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Temperaturprobleme

Verfasst: Do 18. Aug 2016, 22:28
von Dutton
Hallo zusammen,

mein altes 67er Pony ist ganz plötzlich in die Wechseljahre gekommen – ihm ist immer furchtbar heiß.

Hatte bislang eigentlich keine nennenswerten Temperaturprobleme. Die Anzeige stand meist so etwa 1 cm von links weg. Lediglich bei hohen Temperaturen an die 30 Grad ging’s auch mal höher.

Gestern auf einer gemütlichen Ausfahrt „um den Block“ gibt’s auf einmal eine Riesen-Dampfwolke: Der obere Kühlerschlauch war geplatzt. Mit Panzerband, Kabelbindern und Wasser von einem Friedhof haben wir uns dann bis nach Hause durchgekämpft. Ich hoffe, die Kopfdichtung hat’s überlebt ...

Bin da aber nicht so sicher, denn die Temperatur ist jetzt immer dermaßen am oberen Anschlag, dass der Überdruck aus dem Deckel entweicht. Eben habe ich den Kühler mal ordentlich mit dem Gartenschlauch durchgespült, hat aber nichts genützt. Morgen werde ich den Thermostat ausbauen, befürchte aber, dass das auch kein Erfolgserlebnis wird.

Was mich wundert: Angeblich zieht die Wasserpumpe die Kühlflüssigkeit von unten nach oben, so dass eigentlich oben doch gar kein Überdruck (der obere Schlauch ist aber steinhart) entstehen dürfte, oder?

Habe auch mal nachgeschaut, ob Blasen im Kühlereinfüllstutzen hochsteigen (dann wäre die Kopfdichtung jedenfalls hin), es ist aber nichts zu sehen.

Also warum kann’s dem Auto immer so warm werden?

Rein Vorsorglich: Der Motor ist wohl schon ziemlich ausgelutscht. Woher kriege ich günstig einen überholten oder guten gebrauchten 289er-Block? Die aus USA sind ja angeblich recht günstig, aber ich kann im Internet so direkt nichts finden. Außerdem vermute ich, dass Fracht und Zoll die Sache letztlich teurer machen, als wenn ich den Motor hier bei uns überholen lasse. Kann mir jemand dazu einen Tipp geben (gerne per PN)?

Danke schon mal und viele Grüße

Hajo

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Do 18. Aug 2016, 22:36
von Schraubaer
Mach erstmal einen CO-Test mit dem Kühlwasser.

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 03:34
von torf
Hallo Hajo,
289er oder auch 302er werden immer mal wieder angeboten. Du kaufst allerdings die Katze im Sack.... Schau mal z.B bei ebay Kleinanzeigen rein, da wird ab und zu etwas verkauft. Hier im Forum natürlich auch. Im Nachbarland NL gibt es auch gute Angebote, da die Käseliebhaber V8 verrückter sind/ waren.
Allerdings erst mal die Symptome von Deiner Kiste ausfindig machen..

Gruß, Christoph / Torf

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 07:08
von TBHH
Dutton hat geschrieben:Hallo zusammen,

mein altes 67er Pony ist ganz plötzlich in die Wechseljahre gekommen – ihm ist immer furchtbar heiß.

Hatte bislang eigentlich keine nennenswerten Temperaturprobleme. Die Anzeige stand meist so etwa 1 cm von links weg. Lediglich bei hohen Temperaturen an die 30 Grad ging’s auch mal höher.

Gestern auf einer gemütlichen Ausfahrt „um den Block“ gibt’s auf einmal eine Riesen-Dampfwolke: Der obere Kühlerschlauch war geplatzt. Mit Panzerband, Kabelbindern und Wasser von einem Friedhof haben wir uns dann bis nach Hause durchgekämpft. Ich hoffe, die Kopfdichtung hat’s überlebt ...

Bin da aber nicht so sicher, denn die Temperatur ist jetzt immer dermaßen am oberen Anschlag, dass der Überdruck aus dem Deckel entweicht. Eben habe ich den Kühler mal ordentlich mit dem Gartenschlauch durchgespült, hat aber nichts genützt. Morgen werde ich den Thermostat ausbauen, befürchte aber, dass das auch kein Erfolgserlebnis wird.

Was mich wundert: Angeblich zieht die Wasserpumpe die Kühlflüssigkeit von unten nach oben, so dass eigentlich oben doch gar kein Überdruck (der obere Schlauch ist aber steinhart) entstehen dürfte, oder?

Habe auch mal nachgeschaut, ob Blasen im Kühlereinfüllstutzen hochsteigen (dann wäre die Kopfdichtung jedenfalls hin), es ist aber nichts zu sehen.

Also warum kann’s dem Auto immer so warm werden?

Rein Vorsorglich: Der Motor ist wohl schon ziemlich ausgelutscht. Woher kriege ich günstig einen überholten oder guten gebrauchten 289er-Block? Die aus USA sind ja angeblich recht günstig, aber ich kann im Internet so direkt nichts finden. Außerdem vermute ich, dass Fracht und Zoll die Sache letztlich teurer machen, als wenn ich den Motor hier bei uns überholen lasse. Kann mir jemand dazu einen Tipp geben (gerne per PN)?

Danke schon mal und viele Grüße

Hajo
Eventuell (die Syptome sprechen dafür!) hat nur das Thermostat geklemmt. Die Dinger sind eben Verschleissteile...
Nur wenn Du wirklich PECH hast hat sich die Kopfdichtung verabschiedet. Das kannst Du aber (wenn Du das Thermostat getauscht hast und die Kiste immernoch überhitzt) mit dem CO-Test rausfinden (lassen). Ohne Thermostat würde ich den Motor nur für eine längere Probefahrt betreiben, aber nicht ständig.

Gruss
Theo
Und der Druck verteilt sich logischerweise in einem geschlossenen System unabhängig von der Drehrichtung der Wasserpumpe, Deine Vermutung ist daher Unsinn.

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 23:05
von Dutton
Es war anscheinend tatsächlich der Thermostat.

Habe das Teil heute komplett rausgeschmissen und siehe da, nach längerer Aufwärmphase bewegte sich die Nadel stets im ersten Drittel der Anzeigeskala. Dabei habe ich bei ca. 24 Grad Außentemperatur wirklich alles gecheckt, sprich längeren Leerlauf im Stand sowie langsame Ortsdurchfahrten nach vorheriger zügiger Landstraße. Die Temperatur blieb stets im Normalbereich. Ich überlege jetzt trotz des gut gemeinten Hinweises von Theo, ob ich überhaupt wieder einen Temperaturregler einbaue, denn das Auto wird - wenn - immer nur auf Langstrecke bewegt.

Lediglich die Wasserpumpe scheint einen Knacks weg bekommen zu haben; sie gibt Geräusche von sich, wahrscheinlich weil sie auf der Heimfahrt nach dem geplatzten Kühlerschlauch zeitweise trocken gelaufen ist.

Ansonsten ist aber wohl alles im grünen Bereich, so dass ich es mit dem alten Knaben doch nochmal versuchen werde. Demnächst werden die Ventilschaftdichtungen ersetzt, damit die Qualmerei wenigstens eingeschränkt wird, und dann freue ich mich auf noch viele Stunden genussvollen Cruisens.

Ich melde mich wieder mit dem nächsten Problem.

Bis dahin alles Gute

Hajo

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Fr 19. Aug 2016, 23:28
von Bent
Ich würde nicht ohne Thermostaten fahren, das Teil hat schon seine (wichtige) Funktion :!:

Gruß Bent

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Sa 20. Aug 2016, 03:23
von torf
Na also..... und der Motor hält bestimmt noch die nächsten 100.000 KM.

Gruß, Christoph / Torf

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Sa 20. Aug 2016, 09:16
von 68GT500
Hi

klar kannst Du ohne Thermostat fahren, ABER!

Der Motorverschleiß nimmt mit abnehmender Temperatur DRAMATISCH zu.

Siehe Bild:

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: Sa 20. Aug 2016, 10:37
von Dutton
Ok, überzeugt.

Ich dachte ja nur, wenn der Motor eh schon so ausgelutscht ist und durch die an den Zylindern ins Kurbelgehäuse austretenden Verbrennungsgase ohnehin mit gewissen Temperaturproblemen zu kämpfen hat, kommt's auf ein bisschen Verschleiß mehr oder weniger auch nicht an.

Mein Hauptargument ist aber, dass ohne Thermostat der größtmögliche - da absolut ungehinderte - Wasserdurchfluss erfolgt und die Kühlleistung somit am höchsten ist. Andererseits weiß ich nicht, was passiert, wenn sich die Außentemperatur ändert - sagen wir mal um 15 Grad nach unten geht. Bleibt die Anzeigenadel dann immer noch stoisch auf 1/3 stehen oder kommt sie gar nicht mehr aus dem Loch?

Egal, ich baue jetzt wieder einen Temperaturregler ein, und wenn's dann wieder zu heiß zugeht, fliegt er wieder raus, und wenn auch das nichts bringt, greift die Alternative "neuer Block".

Jedenfalls danke dafür, dass Ihr Euch mit meinem Anliegen beschäftigt habt. :D

Gruß Hajo

Re: Temperaturprobleme

Verfasst: So 21. Aug 2016, 20:09
von Dutton
Habe heute einen neuen 82-Grad-Thermostaten eingebaut und eine ausgiebige Probefahrt gemacht: Die Nadel steht wie festgetackert leicht neben der Mitte der Anzeigenskala. Wenn in den nächsten Tagen die angekündigte Hitzewelle kommt, werde ich nochmal testen, bin aber zuversichtlich, dass das Auto auch damit fertig wird.

Probleme hatte ich nur, das Thermostatgehäuse dicht zu kriegen. Habe mir erst eine Ersatzdichtung geschnitten, aber da lief die Brühe schon im Stand ohne laufenden Motor an der Seite raus. Erst als ich dann zwei weitere Dichtungen gefertigt hatte (aufgelegt sind jetzt also 3; Dichtungsmasse wie Curil nehme für Sowas ungern), kam keine Kühlflüssigkeit mehr raus. Einen gewaltigen Schreck bekam ich, als ich den Eindruck hatte, die untere der beiden Befestigungsschrauben überdreht zu haben; ein neues Gewinde zu schneiden ist wegen der hinderlichen Wasserpumpe sicher nicht ganz einfach. Zum Glück hat's dann aber mit neuen Schrauben doch noch hingehauen. Und das Geräusch aus der Wasserpumpe ist auch weg.

Also nochmals herzlichen Dank für Eure Unterstützung!

Gruß Hajo