Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

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DukeLC4
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von DukeLC4 »

torf hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 20:04 Patrick meint die Stellung, wenn der Motor nicht läuft. Ich habe Dich verstanden, dass Du 12V gemessen hast, als der Motor lief.
Sorry ja oben steht im Leerlauf gemessen, das hatte ich übersehen.
Dann sollten bei laufendem Motor immer 9V an der Zündspule sein.
Wenn da 12V an der Zündspule sind wird sie zu heiß.
Eventuell klemmt der I Kontakt im Startrelais und da drüber liegen immer 12V an der Zündspule an.
Wenn der Fall das nächste Mal auftritt einfach das Kabel an I bei laufendem Motor abziehen und nochmal messen.
Wobei dann eigentlich auch das Auto nicht ausgehen dürfte, weil ständig Strom auf der Zündspule bleibt...
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Jui
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von Jui »

DukeLC4 hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 20:28 Eventuell klemmt der I Kontakt im Startrelais und da drüber liegen immer 12V an der Zündspule an.
Wenn der Fall das nächste Mal auftritt einfach das Kabel an I bei laufendem Motor abziehen und nochmal messen.
Wobei dann eigentlich auch das Auto nicht ausgehen dürfte, weil ständig Strom auf der Zündspule bleibt...
Danke Patrick,
das werde ich morgen mal ausprobieren und berichten.
Viele Grüße
Josef
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Jui
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von Jui »

DukeLC4 hat geschrieben: Do 28. Dez 2023, 20:28 Eventuell klemmt der I Kontakt im Startrelais und da drüber liegen immer 12V an der Zündspule an.
Wenn der Fall das nächste Mal auftritt einfach das Kabel an I bei laufendem Motor abziehen und nochmal messen.
Wobei dann eigentlich auch das Auto nicht ausgehen dürfte, weil ständig Strom auf der Zündspule bleibt...
Heute morgen waren bei laufendem Motor zunächst 9-10 Volt zu messen. Das blieb auch so nach Entfernen der Startanhebung.
Hab dann eine kleine Ausfahrt gemacht. Als ich zurückkam habe ich dann wieder 12 Volt gemessen, auch unabhängig davon, ob die Startanhebung dran war oder nicht.

Auf die Gefahr hin, dass ihr mich gleich steinigt... :)
Wie messe ich denn richtig?
Ich habe festgestellt, dass ich andere Werte bekomme, je nachdem, ob ich die Masse an die Batterie halte oder an das Minus der Zündspule.
Bei Minus an der Batterie hatte ich die 12 Volt. Bei Minus an der Spule lagen zwischen 6,5 und 8 Volt an, was ja dann ok wäre.
Viele Grüße
Josef
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datadefender
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von datadefender »

Zunächst:
Du zeigst genau wie man unser Hobby lebt: Ausprobieren und Lernen - Respekt !

Es ist tatsächlich ein grosser Unterschied, ob Du gegen Masse oder dem MInuspol der ZSP misst.
Der Minuspol der ZSP wird im Verteiler für jeden Zündfunken kurz gegen Masse geschlossen.
Mit anderen Worten - Minus der ZSP ist nur on/off identisch zur Masse.
Deswegen misst Du gegen Minus der ZSP auch nur einen geringeren Wert.
Das bei Plus ZSP gegen Masse 12V gemesen wird erscheint mir schlüssig, denn bei laufendem Motor ist die Bordspannung ca 14,5 V.

Ich muss zugeben, dass ich jetzt selber unsicher bin welcher Messpunkt der korrekte ist - hab ich noch nie gemessen - da muss ich etwas nachdenken.
Kann leider nicht am Auto messen - meiner ist im Winterlager

Ich melde mich morgen nochmal - vielleicht hat jemand anders schon die Lösung

Hanns
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Jui
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von Jui »

datadefender hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 19:33 Du zeigst genau wie man unser Hobby lebt: Ausprobieren und Lernen - Respekt !
Hallo Hanns,
danke für die Ermutigung. Hätte mich beinahe schon nicht getraut zu fragen :)
datadefender hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 19:33 Es ist tatsächlich ein grosser Unterschied, ob Du gegen Masse oder dem MInuspol der ZSP misst.
Der Minuspol der ZSP wird im Verteiler für jeden Zündfunken kurz gegen Masse geschlossen.
Mit anderen Worten - Minus der ZSP ist nur on/off identisch zur Masse.
Deswegen misst Du gegen Minus der ZSP auch nur einen geringeren Wert.
Das bei Plus ZSP gegen Masse 12V gemesen wird erscheint mir schlüssig, denn bei laufendem Motor ist die Bordspannung ca 14,5 V.
Wow! Klingt logisch. Da wäre ich selbst jedoch nie darauf gekommen.
datadefender hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 19:33 Ich melde mich morgen nochmal
Das wäre super. Mir geht es im Prinzip darum, zu messen, ob an der Zündspule mit dem verbauten Keramikwiderstand tatsächlich auch NUR 8-9 Volt ankommen. Nicht dass ich plötzlich irgendwo ohne funktionierende Zündspule dastehe :)
Viele Grüße
Josef
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von yab »

Ich denke, das Messen gegen Minus ZSp macht keinen Sinn. Das ist kein "Dauerminus". Die Elektronik im Ignitor macht im Prinzip das Gleiche wie die guten alten Kontakte: schließen - öffnen - schließen - öffnen - ... Masse - keine Masse ...
Dementsprechend misst du irgendeinen - vielleicht drehzahlkonstanten - konstanten Wert ohne Wert, wenn ich mich nicht irre.
Immer gegen Batteriemasse messen. Einmal vor dem Widerstand, einmal danach. Zündung an, Motor aus wird das ca. 12 vs 9 oder bei mauer Batterie weniger geben. Motor an wird 14,5 vs 12 geben. Die 12V landen nat. auch am Anschluss der Startanhebung. Also mal Kabel da abziehen. Kabel messen: bei lfd. Motor: 12V. Anschluss hoffentlich 0V - und zwar immer, wenn der Anlasser nicht dreht.

Sagt einer, der im Grunde auch keine Ahnung von Strom hat und hofft, dass Hanns morgen sagt: "Stimmt" und nicht: "yab, du bist ein Depp". :) 8-)
Gruß
Marino
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datadefender
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von datadefender »

Guten Morgen!
Nachdenken hilft - und Erinnerungen an den Physik-Untericht - Ohmsches Gesetz und so.

Vorneweg: bei Dir ist alles in Ordung und beide Messpunkte - gegen Masse oder gegen ZSP Minus sind aussagekräftig.

Jetzt etwas Basiswissen:
Wenn 2 (oder auch mehr) Widerstände in Reihe geschaltet sind, so ist der Spannungsabfall proportional zum Widerstandswert.
Ich erspare mir das ganze über das Ohmsche Gesetz (R=U/I) zu begründen.

Hier habe ich eine simple Schaltung, die es hoffentlich erklärt:
simple-closed.jpg
simple-closed.jpg (35.93 KiB) 213 mal betrachtet
Der linke Widerstand hat 10 Ohm, der rechte 20 Ohm - Verhältnis also 1:2.#
Damit werden die 12V der Batterie in diesem Verhältnis aufgeteilt - man misst also 4V bzw 8V
Soweit ist es ganz einfach.
Aber jetzt kommt eine ganz wichtige Änderung - der Schalter zur Masse wird geöffnet - es kann kein Strom mehr fliessen.
simple-open.jpg
simple-open.jpg (43.42 KiB) 213 mal betrachtet
Damit sind die Widerstandswerte völlig egal - man misst zur Masse immer 12V und vor dem Schalter 0V


Jetzt übertragen wir das auf die Schaltung mit der ZSP
Ich habe als Batteriespannung 14V angenommen - das ist ungefährt die Spannung bei laufendem Betrieb.
Weiter nehme ich 3 Ohm für Deine Zündspule an - das ist ein üblicher Wert.
Dann ergeben sich analog der obigen Ausführungen folgende Messwerte:
zsp-closed.jpg
zsp-closed.jpg (50.67 KiB) 213 mal betrachtet
Aber die Pertronix schliesst ja nicht permanent - sie öffnet/schliesst im steten Wechsel.
Wenn der Kontakt im Verteiler offen ist, gibt sich analog der obigen Erklärung folgendes Bild:
zsp-open.jpg
zsp-open.jpg (50.95 KiB) 213 mal betrachtet
Das Messgerät kann den steten Wechsel gar nicht anzeigen und "intergriert" die gemessenen Werte.
Wenn die Zeiten "geschlossen" und "offen" gleich wären, dann würde das Messgerät genau den Mittelwert anzeigen.
Leider sind die Zeiten in einer Zündanlage aber eben nicht gleich (Fachundigen fällz jetzt der Begriff "Schliesswinkel" ein).

Aber gehen wir mal der Einfachheit halber von 50/50 aus.
Diue Mittelwerte wären dann: von ZSP-Plus zur Masse 11,55V und ZSP-Plus zu ZSP-Minus 4,55V

Das sind Messwerte, die Deinen recht nahe kommen.
Der Unsicherheits-Korridor liegt eben im Zeit-Verhältnis, der tatsächlichen Bordspannung bei laufendem Motor und dem Widerstand Deiner ZSP.
Dazu kommt noch, dass die ZSP ein induktiven Widerstand, der ganz kurz (immer beim wechsel open/close) ein Rolle spielt.
Und dann gibt es noch die Selbst-Induktion der Primärwicklung.

Ich will sagen: exakt kannst Du das gar nicht messen - Du bräuchtest einen Ozillographen.

Aber wie gesagt - Deine Messungen zeigen grob an, dass alles stimmt.

So - jetzt Physik-Lehrer-Modus aus - ich hoffe es hat geholfen

kommt gut ins neue Jahr und in 2024 allzeit gute Fahrt

Hanns
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von Braunschweiger »

Super.
Gruß Harald
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Jui
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von Jui »

yab hat geschrieben: Fr 29. Dez 2023, 23:01 Einmal vor dem Widerstand, einmal danach. Zündung an, Motor aus wird das ca. 12 vs 9 oder bei mauer Batterie weniger geben. Motor an wird 14,5 vs 12 geben.
Hallo Marino,
so ähnlich hat es sich auf jeden Fall dargestellt, danke für die Hilfe.

Hallo Hanns,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung. Ich habe es jetzt zweimal gelesen, aber ich denke ich muss es noch ein paarmal lesen und vor allem setzen lassen, bevor ich es wirklich kapiere :)
In Physik war ich nicht der Allerbeste :D
Aber es ist auf jeden Fall sehr interessant und ich werde versuchen mich gedanklich hineinzuarbeiten...
datadefender hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 10:38 Diue Mittelwerte wären dann: von ZSP-Plus zur Masse 11,55V und ZSP-Plus zu ZSP-Minus 4,55V
Das sind Messwerte, die Deinen recht nahe kommen.
Das ist auf jeden Fall für mich im Moment die wichtigste Erkenntnis, dass alles passt und ich nicht Gefahr laufe die ZS zu überlasten.

Vielen Dank nochmal euch beiden. Ich werde jetzt gleich wieder in die Garage gehen und das ganze nochmal ordentlich verkabeln, da es im Moment teilweise noch etwas provisorisch ist.
Kommende Woche zieht das Pony dann auch um ins Winterquartier :)
Viele Grüße
Josef
yab
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Re: Widerstand für Zündspule - Motor springt nicht an

Beitrag von yab »

Jui hat geschrieben: Sa 30. Dez 2023, 11:03 Kommende Woche zieht das Pony dann auch um ins Winterquartier :)
Na, dann bau vorher mal ordentlich was aus, damit du über den Restwinter genug zu tun hast! :D
Gruß
Marino
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