Ich hab mich schon vor einiger Zeit mal hier vorgestellt. Nochmal kurz zusammengefasst, ich heiße Yannick bin mittlerweile 22 Jahre alt habe eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker hinter mir, studiere derzeit Wirtschaftsingenieurwesen und komme aus Bayern (in der nähe von Memmingen). Ich habe mir am 11. Januar 2014 nach langer Suche einen Ford Mustang Baujahr 1965 C-Code (4,7 l V8, C4 Automatik) in Holland bei einem Importeur gekauft, mit dem Hintergedanken, dass Fahrzeug komplett zu zerlegen, jedes Einzelteil sowie die Karrosserie zu restaurieren.
So nun steh ich hier... 7 Monate harte Arbeit! Täglich mindestens 4-6 Stunden geschufftet (mag für den ein oder anderen eine Menge vorkommen aber wie oben schon erwähnt, ich bin Student und hab mir die Zeit genommen). Ich hab mir als Ziel gesetzt, den Wagen noch diesen Sommer zuzulassen und die ersten Runden zu drehen (mein Vater, sowie mein Onkel, meinten ich sei verrückt... aber siehe da, mein Zeitplan ging ganz gut auf

Kurzer Rückblick, habe das Fahrzeug am 20.01.2014 zu mir nach Hause geliefert bekommen und dann ging es auch schon richtig los. Fahrzeug komplett zerlegt (Scheiben raus, Kofferraumdeckel, Türen abmontiert und komplett zerlegt, Motorhaube runter, Stoßstangen weg, Front&Heckschürze ect. ect. abmontiert) Innenraum komplett raus, erste Bestandsaufnahme. Kaum Rost... hier und da paar kleine Rostansätze aber kein Problem. Auf der Fahrerseite sowie Beifahrerseite habe ich an den üblichen Stellen lediglich ein 3 auf 5 cm großes Blech eingeschweißt, mehr nicht. Kompletter Innenraum entlackt, grundiert und mit einer dicken Schicht Farbe großzügig rausgepinselt.
Der Motor sowie das Getriebe kamen ebenfalls raus (beide liefen tadellos und das tun sie heute immer noch) Den Motorblock sowie das Getriebe habe ich Trockeneis gestrahlt, um Lackabbllätterungen und altes Öl zu entfernen. Danach bekam er eine neue Farbe. (Ventildeckel sowie Ölwanne Sandgestrahlt, neu lackiert... alle erdenklichen Kleinteile gesäubert, teilweise gestrahlt, grundiert und neu lackiert)
Dann ging es an den Vorderwagen... kritische Stellen mit der Bohrmaschine+Aufsatz komplett entlackt bis aufs rohe Blech (um jeden einzelnen Flugrost zu entfernen) gute stellen nur angeschliffen, neu grundiert und schwarz matt lackiert. Den Bereich der Cowl-Vents habe ich mit "Lack-Ab" von altem Lack befreit um zu überprüfen ob das aufgemacht werden muss. Als dann das blanke Blech zum Vorschein kam, lediglich ein wenig Flugrost. In diesen Bereich unter dem Gitter sowie an den Cowl-Vents habe ich mit einer Kamera überprüft. Danach mit einer Dicken Schicht Grundierung überzogen und nach dem Lackieren ordentlich Hohlraumversiegelung reingepumpt.
Kofferraum (innen) ebenfalls, angeschliffen, kritische Stellen komplett entlackt, das auch leichter Flugrost entfernt war, grundiert und neu lackiert.
Dann ging es an den Unterboden (mächtige Drecksarbeit!)... hat mich 3 Tage gekostet, um jeglichen Schmutz, und Flugrost zu entfernen. Dann wieder neu grundiert, und mit einem Dicken 2-K-Lack schwarz gestrichen um eine ordentliche Farbdicke zu erreichen. Ich habe bisher noch keinen Unterbodenschutz gespritzt... werd ich wohl auch nicht machen, da das Fahrzeug nur bei schönem Wetter zum Einsatz kommt. Differential ebenfalls von altem Lack befreit, grundiert und neu lackiert.
Dann kam direkt wieder der Motor sowie das Getriebe rein... war fast wie Weihnachten und Geburtstag zusammen als mein Mustang wieder lief! Hat alles problemlos geklappt. (Zündung sowie Vergaser neu eingestellt)
Dann ging es an die äußere Karosse. Habe mich mit meinem Lackierer besprochen und der meinte, dass ich 6000 € abdrücken müsste, wenn ich ihm das Ding so hinstelle, wie er jetzt aussieht (Klar... das Fahrzeug is bald 50 Jahre alt.. Dellen und Kratzer wo man nur hingeschaut hat). Okay... 6000 € war mir dann ehrlich gesagt zu viel. Plan B war angesagt! Ich habe in meiner Jugend mal bei einem Lackierer öfter Ferienarbeit gemacht. Mit dem hab ich mich kurzgeschlossen und er hat mir an einem Wochenende einen Crash-Kurs zum Thema Spachteln-Schleifen gegeben. Mit dem hab ich dann direkt am darauffolgenden Montag losgelegt... bewaffnet mit einer Flächenschleifmaschine, 2 großen Schleifpäds, und Spachtel. Klar jeder denkt jetzt... unmöglich das hinzubekommen, aber ich hatte einen Deal mit meinem Lackierer, dass er ihm den letzten Feinschliff gibt bevor er gefüllert wird, So war der Plan. Okay, dann 5 Wochen später war ich dann soweit... meiner Meinung nach war jede Delle und jeder Kratzer beseitigt und ich konnte meinen Lackierer herbestellen um das Ding durchzuchecken! Okay ich muss zugeben, es war nicht perfekt aber er meinte es war richtig gute Arbeit was ich da gemacht habe. Er hat meinem Pony dann noch ca. 2 Tage in seiner Lackiererei den Feinschliff gegeben und dann gings auch schon ab zum lackieren. Farbe war relativ schnell klar, habe auf dem Dach an einer Stelle bis aufs Blech runtergeschliffen und es kam als erste Lackschicht "Vintage-Burgundy-met" raus. (lasst euch von den Bildern überzeugen

Dann ging eig. schon der Zusammenbau wieder los. Technisch habe ich eig. die komplette Vorderachse überholt (Untere Querlenker, neue Kugelköpfe, innere+äußere Spurstangenköpfe, Steuerventil, Radlager, Bremsen, Bremsschläuche usw usw)
Eine Neue Windschutzscheibe, Kleinteile wie z.B.Türgriffe, Rückfahrscheinwerfer, Blinker, Lichter (H4 sowie Hella Warnblinkanlage) usw. (Ihr könnt euch ja vorstellen was da alles neu bestellt worden ist) wurden ebenfalls neu verbaut. Beim Zusammenbau habe ich mich mit Klaus fast täglich telefonisch in Verbindung gesetzt... der hatte wahnsinnig gute Tipps und Tricks um nicht alles 5 mal wieder auseinanderzubauen. DANKE KLAUS! (ebenfalls hier bei uns, super Kerl!)
So nun genug getextet... ich muss sagen, es war echt richtig harte Arbeit aber es hat echt mächtig Spaß gemacht (nicht immer!). Manchmal war ich schon fast am verzweifeln aber Dank der Hilfe am Wochenende von meinem Vater sowie meinem Onkel konnte ich mich immer wieder motivieren. Klar... wie oben schon erwähnt, Klaus stand mir auch bei jeder Frage zu Seite. Sonst muss ich sagen, hab ich mich vor dem Kauf und der Entscheidung solch ein Wagen zu restaurieren, viele Abende mit dem Thema beschäftigt um gut vorbereitet zu sein. Es kam jedoch immer wieder eine neue Überraschung mit der man eig. nicht gerechnet hätte. Aber jetzt ist das Ende schon greifbar und im Endefekt hat es eine Menge Spaß gemacht. Im Nachhinein muss ich auch zugeben, hatte ich eine Menge Glück mit meinem Pony. (Wenn ich da andere Objekte sehe... puhhh). Der Verkäufer war sehr ehrlich (:-D klar jeder ist ehrlich, aber der war es echt!!) und hat mich absolut nicht über den Tisch gezogen. Wir haben den Wagen ca. 6 Stunden besichtigt und auf dem Hof Probe gefahren, aber es kommen immer wieder unschöne Überraschungen zum Vorschein wie ich schon so oft hier gesehen habe. War bei mir glücklicherweise nicht der Fall.
Jetzt heißt es noch, TÜV (Vollabnahme + H-kennzeichen) und zulassen.
Ich hoffe noch, dass es mit den Bildern klappt.

Hier die Bilder:
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Dann mal n schönen Abend euch, viel Spaß beim Bilder kucken .. und ich hoffe man trifft sich mal i-wo auf nem Treffen.
Über Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen!
Gruß Yannick