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Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: So 22. Sep 2024, 16:48
von HomerJay
Du solltest aber bedenken, dass auch ein technisch gutes Auto immer wieder Macken hat und natürlich auch gewartet werden muss.
Wenn da alles die Werkstatt machen muss, wirds ordentlich teuer.

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: So 22. Sep 2024, 18:51
von Red Convertible
Tetrapack hat geschrieben: So 22. Sep 2024, 16:22 Hallo allerseits,

ich denke wir haben bei der Preisdiskussion ein Problem mit der genauen Definition.

Meine Preisanalyse bezog sich auf Daten, mit meinen Kriterien: V8 Coupe 64-68, fahrbereit, unverbastelt, rostfrei ohne Schweißkorrekturen, Lack und Unterboden um Note 2, mit Servolenkung und Automatik, kein Vinyldach, keine rote Innenausstattung. Zweikreis Scheibenbremsen vorne wären super aber notfalls wird die Bremse nachgerüstet. Wenn etwas dringendes zu reparieren oder zu ersetzen ist, soll die Gesamtsumme 40k nicht überschreiten.

Ich habe meine Wünsche wie nachvollziehbare Historie, Farbton aussen rot, innen schwarz, Klimaanlage und Holzlenkrad bereits gestrichen. Der Rest wie, wie Mittelkonsole, Dachkonsole, GT- oder Pony-Ausstattung, Rally-Paket, bestimmte Felgen, interessieren mich persönlich nicht so.

Ich kann mangels Hebebühne und vor allem Zeit, nur kleinere Reparaturen erledigen. Lenkrad wechseln, Sitze ausbauen und neu beziehen lassen, Chromteile abbauen und polieren oder neu verchromen lassen wären kein Thema. Notfalls könnte ich auch noch einen Vergaser wechseln oder die Zündung einstellen, aber das ist für meine Verhältnisse schon zu aufwendig. Den rest muss meine Klassik-Werkstatt machen und das kostet nun mal Geld.

Ergo lohnt es sich nach meiner Kalkulation, wenn ich ein teureres Basisfahrzeug besorge. Im Vergleich schneidet die Kombination Basisfahrzeug + Eigenleistung + Werkstattleistung in bestimmten Situationen - wegen den Lohnkosten - schlechter ab.

Ich bestreite nicht, dass irgendwo irgenwelche Schnäppchen in diversen Privatgaragen einen Dornröschenschlaf halten. Aber das, was in den Medien (Webportale, Magazine, Tageszeitungen, Wochenblätter) derzeit angeboten wird, ist definitiv hochpreisig oder ein Ersatzteilelager. Auch Privatverkäufer verschenken kein Geld. Ihr könnt das gerne selbst testen, z.B. bei mobile.de oder auch woanders.

Sucht nach Mustangs 64-68, Automatik, Servolenkung, fahrbereit, in Deutschland, das sind 73 Stück.
bis 20.000,- Euro = 0 Stück
20.000,- bis 30.000,- = 8 Stück
30.000,- bis 40.000,- = 19 Stück
über 40.000,- = 46 Stück (leider nicht mehr im Budget)
Bei anderen Portalen oder in den Printmedien ist das Verhältnis vergleichbar.

Nun, rein mathematisch ist die Chance, dass ich in der Preisklasse um 35k fündig werde, definitiv am höchsten. Hier habe ich auch einen gefunden. Ich muss nur noch schauen, ob ich hier noch handeln kann.

Mich wundert es nur, dass die Originalität und Historie eines Fahrzeugs kaum noch eine Rolle spielt. Die häufigsten Aussagen (sinngemäß) waren: Er hat TÜV, er lenkt und bremst - es ist ein altes Auto, was wollen SIe mehr? Diese Einstellung finde ich bei Oldtimern um die 30k bis 40k schon grenzwertig.

Vielleicht bin ich aber auch zu sentimental oder zu oldschool.

Gruss Gustav
Hallo Gustav,
der Mustang war und ist ein Massenprodukt, das aufgrund der Teileverfügbarkeit auch sehr häufig getunt und verbastelt wurde.
Genau darin liegt die kruks, denn alles was vom Originalzustand abweicht, kann potentiell zum Problem werden, erst recht wenn man neu in dem Hobby ist und die nötige Erfahrung fehlt.
Je verbastelter, umso schwerer blickt man selbst, oder die beauftragte Werkstatt durch, auch weil das originale Shop-Manual hier schnell an seine Grenzen kommt.
Daher ist ein weitestgehend originales und unverbasteltes Fahrzeug immer einfacher am laufen zu halten, als eine Bastelbude, bei der nicht selten Teile unbekannter Herkunft verbaut wurden.
Hierbei sind häufig Fahrzeuge im Vorteil, die schon länger in Deutschland zugelassen sind und mehrfach die HU bestanden haben.
Ist natürlich kein pauschaler Freibrief, aber tendenziell würde ich mich auf diese Fahrzeuge, überwiegend aus Liebhaber gepflegtem Privatbesitz konzentrieren.
Diese haben natürlich auch ihren Preis, vor allem wenn der Besitzer regelmäßig in den Erhalt investiert hat.
So habe ich es damals auch gemacht und trotzdem über zwei Jahre gesucht, bis ich das passende Fahrzeug gefunden habe.
Das war im Oktober 2007 und damals war das Angebot bei weitem noch nicht so üppig wie heute.
Wenn ich mir die aktuellen Angebote anschaue, wird schnell klar, das deutlich mehr Leichen und Bastelbuden zu völlig überzogenen Preisen am Markt sind, weil viele versuchen ihre Investitionen beim Verkauf wieder raus zu holen, oder sogar noch etwas zu verdienen.
Die Ersatzteile sind über die letzten 3-4 Jahre ebenfalls deutlich, teilweise bis zu 200% teurer geworden. Hierbei kommt noch erschwerend dazu, das die Qualität der Reproteile sehr stark schwankt, was keine Planungssicherheit gibt, wie lange ein Bauteil durchhält.
Hab aus diesem Grund mitunter zweimal, innerhalb kurzer Zeit, ein und dasselbe Teil austauschen müssen, was natürlich ärgerlich ist und doppelt kostet.
Leider gehört das auch zum Oldtimer Hobby dazu, da ich aber fast alles selbst gemacht habe, musste ich nur wenig Geld in Werkstätten tragen.
Hatte mein 66'er Cabrio etwas mehr als 16 Jahre, bin über 100.000km damit gefahren und nie liegen geblieben.
Das war aber auch meiner Berufserfahrung aus über 30 Jahren als Kfz-Mechaniker geschuldet, da achtet man auf Dinge, die Laien meistens garnicht auf dem Schirm haben.
Ich kann dir daher nur raten, lass dir Zeit und beschäftige dich sehr intensiv mit dem Thema.
Konzentriere dich auf Fahrzeuge mit guter Substanz, die deinen Ausstattungswünschen entsprechen, aber möglichst original und wenig Fremdbauteile besitzen.
Solche Fahrzeuge stehen nur sehr selten im näheren Umkreis, daher muss man auch bereit sein, viele Kilometer und Zeit zu investieren.
Wer, aus welchen Gründen auch immer, dazu nicht bereit ist, sollte sich ernsthaft die Frage stellen, ob dieses Hobby das richtige ist, denn ein Oldtimer ist kein Selbstläufer und wird immer Zeit und Geld verschlingen.

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: So 22. Sep 2024, 20:17
von Tetrapack
Hallo Mario,

herzlichen Dank für Deine - wie immer - umfassende Antwort. Im Grunde hast Du genau das bestätigt, was ich geschrieben habe. Es ist schwer ein unverbasteltes Exemplar zu finden und wenn, dann zu einem relativ hohen Preis, weil der Verkäufer weiss, dass sein Fahrzeug sich von der Masse unterscheidet.

Ich befolge nun auch Deinen letzten Rat und verabschiede mich hiermit aus dem Forum!

Nochmal vielen Dank für eure bisherige Unterstützung!

Danke und Gruss

Gustav

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: So 22. Sep 2024, 21:13
von torf
Tetrapack hat geschrieben: So 22. Sep 2024, 20:17
Ich befolge nun auch Deinen letzten Rat und verabschiede mich hiermit aus dem Forum!
:shock:
Evtl. Besser, als später unglücklich zu sein - was allerdings nicht heissen soll, dass dieses Hobby nur etwas für Profischrauber ist. Nicht jeder hier hat die Möglichkeiten und das Wissen alle Reparaturen selbst auszuführen. Ein wenig technisches Interesse kann allerdings nicht schaden.

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: So 22. Sep 2024, 22:21
von Wikinger
torf hat geschrieben: So 22. Sep 2024, 21:13
Tetrapack hat geschrieben: So 22. Sep 2024, 20:17
Ich befolge nun auch Deinen letzten Rat und verabschiede mich hiermit aus dem Forum!
:shock:
Evtl. Besser, als später unglücklich zu sein - was allerdings nicht heissen soll, dass dieses Hobby nur etwas für Profischrauber ist. Nicht jeder hier hat die Möglichkeiten und das Wissen alle Reparaturen selbst auszuführen. Ein wenig technisches Interesse kann allerdings nicht schaden.
+1

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: Mo 23. Sep 2024, 10:43
von mem
torf hat geschrieben: So 22. Sep 2024, 21:13
Tetrapack hat geschrieben: So 22. Sep 2024, 20:17
Ich befolge nun auch Deinen letzten Rat und verabschiede mich hiermit aus dem Forum!
:shock:
Evtl. Besser, als später unglücklich zu sein - was allerdings nicht heissen soll, dass dieses Hobby nur etwas für Profischrauber ist. Nicht jeder hier hat die Möglichkeiten und das Wissen alle Reparaturen selbst auszuführen. Ein wenig technisches Interesse kann allerdings nicht schaden.
Das bestätigt halt mein Gefühl vom halbherzigen Interesse....
Wahrscheinlich bedingt durch die persönlichen Umstände 🤷‍♂️❓️

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: Mo 23. Sep 2024, 10:55
von plumcrazy
mem hat geschrieben: Fr 20. Sep 2024, 09:39
Wie weit jemand gefahren ist, um einen Wagen zu besichtigen ist doch nicht relevant -
Ich finde das sehr wohl relevant, da es widerspiegelt, wie sehr man für eine Sache brennt. Und zu welchem Ergebnis das geführt hat ist, denke ich, auf meiner Homepage sehr gut zu erkennen. Ich habe einige Autos unter meinen Fingern gehabt aber keinen mit einer solchen Substanz. Ok, da war auch viel Glück dabei aber ich denke die wenigsten können hier sagen, das 99% der Bleche und Anbauteile an ihrem Auto noch original sind.
Und so ein Auto findet man eben so gut wie nie in der Garage vom Nachbarn, da muß man schon bereit sein längere Wege auf sich zu nehmen. Mein Auto kommt aus der Schweiz und ich bin mir sicher, daß ich eher einer von denen mit kurzer als mit langer Strecke bin.
da sich der thread Ersteller aus diesem Forum verabschiedet hat:

Ich verstehe Dich Martin.
Und habe Autos für meine Sammlung sechsmal in England, zweimal in Schweden, sowie Finnland, Dänemark, der Schweiz, Belgien und Holland gekauft. Alle selbst überführt.

Dazu kommen meinen eigenen US Importe. :lol:

Gruß

Carsten

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: Mi 25. Sep 2024, 19:16
von Balu
Ich hab sicher sehr wenig Erfahrung, unser Mustang ist erst seit 2020 bei uns. :D

Eigentlich einer der ersten den wir angesehen haben, mit dem Bewusstsein, das einiges zu Machen ist.

Ich finde die Fotos vom ersten Post in diesem Thread (Inserat) toll, Zustand gefällt mir sehr gut, Preislich nicht so abgehoben wie andere Inserate.

Hätte nicht die Geduld, mich jahrelang auf die Suche nach dem Perfekten Fahrzeug zu machen, mir ist ja bei einem Oldtimer bewusst,
dass ich da selber schrauben will und muss.
Ich hab 2019/2020 intensiv gesucht, bis heute gabs bei uns in Österreich 1 Stk. 390er S-Code Coupes aus 1967 inseriert, also der Markt ist da auch
begrenzt. Hab mich in dieses verschossen, also gabs da keinen 289er als Alternative.

Wenns passt - passts! Go for it! Manche Entscheidungen sind Bauchgefühl ;)

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: Do 17. Okt 2024, 09:34
von SpyderRyder
Diesen Thread finde ich gerade durchaus interessant, auch wenn sich der Themenersteller leider schon verabschiedet hat. Er wird seine Gründe haben, vielleicht gibt es zuhause Pflichten, die wir uns nicht vorstellen können und die längere Abwesenheiten unmöglich machen - vielleicht ist es da besser, von seinem Traum Abstand zu nehmen.

Das Preisniveau in Deutschland für 60er-Jahre-Mustangs hatte ich mir auch angesehen, als ich im Sommer anfing, mich näher für US-Autos und speziell für den Mustang zu interessieren. Nachdem ich in den gut 2 Monaten, die ich den Wagen nun zuhause habe, relativ viel im Zeitraffer gelernt habe - besser: lernen musste - habe ich mich natürlich auch gefragt, ob ich da wohl zu viel bezahlt habe oder ob das eher ein (noch) fairer Deal war.

Im Vorfeld, vor der Probefahrt beim Händler im Juli 2024, hatte ich mich zwar etwas eingelesen in die Geschichte und konnte ja auch auf einige Erfahrungen aus früheren Zeiten zurückgreifen; aber letztlich lief der Kauf dann doch recht spontan ab. Ich fälle in großen und kleinen Dingen des Lebens gerne Entscheidungen, und zwar meistens recht zügig, und allermeistens geht das auch gut. Bei einem überhasteten Kauf eines Youngtimers im zarten Alter von 20 hab ich mich dabei aber mächtig in die Nesseln gesetzt.... aber das ist eine andere Geschichte.

Wie soll ich den Kaufpreis meines im Dezember 64 gebauten HT bewerten?

Honeygold, C-Code, Automatik, Servolenkung, serienmäßig Trommeln vorne. 2004 nach Schweden gekommen.

In den USA erfolgte eine Umrüstung auf Scheiben vorne, ohne Servo, ferner auf Pertronix. Über die Jahre wurden auch mal die Sitze aufgepolstert, 2013 gab es einen Austauschmotor (was ich erst im Nachgang erfuhr, deswegen ist der Block auch rot, tja). Überhaupt habe ich eine dicke Mappe mit Rechnungen und Zulassungspapieren ab Januar 65 bis etwa 2015; ab da trat eine gewisse Vernachlässigung ein. Aber wirklich gute und kerzengerade Karosserie, 2008 mal wirklich gut neu lackiert, keine knubbeligen Schweißnähte, bisher keine Rostschäden entdeckt. Eher ein Überlebender als ein Showroom-Auto, aber man kann ihn gut und gerne vorzeigen.

Der Vergaser Marke Holley war verschlissen, hab ich bereits erneuert, so auch weitere Kleinigkeiten. Ganz klar muss die WIndschutzscheibe erneuert werden, außerdem die Stoßdämpfer und einige Prüf- und Wartungsarbeiten an Bremse und Fahrwerk (Schmiernippel....) stehe auch an, plus neue Reifen.

In Summe rechne ich damit, dass ich im ersten Jahr etwa 2500 Euro an Teilen investieren muss, 1000 davon hab ich schon gezahlt.

Der Kaufpreis beim Händler betrug 249.000 Kronen, aktuell etwa 23K Euro. War das unseriös viel für einen relativ nackten "granny-drives-to-church"-Mustang? Fahrfreude hab ich auf jeden Fall und nachdem ich die Kraftstoff- und Zündanlage auf Vordermann gebracht habe, schenke ich dem Auto auch zunehmend mehr Vertrauen.

Re: GT 302 J-Code in Eschweiler

Verfasst: Do 17. Okt 2024, 10:09
von mem
Eigentlich kannst du dir die Antwort auf deine Frage selber geben. Du must dir ja nur aktuelle Verkaufsangebote anschauen.... und auch bei den deutlich teureren Autos mußt du meist noch investieren.
Deinen Kaufpreis halte ich bei der aktuellen Marktlage, wenn da nicht noch die ganz große Überraschung kommt, eher für n Schnäppchen.