Probleme mit Öldruckanzeige bei den Vintage Mustangs sind wohl weit verbreitet – hier findet man eine gute Zusammenfassung:
http://www.allfordmustangs.com/forums/c ... xpect.html
Kurzform:
Die Anzeigeinstrumente sind sehr robust - gehen so gut wie nie kaputt.
Die Öldruckgeber sind meist das Problem – die sind Murks.
Und selbst wenn alles funktioniert ist es bestenfalls ein Schätzeisen.
Ich war es irgendwann leid und bin tief eingestiegen – und habe eine saubere Lösung gefunden.
Fuer die Öldruckanzeige spielen 3 Bauteile eine Rolle:
1. der Spannungsregler
Die Anzeigeninstrumente laufen auf 6V. Auf der Rückseite des Instrumententraegers ist ein Spannungswandler montiert. Im Original ist das ein elektromechanische Teil, das immer zwischen 12V und 0V wechselt. Die Anzeigeninstrumente sind traege und nehmen das als 6V. Wenn die anzeigen fuer Sprit und Temp korrekt anzeigen, ist der Wandler ok. Dennoch sollte man den Wandler bei Gelegenheit gegen einen elektronische Regler austauschen. Gibt's bei den ueblichen Teilehaendlern fuer ca. 75 euro – happig !
Kann man für ganz wenig Geld auch selber basteln. Ein 6V Spannungswandler vom Typ MC7806 kostet bei Conrad grad mal 26 cent. Den kann man gut anstelles des teuren Spannungsreglers anschrauben. Etwas Lötarbeit – fertig !
2. Das Anzeigeinstrument
Alle Instrumente (Ausser Amps) sind Hitzdrahtinstrumente. Eine Bimetallfeder wird duch den Stromfluss erwaermt und verbiegt sich mit zunehmendem Stromfluss und bewegt den Zeiger. Der Stromfluss wird vom Widerstand im Druckgeber geregelt - dazu im nächsten Abschnitt.
Diese Methode ist zwar etwas ungenau, aber die Instrumente sind sehr robust.
Testen kann man die Anzeigen recht einfach.
Bei 20 Ohm im Druckgeber sollte der Zeiger im Instrument etwa zur Mitte anzeigen – das sind ca 50 PSI. Bei 10 Ohm weit rechts stehen. Bei 30 Ohm ziemlich weit rechts.
Man zieht den Stecker vom Geber ab und schaltet einen Widerstand mit ca 20 Ohm (22 Ohm ist eine uebliche groesse) zwischen das abgezogene Kabel und Masse.
Bei eingeschalteter Zuendung sollte das Instrument jetzt ca. Mittig ausschlagen. Dann ist das Instrument ok.
Wer perfekt testen will nimmt statt des Festwidertandes einen regelbaren mit 100 ohm und geht mal die Werte von 100 bs 10 Ohm Durch.
In den meisten Faellen werdet ihr feststellen, dass das Anzeigeintrument voellig ok ist.
3. Der Geber - meist der Schuldige.
Ich habe inzwischen 3 Geber von verschiedenen Liefaranten „verschlissen“. Die kamen aber nie unter 30 Ohm - da steht die Anzeigennadel ziemlich weit links.
Ich habe mit Pressluft mal 5 bar auf den Geber gegen - trotzdem nur 30 Ohm.
Also hab ich mal eine Geber aufgesägt. Oh graus ! Die Mechanik darin kann eigentlich gar nicht funktionieren. Der oben angegebene Link zeigt ein Foto des aufgeschnittenen Gebers. Der Hebel, der den Widerstand bewegen soll klemmt nämlich bei fast allen Exemplaren in der 30 Ohm Stellung fest. Somit steht die Anzeigennadel immer weit links – selbst beim tollsten Öldruck.
Die Lösung:
Ich habe dann beschlossen, auf VDO Technik umzubauen.
Als Geber den VDO Druckgeber mit Warnkontakt Öl-/Benzindruck 1/4x18 NPTF VDO Nummer 126.079.
Kostet um die 75€.
Achtung! Das Gewinde des Gebers auf keinen Fall mit Teflon umwickeln. NPTF (National Pipe Threat) Gewinde sind leicht konisch geformt und selbst-dichtend. Damit der Strom ordentlich fliesst, muss die elektrische Verbindung zum Motorblock gut sein. Da ist das Teflon Band hinderlich – und auch völlig unnötig.
Die passende VDO Anzeige kostet ca. 35€.
Noch ein bisschen Verkabeln - und siehe da - jetzt habe ich einen Öldruck wie er sein soll.
Leerlauf/kalter Motor: 4bar heisser Motor: 3bar
Bei 2000 UPM und mehr: immer 4 bar
Und gleichzeitig auch eine Öldruck-Warnlampe
Leider passt die VDO Anzeige nicht in das Armaturenbrett. Und da der Mustang keinen Drehzahlmesser hat, habe ich mit der Öldruckanzeige und einem VDO Drehzahlmesser eine kleines „RallyPac“ gebaut.