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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: Fr 17. Mai 2013, 17:46
von AJ-C289
Hi Thiess,

Die Spannungsmessung erfolgt gegen Masse (Batteriepol oder Motor). Die Masseverbindungen sollten dabei natürlich OK sein.

Am Minus-Pol der Zündspule wird der Unterbrecherkontakt "in Reihe" angeschlossen. Von dort "geht es dann weiter" zur Masse im Zündverteiler. Jenachdem ob der Unterbrecher (egal ob mechanisch oder elektronisch) offen oder geschlossen ist hast Du eine andere Anzeige.
Bei laufendem Motor öffnet und schließt der Kontakt ständig und für die Messung ergibt sich somit "irgendein" ein Mittelwert zwischen +12V und 0V (je nach Drehzahl, Trägheit des Meßgeräts, etc.).

Gruß
André

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 03:08
von kubikzwerg67
Hallo,

hänge mich einfach mal hier mit ran.
Hatte letztes Wochenende ein bisschen Probleme mit dem Rundlauf des V8, hörte sich so an als wäre die Zündung vollkommen verstellt. Nun hab ich dann heute endlich die Zeit gehabt mich mal näher mit der Sache auseinander zu setzten. Musste dann mit verhaltener Freude feststellen das sich so ein kleines mistiges Pelz tragendes Tierchen an den Kabeln meines Unterbrecherkontaktes verbissen hatte. Hab dann die Verteilerkappe abgemacht und mit entzücken festgestellt das der Vorbesitzter meines Pferdchens schon eine Pertronix 1 eingebaut hat. Nun fehlt mir aber dieses kleine Plastikteil um den Abstand zwischen Sensor und Geber einzustellen. Könnte hier im Forum wohl jemand so nett sein und mal die Dicke dieses Teils messen. Wäre ich euch echt dankbar. Nun was soll ich sagen bei mir ist der + Anschluss der Pertronix ebenfalls auf + der Zündspule geklemmt und ab un an läuft der Motor auch etwas unrund. Werde bei nächster Gelegenheit mir wohl ein + vom Zünschloss legen. Bin mal gespannt ob sich dann das Problem mit dem unrunden Lauf erledigt.

Schonmsl im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß

Jürgen

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 07:56
von vn800
kubikzwerg67 hat geschrieben:Hallo,

Nun fehlt mir aber dieses kleine Plastikteil um den Abstand zwischen Sensor und Geber einzustellen. Könnte hier im Forum wohl jemand so nett sein und mal die Dicke dieses Teils messen. Wäre ich euch echt dankbar.

Gruß

Jürgen

Servus

0,75mm
http://www.pertronix.de/
http://www.pertronix.de/pertronix/Einba ... 201281.pdf
dank google

gruß

Franz

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 17:53
von Theees
Hallo Andre,

danke für die Info! Heisst, messen bei laufendem Motor ist mit einem 0815-Multimeter garnicht möglich?

Ich habe vorhin nochmal nachgeschaut. Ich habe die Pertronix 1 mit der Flamethrower Zündspule verbaut.

Wo sitzt denn dieser Vorwiederstand? Im Motorraum?

Denn bei mir geht das Plus-Kabel von der Zündspule in Höhe des Tachos durch die Spritzwand in den Innenraum. Bis zu der Spritzwand habe ich keinen Wiederstand gefunden ;)

Gruß Thies

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 18:53
von AJ-C289
Hi Thiess,

Der Vorwiderstand ist original durch das "rosa Kabel" unter dem Armaturenbrett realisiert.

Richtig, bei laufendem Motor, ist der Meßwert am Minus-Pol der Zündspule wenig aussagekräftig.
Bei stehendem Motor gibt es zwei Möglichkeiten:
- Unterbrechen offen -> 12V
- Unterbrecher geschlossen -> 0V

Wichtig für das Ignitor Modul ist eine Versorgung mit 12V Zündungsplus. Daher die Versorgungspannung am roten Kabel des Ignitor-Moduls gegen Masse testen.

Gruß
André

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: Sa 18. Mai 2013, 20:43
von Theees
Hi André,

AJ-C289 hat geschrieben:Bei stehendem Motor gibt es zwei Möglichkeiten:
- Unterbrechen offen -> 12V
- Unterbrecher geschlossen -> 0V

Bzw. unter 12V mit Vorwiederstand richtig?

Dann messe ich das mal fix ;) Vielen Dank

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: So 19. Mai 2013, 00:05
von AJ-C289
Hallo Thiess,

Zitat:Bzw. unter 12V mit Vorwiederstand richtig?

Ich denke Du würdest 12V messen. Deine Annahme erscheint zunächst logisch, allerdings muss man die "Meßkonfiguration" berücksichtigen. Diese weicht vom Betriebszustand ab.

Bei stehendem Motor und geöffnetem Unterbrecherkontakt fließt der Strom durch Zündschloß, Widerstandskabel, Primärwindung der Zündspule und dann nur durch das Messgerät. Dieses hat bei Spannungsmessung einen sehr hohen Innenwiderstand, einige Mega-Ohm. Selbst einfache analoge Messgeräte haben 10Mega-Ohm, die meisten digitalen Messgeräte haben 20Mega-Ohm oder mehr.
Wegen dem geöffneten Unterbrecherkontakt haben wir eine Reihenschaltung vom Widerstandskabel (ca. 1,4 Ohm), Der Primärwindung (ca. 0,7 ... 1,5 Ohm) und dem Messgerät (ca. 10 ... 20 Mega-Ohm).
Die Spanunng an diesen 3 "Widerständen" verhält sich proportional zum jeweiligen ohmschen Widerstand. Also ist der Spannungabfall am Widerstandskabel und Primärwindung 10 bis 20-Millionen mal kleiner als am Messgerät. Auf das Meßgerät entfällt demnach fast der gesamte Spannungsabfall bei dieser Reihenschaltung.
Bei geöffnetem Unterbrecher misst also 12V am Minus Kontakt der Zündspule.

Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht so einfach mit einer Massung am Plus-Anschluß der Zündspule, bei stehendem Motor klar zu sagen ob ein Vorwiderstandand verbaut ist oder nicht.
- Wenn der Unterbrecher geöffnet ist, haben wir eine Reihenschaltung von Zündschloß, Widerstandskabel und Meßgerät. Analog zu oben sehen wir die vollen 12V am Meßgerät. Und, das ist unabhängig ob das Widerstandskabel verbaut ist oder nicht.
- Wenn der Unterbrecher geschlossen ist, sieht es anders aus. Wir haben dann eine Reihenschaltung von Zündschloß, Widerstandskabel, Primärwindung, geschlossener Unterbrecher nach Masse. Dabei hängt dann noch das hochohmige Messgerät parallel zur Primärwindung und Unterbrecher.
Da der Innenwiderstand des Messgerätes ca. 10-Millionen mal größer als der Widerstand des Primärkreises, ist er bei dieser Parallelschaltung vernachlässigbar.
Der Spannungsabfall über dem Primärkreis der der Zündspule ist ungefähr so groß wie der über dem Vorwiderstandskabel. Du misst dann ungefähr die halbe Batteriespannung.
Aber es wird klar, dass ein Vorwiderstandskabel drin ist. Denn wäre es nicht da, so würde man die volle Batteriespannung messen.

Es gibt einen Trick mit dem unabhängig man von der Stellung des Unterbrechers einen definierten Zustand bekommt. Kurzzeitig ein Kabel vom Minus-Anschluß der Zündspule nach Masse legen. Dann sind die Verhältnisse so, wie bei geschlossenem Unterbrecher.


bei laufendem Motor, öffnet und schließt der Unterbrecher ständig. Es fließt quasi ständig ein Strom durch Widerstandskabel und Primärkreis, also gibt es einen Spanungsabfall am Widerstandskabel. Am Plus-Anschluß ergeben sich je nach Zündspule ca. 8 bis 11V (ganz grob), also gerade genug dass das Ignitor Modul funktioniert. ... Bis zu dem Tag, an dem die Batterie etwas schwach ist und durch den (ggf. etwas längeren) Startvorgang unter 8V absinkt...


Übrigens unter den Elektrotechnikern gibt es einen Spruch...
Wer misst, misst Mist!
Soll heißen, jeden Messung beeinflusst das Meßobjekt, bis hin zur Fehlmessung.

Gruß
André

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: So 19. Mai 2013, 00:26
von Theees
Hallo André,

nach den ersten 4 Zeilen war klar... hier spricht der Elektrotechniker

Wenn unser ET-Prof. das mal so schön praxisnah erklären würde

Musste gerade erstmal meine Vorlesungsunterlagen rauskramen und nach paralellen suchen

Ich versuche morgen mal den "Mist" bei geschlossenem Unterbrecherkontakt zu messen

Vielen Dank für die ausführliche Erklärung!

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: So 19. Mai 2013, 20:10
von Schraubaer
Wenn Du wissen willst, ob Du einen Vorwiderstand in Form des Original-Ford-kabels hast, schieb Deine Rübe unter das Zündschloss in schau nach!

Heiner...

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Verfasst: So 19. Mai 2013, 20:33
von Orbiter
@ Andre !
Na wen man deine Abhandlung gelesen hat, glaubt man etweder Du hast schlechte Laune gehbt, oder man kommt zum Schluss das man sein Messgerät getrost wegwerfen kann,

Grüße
Markus Primär Wicklung Bernhardt