Zusammen,

eins gleich vorweg. Ich bastel gerne und möchte einfach schauen, was selbst in den eigenen vier Wänden machbar ist!!

Es geht um 66er Zylinderköpfe ohne Railrockers. Für die Ventilsitze hab ich einen Schneidsatz ausgeliehen, mit welchem wohl schon in den 50er Jahren gearbeitet wurde



Die Fräser hauen aber noch wie am 1. Tag, der Pilot in der richtigen Größe und der Fräser im 45 Grad Winkel im Satz enthalten..
Ein kleiner Test an einem defekten 69er Zylinderkopf verlief prima. Sitz leicht angefräst, neues Ventil eingelegt.... Dicht


Jetzt zu den Ventilführungen..
Die Ausgangslage ist die, daß diese leichtes Spiel haben. Die Führungen wurde offensichtlich schonmal gewechselt:

Wie zu sehen, war um die Führung rissiges Gussmaterial welches ich sicherheitshalber entfernt habe... Den Rest fräs ich dann noch mit dem Dremel ab.. Die Führung ist innen mit "Gewinde" war orig. wohl auch nicht so?


Die Führung hatte danach einen Durchmesser von ~12,7mm. Ersatzführungen haben meist einen OD von 0,502" Was ja ziemlich genau dem jetzigen Durchmesser entspricht.

Ein weiteres Indiz für bereits gewechselte Führungen, ein "abgefräster" Ventilschaftüberstand am Ende des Ventilkanals...




Jetzt zur eigentlichen Frage..

Was meint ihr, es sollte doch möglich sein, die alten Führungen auszupressen und neue einzupressen bzw. mit nem Luftdruckhammer einzuschlagen... Als Führungseinsatz im Luftdruckhammer könnte ich mir ein altes Ventil mit aufgeschweisstem "Anschlagsring" vorstellen. Die ganzen Videos zeigen ja ein ähnliches Instrument...

Passenderweise könnte ich dann noch Positiv Valve Seals einsetzen, welche es ja mit 0.5" ID gibt..


Mich reizt es einfach etwas altes instandzusetzen - auch wenn ich mir darüber bewußt bin, daß der dann nicht ewig hält..

Vielen Dank für eure Meinungen,
Schönen Sonntag
Clemens

Hallo,

Also erst mal Respekt, dass du dich and sowas traust. Das ist schon „advanced“. Aber, ich will dich nicht abringen – nur wenn man was riskiert lernt man auch was.

Also das geht alles schon in die richtige Richtung, hier ein paar Sachen, die dir eventuell schon klar sind aber ich erzähle sie dennoch zur Sicherheit. Wichtig ist die Reihenfolge, dass die Sitze zuerst eingepresst werden müssen und dann die Ventile geschnitten werden müssen. Das Einpressen ist auch nicht das aller größte Problem – das klappt mit ein wenig Hitze, Kälte schon, vorausgesetzt die Bohrungen sind ok und müssen nicht ausgebohrt werden.

Nach dem Einpressen ist aber auch der Innendurchmesser der Führung verändert und muss nun gehont werden damit er die richtige Toleranz hat. Das ist nicht so ganz einfach, da man ja nur mit einer Lehre oder dem neuen Ventil selbst testen kann.
Ist das alles ok, kann man die Ventilsitze schneiden. Am besten man schneidet 3 Winkel (mit dem mittleren als Sitz) dann strömt das besser.

Hier ist nun die Sache die einem oft den Spaß verdirbt. Wenn die Führung zu locker gehont ist, halten die Sitze nicht lange. Zu fest, dann passiert folgendes: Die Führung wird heiß und das Ventil bleibt stecken. Das passiert in der Regel nicht bei 1500 sondern bei 4000 Umdrehungen. Leider habe ich letzteres an eigenem Leibe erlebt – Glück für mich stand der erfahrenste Meister neben dem Prüfstand und ist in der richtigen Sekunde nach dem Notaus gehechtet. Koben hatte nur eine leichte Berührungstelle, aber das Ventil hatte eine 25grad knick. Ich glaube ich habe das Foto noch. Der größte Schaden ist aber bei einem FE alles wieder auseinander zu legen, da die Spinne ja unter allem drin steckt.

Also – nicht so ganz einfach, aber, wenn Du es hinbekommst, dann lerne ich gerne auch mit. Auf jeden Fall interessant. Bitte im Detail dokumentieren mit vielen Bildern.

Viel Glück

Thomas

Hallo Clemens,

schön,dass du dich da dran traust. Die Ventilschaftführungen sind definitiv überarbeitet worden.

Das sieht aus wie ein Gewinde und nennt sich valve guide liners.

Auf dem Bild sieht das Insert gar nicht mal so schlecht aus. Ich bin mir nicht sicher ob du diese Führungen rauspressen kannst, aber wenn du es schaffst kannst du ja mal berichten.
Vielleicht ist es hier sinnvoller Übermaßventile einzubauen und auf correcten Spiel zu reiben.

Meistens sind die Sitze gerade im Exhaust schon ziemlich abgenutzt.
Wechseln kann man die nicht, da die im Guss sind,
es sei denn Jemand hat mal für die Sitzbearbeitung/ erneuerung so viel bezahlt wie für ein paar hochwertige neue Köpfe.

Ich denke hier im Forum gibts bestimmt ein paar Spezialisten, die dich da noch besser aufklären können, bevor du die originalen Köpfe vielleicht wegschmeißen kannst.

Viele Grüße
Sefer

Wenn das Klappt würde ich meinen Z.Kopf auch machen lassen... bei dir..

Hallo Ihr ,
erstmal Danke für eure Antworten und die Infos..

Seid ihr sicher, dass die normalen Führungen nach dem Einpressen gehohnt werden müssen? Bei "Liners" hab ich gesehen, daß das gemacht wird, aber die sind ja auch sehr dünnwandig.

Die normalen Ersatzführungen bei z.B. RockAuto haben ID von 0,3425, 0,343 oder 0,344.
Ein Ventil hat 0,3415 Durchmesser. Somit sind die Führungen ja eigentlich ischon im Maßbereich..

Die andere Lösung wäre die Sitze zu schneiden und mal das radiale Spiel der Führungen zu messen.
Wenn sie im akzeptablen Bereich wären, könnte ich ja auch passende Positiv Seals einbauen um die Schäfte besser abzudichten.

Der Motor soll auch kein Rennmotor werden - dafür werd ich dann mal Afr's montieren und auf Rollernocke umbauen bzw. gleich nen HO besorgen.

Das Ganze ist als Zwischenlösung gedacht mit reichlich Spaß am Basteln

Für weitere Infos und Tipps bin ich sehr dankbar..

Vielleich können Micha und Tobi noch was dazu schreiben

LG
Clemens

.... hab noch bissl gelesen und ich glaube ich komm auch ums Aufreiben bei richtigen Führungen auch nicht drum rum...
Wird Zeit, daß ich mein Monroe Buch wieder bekomm, da stand auch was dazu drin..

Bin motiviert, aber vielleicht manchmal auch bissl blauäugig


Wie werden die Führungen gehohnt? mit ner verstellbaren Ahle? Bei Summit z.B. finde ich kein Valve Guide Reamer in der passenden Größe...


Danke,
Clemens

Hi Clemens,

wie Du richtig erkannt hast sind an dem Motor schon mal die Führungen gemacht worden.
Aber offensichtlich nicht richtig, weil die spiralförmige Nut, die in den Dingern jetzt sichtbar als "Hack-Reparatur" bei ausgeschlagenen Führungen eingesetzt wird.

Wenn die Führungen jetzt schon wieder Spiel haben, dann müssen die Dinger nochmal ersetzt werden.

Nur eine spielfreie Ventilführung gewährleistet einen einwandfreien Motorlauf und niedrigen Ölverbrauch.

Früher gab es statt neuen Führungen auch Ventile mit einem dickerem Schaft - da wurden die Führungen lediglich auf die neue Größe aufgerieben - und schon hatte man eine neuwertige Führung.

Nach jeder dieser Arbeitsschritte MUSS ein neuer Sitz geschnitten werden - das hat aber auf der Auslassseite den riesen Nachteil, dass das dort - über die Jahrzehnte eingelagerte Blei - verloren geht und daher der Sitz keine lange Lebensdauer haben wird.

Alles in allem eine Reparatur die die Aufwändig und teuer ist und nicht dauerhaft sein wird. Deshalb würde ich immer neue Köpfe empfehlen - low cost --> World Products Windsor Jr.
- high End --> AFR 165.

mfg

Michael

Das brauchst Du vor allem anderen: http://etel-tuning.eu/leistungstuning/1 ... lster.html

Axel, Axel.... Uffpasse!

Du hast wohl wieder zu viel Heavy Metal gehört

67GTA hat geschrieben:Das brauchst Du vor allem anderen: http://etel-tuning.eu/leistungstuning/1 ... lster.html

immer wieder gut