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Verfasst: Di 11. Mär 2008, 21:59
von Schimmelchen
Schimmelchen hat geschrieben:hallo zusammen

was für einen lack nehmt ihr denn im allgemeinen? den lösemittelhaltigen oder wasserlöslichen?
ich hab heute von einem lackmischbetrieb erfahren, dass er seit 2004 lösemittelhaltigen nur noch mit ausnahmegenehmigung vom gewerbeaufsichtamt mischen und verkaufen und analog der lackierbetrieb auch nur mit so einem wisch an die arbeit gehen darf.
so eine bestätigung sei grundsätzlich bei oldtimern kein problem, vordrucke dafür hätte er.
die wasserlöslichen sähen aber nie 100% wie die lösemittelhaltige originalfarbe aus. ich als laie würde da mal unterstellen, dass ich den unterschied nicht sehen würde, wenn nicht beide lacke nebeneinander am fahrzeug wären. bei mir im speziellen gehts um wimbeldon white
anscheinend nehmen viele oldiefahrer so eine ausnahmegenehmigung in anspruch.
was sagt ihr als spezialisten dazu?



hallo zusammen



es gibt ja keine dumme fragen oder?

deshalb wollte ich meine frage von letzter woche nochmal stellen.

Verfasst: Sa 22. Mär 2008, 13:36
von Red Taz
Hi - falls du deine Farbe noch nicht hast....

Ich habe damals auch lange gesucht (nach Vintage Burgundy 1965). Ich habe mir auch alle möglichen Farbcodes besorgt (Dupont..., Dizzler....,..) aber der Lackierer hat nur dumm geschaut und konnte nichts damit anfangen. Schließlich war ich bei einem lokalen Hersteller von Autolacken, der hat einfach einen Katalog aufgeschlagen und nach FORD, Vintage Burgundy gesucht. Prompt hat er die Farbe und sein passendes Rezept hierzu unter Fort Australien 1968 gefunden. Ist zwar ein anderer Jahrgang, aber die gleiche Farbe. Also falls du mit den Codes nicht weiterkommst, frag einfach mal nach dem Namen

Übrigens dürfen die alten Lacke seit 1. März nicht mehr an Privatpersonen verkauft werden, also nur noch über Lackierer.



Gruß,

Rüdiger

Verfasst: Sa 22. Mär 2008, 17:18
von T5owner
Hab mich mal mit A. Faulkner-Stevens (Shelby-Spezi in UK) darüber unterhalten. Im Grunde ist keine später hier aufgetragene Lackierung als original zu betrachten, egal wie genau man das versucht.

Um die Orangenhaut ab Werk mit dem Lack von damals, den wir hier ohnehin nicht bekommen, hinzukriegen, muß man schon einen Lackierer finden, dem das nicht gegen die Schnur geht. Also verabschiedet man sich sowieso schon mal von original. Klarlacke gabs eh nicht.

Insofern ist "nah am Original" sicher der richtige Ausdruck. Faulker-Stevens macht bei seinen Shelby-Restaurationen die Prozeduren von damals nach, das heißt in 5 Minuten das Chassis mit triefenden Nasen und jeder Menge Overspray lackieren und auch bei der Lackierung den Rapido-Fertigungsprozeß mit den lösemittelhaltigen Lacken nachahmen, heißt schnell und hurtig, nur so bekommt man den originalen Werks-Touch hin.

Ich denke, daß man sich daher ruhig davon lösen sollte und einen Lack wählt, den man auch einfach ausbessern lassen kann, wenns mal Kratzer oder Dellen gibt. Auch wenn es einen Pokal oder Punkte kostet.

Für die Umwelt ist es eh besser, wasserlösliche zu nehmen, über die techn. und Qualitäts-Details gabs neulich in irgendeiner Oldie-Zeitung (Motor-Klassik oder Oldtimer Markt) einen genaueren Bericht. Vielleicht mal online dort nachsuchen.