leider hatt's mich jetzt nach knapp drei Jahren und etwas mehr als 15.300 Km auch mal mit nem Motorproblem erwischt
Zum Glück hat sich das ganze angekündigt und ist wohl nicht mit einem Übersprung passiert...
Motor: 302 J-Code (der "echte" C8OE-6015-A) - ohne nennenswerte Modifikationen (wurde irgendwann einmal überholt, da Pleuel von einem 70er 302-Motor verbaut sind - und leider auch nicht mehr die seltenen 4V Köpfe von 68 drauf sind

Wie schon im Titel erwähnt steht bei mir nun also der Austausch der Steuerräder samt Kette an und ich bin für jeden Tipp dankbar, den mir jemand zu dieser Aktion geben kann, da ich bisher noch nie was am Motor machen musste (außer den Vergaser zu überholen, Einstellarbeiten, etc.) - das 68er Shop-Manual liegt mir natürlich vor, nur gibt es halt auch dazu die ein oder andere Frage, die ich im Vorfeld - soweit möglich - gern' klären würde, um alles sogut wie möglich vorbereiten zu können
(Ich werd' die Aktion hier anschließend auch dokumentieren und Schritt für Schritt ergänzen, wenn weitere Probleme/Fragen auftauchen sollten - für den Fall, dass das bei jemand anderen ansteht, der das noch nicht gemacht hat)
folgendes Fragen habe ich bis jetzt erst einmal:
1.) Welche Abzieher und eventuell anderes Spezialwerkzeug benötige ich für den Ausbau und Wiedereinbau des Front-Covers - im Shop-Manual ist ja ein bestimmtes Tool für den Ausbau des Schwingungsdämpfers beschrieben, der vor dem Steuerrad auf der Nockenwellen sitzt und ein "pilot" für das Aufsetzen der Wasserpumpe
2.) Was für einen Reparatursatz könnt Ihr empfehlen - ich würd' gern einen einbauen, der nicht zwangsläufig wieder die Schwäche mit den plastikbeschichteten Steuerrädern hat - will aber auch nicht mehr Geld als notwendig für irgendwelche "Tunnig"-Artikel großer Marken ausgeben, wenn das nicht zwingend zu empfehlen ist...
was ist von diesem einfachen Ersatzteilsatz zu halten: klick - also von der Firma Dynagear [Mexico?]
3.) Welche Schmiermittel benötige ich alles für einen ordentlichen Wiederzusammenbau?
Im Shop-Manual ist von einem "white lead sealer oder grease" die Rede und allgemein von "sealer"
4.) Welches Dicht-/Klebemittel könnt Ihr mir empfehlen (z.B. von LOCTITE o.ä.), um die Dichtungen für das Steuergehäuse, der Ölwanne und die der Ventildeckel (die habe ich als erstes bei meiner Schadensfeststellung abgebaut) auf den Anbauteilen zu fixieren, bevor ich diese wieder anschraube?
5.)folgendes steht bis jetzt auf meinem Einkaufszettel, falls jemand Ergänzungen hat, bitte erwähnen
- Steuerkettensatz inkl. der Räder
- Dichtungssatz fürs Steuergehäuse
- Dichtung Benzinpumpe
- Filtersatz für den Ölpumpenpickup (das Sieb!?)
- Ölwannendichtungen inkl. derer für die Kurbelwellen-"Ausschnitte"
- Ventildeckeldichtung
nachfolgend noch ein paar Bilder und für die, die's interessiert kurz zusammengefasst, wie's passiert ist

Bilder:
der Block
ein Blick auf das saubere Innenleben - weiß jemand vielleicht, warum einige Pleuel eine rote Färbung haben!?
Steuerkette hängend
hier kann man wage erkennen, dass die Kette überhaupt nicht mehr straff ist und sich um das untere Steuerrad legen lässt
das "Sammelbecken" der Ölwanne
mit einer Menge solcher Teilchen (fest, spröde und wohl nicht metallisch)
an der Stelle sei noch nebenbei erwähnt, dass ich nicht einmal 200 Km vorher einen Ölwechsel durchgeführt habe (20W50 API SF von Ravenol)
Aufgetaucht ist es folgendermaßen:
Nach drei Wochen in der Garage das Pferd am 10. Juli angeworfen, gemütlich zum Stadtausgang geblubbert, dann etwas doller beschleunigt - alles so wie immer. Mit anderen Mustangfahrer getroffen, um den stadteinwärts zu lotsen - Auto abgestellt - kurz gequatscht. Dann wieder los gefahren und nach der zweiten Kurve, die ich ohne Gas aber mit etwas mehr Schwung genommen habe gab's ein ekelhaftes Poltern aus dem Motorraum, welches auch kurz darauf gleich wieder kam. Also rechts ran - läuft ruhig auf allen Zylindern im Stand. Frontklappe auf, etwas am Gaszug gezogen: nichts. Dann etwas mehr Gas gegeben: sofort wieder dieses widerliche Poltern über dem gesamten Motor - wie als hätte jemand ne Münze reingeworfen, die über den gesamten Bauraum hin- und herspringt. Dann wieder einwandfreier Leerlauf. Ich bin darauf hin die gut 5 Km in die Garage zurück gefahren, ohne viel Gas zu geben und ohne dass auch nur einmal das Geräusch wiederkam. Da das Standgas noch etwas zu hoch war, schaukelte sich der Mustang langsam auf 50 bis 70 Km/h im 3. Gang hoch - und ich musste die Strecke also auch nicht schleichen. An der Garage angekommen, wieder etwas mehr Gas im stehen und sofort wieder das Geräusch (gefühlt besonders stärker wieder beim Gaswegnehmen) - dann abgestellt und seit dem besser nicht wieder angeworfen... in den Wochen nach meiner Prüfungszeit habe ich jetzt die Ventildeckel runter genommen: alles i.O., die Zündkerzen herausgenommen: alle Elektroden und Färbungen i.O. bis auf die vom 7., die etwas weißlich war und nach stundenlangen Kampf die festgepappte Ölwanne ausgebaut.
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Da ich Student bin und das zwangsläufig alles selbst wieder in einen ordentlich funktionierenden Zustand bringen will (so eine Aktion macht einem schließlich wieder etwas mehr vertrauter mit der geliebten computerfreien Technik), bin ich wirklich für jeden Tipp dankbar
Grüße aus Leipzig.
Benjamin
