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Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Fr 30. Jan 2015, 14:02
von Pat56
Da will wieder jemand Geld sparen :roll:
Das geht als Privatperson meistens nach hinten los.

Und das die Preise anziehen: freut euch doch alle mal. Anstatt das hier dauernd darüber rumgenörgelt wird. :roll:
Deutsche Mentalität? :mrgreen:

Durch diesem starken Abfahl des Euro's werden die ersten Top restaurierten Mustangs sicherlich schon in ein, spätestens zwei Jahren über 100.000€ Kosten. (Vollrestaurierte seltene Fastback's & Cabrios, K-,S-,R- Codes)

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Fr 30. Jan 2015, 14:15
von MICHAGT66
Ja dann warten wir noch eine Weile bis der Euro ganz unten ist und verkloppen den Amis
unsere top restaurierten Mustangs für teuer Geld wieder zurück über den Teich!
Alles schon dagewesen!

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Fr 30. Jan 2015, 16:32
von vo nix kummt nix
Servus Patryk,dass man an Preisen nörgelt ,die nicht nachzuvollziehen sind ist doch nicht DEUTSCH.
Als Käufer ist das doch normal.Dass die Verkäufer anders Denken ist ja logisch.

Warum kann nur ein Unternehmen ein Auto aus den USA holen ohne dass es nach hinten los geht ?
Als Privatperson muss man sich halt mal intensiv drum kümmern

Ich werde einfach mal alles abchecken was so sein muss um eine seriöse
Überschiffung zu machen.

Wäre schön Infos zu bekommen,die es auch für eine Privatperson möglich macht
ein Auto in den USA zu kaufen.

Ohne selbst drüben gewesen zu sein ,geht aber garnicht.
So ist der Plan.

Gruß an alle Privatpersonen

Wolfgang

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Fr 30. Jan 2015, 16:43
von Pat56
Wolfgang, hast es etwas falsch verstanden.

Klar kannst du als Privatperson ein Auto aus den USA importieren, spricht nichts dagegen. Nur eben nicht deutlich günstiger als das was momentan noch angeboten wird (abgesehen von einzelnen Ausnahmefällen, die jetzt kurzfristig die Preise hochgeschraubt haben).

Der Flug ist teurer, die Reise selbst, du zählt höhere Preise für die Verschiffung etc etc
Dann wirst du 2-3 Monate auf dein Auto warten müssen wenn du planst ein Auto aus Californien zu verschiffen usw...
Ist alles nicht so einfach wie es zu Beginn scheint.

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Sa 31. Jan 2015, 01:11
von EinfachTobi
Hallo,

das mit den Preisaufschlägen auch bei bereits angebotenen Fahrzeugen ist bei vielen Klassikern zu beobachten. Es würde für einen Händler ja auch keinen Sinn machen sein Fahrzeug zur alten Kalkulation zu verkaufen, wenn er im Moment für den Preis gerade noch so ein Fahrzeug in den USA ankaufen könnte. Privatleute teilen den Flow und haben eventuell auch vor sich zu verändern.

Besonders extrem beobachte ich da Aufschläge beim 911er (Damit kenne ich mich im Moment noch besser aus).

Ein Eigenimport geht natürlich immer, und es haben einige Mitglieder sehr richtig beschrieben, das man dazu eine Vollkostenbetrachtung machen muss. Ich teile die Meinung das sich dieses für ein Fahrzeug das sich im Normalpreissegment befindet im Moment meist nicht lohnt, bei seltenen oder hochpreisigen Fahrzeugen ist das ein anders Thema.

Ich weiß ja wovon ich gerade schreibe aus eigener Erfahrung.


Eine Grobkalkulation ohne Anspruch auf Vollständigkeit der Kosten.

Kaufpreis z.B. 13.000 € (ca. 15 tsd USD)
Nehmen wir z.B. dieses Fahrzeug (nur als Beispiel):
http://inlandempire.craigslist.org/cto/4789351690.html
Flugkosten: 800 €
Unterkunft: 700 € (7 - Tage, und aufgrund des Dollarkurses kein Luxus)
Mietwagen: ca. 350 € (LA ist weitläufig)
Benzin: 70 €
Verpflegungsmehraufwand: 240 € (Restaurant, Fast-Food etc.)
Hafengebühren: 150 €
Transportkosten nach Rotterdam: 1000 Euro
Rotterdam nach Deutschland: 350 €
Telefon-Prepaid-Karte: 50 €
Brooker für Papiere in den USA: 150 €
Umrüstung (Scheinwerfer, Warnblinker): 150 €
Vollabnahme mit Papieren, Blankobrief etc. 300 €
Zoll: 880 €
Transportversicherung: 240 €

Das sind in Summe 18.430 €, und wie es einige Mitglieder geschrieben haben bleibt es nicht dabei... . Da hieße das Fahrzeug ist so top das man für den TÜV nichts mehr machen müsste, was unrealistisch ist (Bei mir sind es z.B. Lenkung, Servo plus zusätzliche Unbekannte). Der Wagen ist dann nicht schön gemacht, und meist geht immer etwas nicht, unabhängig vom Fahrzeugtyp. Dazu hat man das Risiko in den USA vor Ort das man nichts findet was einem zusagt, man hat ja nur begrenzt Zeit.

Ich gebe zu da ich auch überlegt hatte den Mustang dieses Jahr zu verkaufen (Obwohl er noch nicht mal hier ist :)) da meine Frau jetzt zu gerne ein altes Mustang Cabrio hätte...(Sch.. Virus hier im Forum mit den Bildern ;) ) Es macht aber so keinen Sinn bei der Dollarkursentwicklung, und wenn ich das doch machen würde, würde ich ebenfalls die Veränderung des Währungskurses aufschlagen... .

Liebe Mitglieder, ich weiß das hier so einige Erfahrene sind und im Detail andere Kosten haben, es soll hier nur der dicke Daumen rüber gebracht werden.

Viele Grüße, Tobi

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Sa 31. Jan 2015, 20:51
von NOLIMITS
Mustang Preise. Ein bischen History. Ich habe seit 1986 alte Amis.

In den 80ern gabs hierzulande keinen Markt für Mustangs. In den USA war der Tiefpunkt der Preise erreicht. Man konnte nen guten Mustang für 1000 $ kaufen. Hier in D gabs mal einen für 10000 DM aber auch mal einen für 5000 DM. Da es keinen Markt gab, gabs auch keine Marktpreise. 1985 kam die Hubraumbesteuerung und Amis waren mausetot. Nach 1985 waren nur noch Pick Ups begehrt da man die mit der günstigen LKW Zulassung fahren konnte. Muscle Cars wollte keiner. Ein Freund von mir hat seinen 69er Camaro derzeit für 1000 DM gekauft. Bei einem Bekannten der einen Schrottplatz betrieb, waren immer mehr Amis auf der Halde zu sehen. Sie wurden weggeworfen da sie keiner mehr unterhalten konnte oder wollte. Der Lude fuhr seine Corvette. Aber sonst gabs kaum mehr Amis zu sehen. Es gab ne lange Durststrecke. Bis 1997 das H-Kennzeichen kam. Ab da wurde es wieder interessant. Ein paar Jahre später kam der Euro. Ein Mustang Coupe pendelte sich in den ersten Jahren bei 10000 Euro ein. Vor 10 Jahren gabs in Mobile etwa 50 bis 70 klassische Mustangs zur Auswahl. Heute sind es 400. In den letzten 10 Jahren wurden unzählige Mustangs aus den USA importiert da die Nachfrage nie weniger wurde. Es waren also ständige Importe nötig um die Nachfrage zu stillen. Angebot und Nachfrage haben die Mustang Preise dann seitdem in etwa verdoppelt. Ein sehr gutes Coupe kostet aktuell 25000 Euro bzw. kostete in den letzten Monaten. Der Ursprungsmarkt ist heute leergefegt. Gute Mustangs sind kaum noch zu finden. Selbst für Leute mit nem super Netzwerk. Die Preise sind in den letzte 2-3 Jahren nur noch gestiegen weil immer weniger brauchbare Mustangs angeboten wurden.

Nun ist der Euro zum Dollar in den letzten 6 Monaten also um 20 % gefallen. Folglich kostet ein neu importierter Mustang 20 % mehr da die meisten Kosten in Dollar anfallen. Demnach müßten die Preise um 20 % steigen sofern die Nachfrage weiterhin besteht. Dies gilt natürlich auch für alle anderen begehrten Modelle die aus den USA kommen. Kurzfristig mußten die Mustang Preise in USA also nicht weiter steigen weil schlicht und ergreifend unser Geld weniger wert ist als vor 6 Monaten. Die Freigabe des Franken hat das Ganze ja sehr anschaulich an einem einzigen Tag gezeigt. Euro 20 % runter. Warum fällt der Euro ? Is ne andere Sache. Gießt man zuviel Wasser in den Wein ist der irgendwann auch nix mehr wert. Wie geht es weiter ? Wer das weiß der hat sich sicher in den 80ern schon 20 Muscle Cars für je 1000 Mark gekauft und sie bis heute sicher verwahrt.

Der Matze

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Sa 31. Jan 2015, 21:00
von sally67
Hi Tobi,hi Matze,
Danke für eure Mühe und den anschaulichen Erklärungen ;).
Gruß und

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: So 1. Feb 2015, 01:29
von EinfachTobi
Hallo Matze,

vielen Dank für die super ausführliche Beschreibung der Maktentwicklung. Das hast Du super rüber gebracht :!: Ich habe wieder etwas dazu gelernt, ich bin ja neu in der US-Car-Szene.

Beim 911 er war das sehr ähnlich, einen 964 RS wollte niemand haben, die standen an der Tankstelle zum Verkauf, keine Servo, kein Schiebedach, F- Modelle ? Au nein... bloss nicht, nicht verzinkt, schwer zu schalten... und heute :?:

Hätte ich eine Glaskugel gehabt... dann hätte ich die gekauft. Ich hatte und habe aber leider keine *zwinker*

@ sally danke für das Kompliment, auch wenn mein Beitrag vielleicht Illusonen raubt... . Die 18.400 € würde ich gedanklich auf 20 aufrunden... .

Matze hat das top ergänzt, viele Kosten fallen in USD an, und manche Fixkosten sind unabhängig davon ob man einen 300 SL Flügeltürer oder ein Mustang Coupe im schlechten Zustand kauft.

Viele Grüße, Tobi

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Di 3. Feb 2015, 11:44
von Schwendi
NOLIMITS hat geschrieben:Nun ist der Euro zum Dollar in den letzten 6 Monaten also um 20 % gefallen. Folglich kostet ein neu importierter Mustang 20 % mehr da die meisten Kosten in Dollar anfallen.
Habe gerade gesehen das RSB die Preise um ~20% erhöht hat...wollte eigentlich am Wochenende noch was bestellt haben aber nun :o :(

Re: Preissteigerungen Deutschland und Frage nach US Markt

Verfasst: Di 3. Feb 2015, 14:21
von Mustangnobb
das stimmt
jetzt werden die AFR`s die ich mir gönnen wollte wirklich unbezahlbar :evil: :oops:

mfG Norbert :