Unfall mit Mercury Oldtimer

[agentfox]

Am Ende ist es eine Sicherheit im Kopf, wenn etwas nachgerüstet wird.

Sehe ich nicht so. Selbstverständlich bringt eine Nachrüstung niemals das Sicherheitsniveau moderner Autos. Aber sicher mehr als nur im Kopf. Wenn du beim Mustang 65-68 deine 3-Punkt Gurte korrekt montierst (Befestigungspunkte, die auch Ford später verwendet hast) ist das nicht nur im Kopf ein Schritt nach vorn. Insbesondere bis zum 67er (starre Lenksäule). Ggf. dann noch ein besserer Sitz, Procar/Scat und TMI haben entsprechende Produkte. Und beim 65/66er ein Dual Bowl Master Cylinder für die aktive Sicherheit. Dann hast du mit überschaubarem Aufwand schon mal etwas getan. Und manchmal entscheidet 1 cm mehr oder weniger Rückhalt darüber, ob die Kauleiste beim Crash drin bleibt oder nicht.
BTW, auch ganz interessant: https://www.youtube.com/watch?v=g2MW1g1tgQg

[stang-fan69]

Hi

Da ich auch beruflich einen Kfz-Hintergrund habe, möchte ich auch mal meinen Senf dazu geben:

- Beckengurt ist schonmal besser als gar kein Gurt, da man nicht mehr aus dem Auto geschleudert werden kann, v.a. wichtig bei seitlichen Kollisionen oder Überschlag.
Früher gab es viele Tote, die in der Auslaufbewegung des Autos (die Phase zwischen Aufprall und Stillstand) rausgeschleudert wurden und vom eigenen Auto getroffen oder gegen andere Objekte (z.B. Baum) geschleudert wurden.

- Nachrüsten von 3-Punkt gurten ist eigentlich nur sinnvoll, wenn das Auto AB WERK auch über geeignete Befestigungspunkte (beim Mustang z.B. am Dachrahmen hinten) verfügt. Diese Verankerungspunkte sind von den Ford-Ingenieuren für die Kräfte beim Crash BERECHNET worden und halten auch! Da kommt kein selbst eingesetzern Ankerpunkt dran, auch wenn er hochwertig angefertigt ist, z.B. mit Knotenblechen.
Es gibt so Spezialisten, die z.B. bei einem 65er den Nachrüst-Gurt auf der Hutablage verschrauben. Dann kann ich es auch sein lassen.

- Der Mercury Comet im Video hat eine Armaturentafel komplett aus Blech, auch an der Oberseite. Unsere Autos haben zum Glück ab Werk zumindest schonmal ein Crashpad, also ein geschäumtes Armaturenbrett. Speziell mit Beckengurt, wo der Oberkörper nach vorne klappt, immer noch recht gefählich, aber zumindest schonmal eine kleine Verbesserung gegenüber reinem, blanken Metall.

- Irgendwo zwischen den Zeilen hört man raus, dass er die Bremsen vor 17 (!?) Jahren drangebaut hat. Ich möchte dem Besitzer nix unterstellen, aber es steht natürlich die Frage im Raum, ob die Bremse auch regelmässig gewartet wurde. Man kann über TÜV / HAuptuntersuchungen gerne schimpfen, aber hier zeigt sich, dass das deutsche System der regelmässigen technischen Überprüfung vielleicht doch nicht so falsch ist.

- Wenn sich mein Gasgestänge / Seilzug nicht zurückstellt, LASS ICH DAS AUTO STEHEN!!! bis die Ursache gefunden ist. Schon ziemlich lebensmüde, finde ich, auch wenn das Problem hier wohl nicht unfallursächlich war.

[AchimSabi]

Ich stimme Andi absolut zu. Eine Sache ist aber klar im Video ersichtlich: die Crashursache. Dazu aber unterhalb mehr.
April 2021 habe ich Shawn für die Club News interviewed und kann aufgrund seiner Vergangenheit und wie er um und mit Autos aufgewachsen ist attestieren, dass er Ahnung von der Materie hat. Leider hat er einen saublöden Fehler gemacht: er hat den Fahrer nicht gestoppt als er ihn folgendes sagen hörte, und das war letztendlich die Crash-Ursache:
Ab Minute 4:24 fragt Shawn: "Is there a little bit of brake I smell?" Worauf der Fahrer antwrotet: "Yeah, I just turned - I turned the rotors. Plus I´m riding it."

Und da hat man es. Der Fahrer hat die Bremsscheiben abgedreht wo ich mich frage wer macht sowas? Dazu kommt noch der hängende Gaszug der bei ca. 2200 RPPM einen 1300 PS starken Motors befeuert. Das hat dann dazu geführt, dass der Fahrer ständig auf der Bremse stehen musste um nicht zu schnell zu werden ("I´m riding it"). Folge: Bremsscheibe schon dünn, Bremsen heiß, Bremsen verschleißen extrem, keine Bremswirkung mehr.

An der Ampel hätten sie die Karre abstellen müsssen und den Dreh verschieben.

Ich hoffe den Inssasssen im SUV ist nichts schlimmeres passiert.
LG Achim

[agentfox]

Ja, absolut nicht nachvollziehbar, Geruch von den Bremsen + klemmender Gaszug, und dann weiter fahren als ob nichts los ist Sofort stehenlassen das Auto!
Aber ich finde es gut, dass die beiden nicht einfach nur vor Scham im Boden versinken, sondern die Fehler öffentlich machen, für den einen oder anderen zu sorglosen Fahrer eine Warnung

[stang-fan69]

Ich stimme Andi absolut zu. Eine Sache ist aber klar im Video ersichtlich: die Crashursache. Dazu aber unterhalb mehr.
April 2021 habe ich Shawn für die Club News interviewed und kann aufgrund seiner Vergangenheit und wie er um und mit Autos aufgewachsen ist attestieren, dass er Ahnung von der Materie hat. Leider hat er einen saublöden Fehler gemacht: er hat den Fahrer nicht gestoppt als er ihn folgendes sagen hörte, und das war letztendlich die Crash-Ursache:
Ab Minute 4:24 fragt Shawn: "Is there a little bit of brake I smell?" Worauf der Fahrer antwrotet: "Yeah, I just turned - I turned the rotors. Plus I´m riding it."

Und da hat man es. Der Fahrer hat die Bremsscheiben abgedreht wo ich mich frage wer macht sowas? Dazu kommt noch der hängende Gaszug der bei ca. 2200 RPPM einen 1300 PS starken Motors befeuert. Das hat dann dazu geführt, dass der Fahrer ständig auf der Bremse stehen musste um nicht zu schnell zu werden ("I´m riding it"). Folge: Bremsscheibe schon dünn, Bremsen heiß, Bremsen verschleißen extrem, keine Bremswirkung mehr.

An der Ampel hätten sie die Karre abstellen müsssen und den Dreh verschieben.

Ich hoffe den Inssasssen im SUV ist nichts schlimmeres passiert.
LG Achim

Ah, ok, die Floskel "i am riding it" im Sinne von "ich steh dauerhaft auf der Bremse, weil das Gas nicht zurückstellt" hatte ich jetzt im Englischen nicht ganz verstanden.

Wie blöd muss man sein !

Dazu noch die abgedrehten Scheiben ! Ich gehe davon aus, dass Willwood keine Freigabe fürs Abdrehen gegeben hat !
Ich tippe mal vorsichtig darauf, dass die Bremsflüssigkeit jetzt nicht mehr so ganz frisch war (vorsichtig ausgedrückt), also niedriger Siedepunkte, dann steht der Typ immer schön auf der Bremse -> wird heiss -> Flüssigkeit kocht aufgrund zu hohem Wasseranteil -> Pedal fällt durch.

Dabei finde ich das Auto jetzt gar nicht mal so unsicher gebaut: Käfig, Renngurte und hohe Schalensitze. Wenn ich natürlich die "guten" Gurte nicht benutze, selber schuld.
Da fällt auch das Blech Armaturenbrett nicht mehr ist Gewicht, da mit Renngurten der Körper gar nicht soweit nach vorne kommt.
Allerdings kann die Belastung auf den Körper größer sein, je nachdem ob überhaupt und welche Gurtstraffer verbaut sind, aber anderes Thema.
Der Käfig hat wohl seine Arbeit gemacht, die Fahrgastzelle schaut jetzt nach dem Crash nicht stark verformt aus.

[08/15Mustang]

Was ich mich frage warum hat er nicht einfach den Zündschlüssel gedreht?

[TG-Tommy]

https://www.youtube.com/watch?v=SgdkyLCF38A

[DukeLC4]

Was ich mich frage warum hat er nicht einfach den Zündschlüssel gedreht?

Wenn Du da in solchen Situationen nicht erfahren bist denkst Du da nicht dran,
denke der Fahrer stand unter Schock.
Das war innerhalb von 2 Sekunden vorbei.
Man sieht ja sogar noch, dass das Auto weiter beschleunigt hat nachdem die Bremsen aufgegeben haben.

Gruß
Patrick

[Flydoc65]

https://www.youtube.com/watch?v=SgdkyLCF38A

Top Auswertung: kill the engine, downshift and keep on using "breaks". Selbst Handbremse wär noch ne Zusatzoption für mich, jedenfalls besser als nichtstuend aufn impact zu warten

[Alternator]

In so ein Ding mit weisderkuckuck wieviel PS baut man doch eh nen „killswitch“ oder?!