66er Coupe - Projekt Pferdle

Hier kann jeder in einem eigenen Thread sein eigenes Restaurationsprojekt vorstellen.
Fragen rund um die Grundrestauration = Blech & Lack

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Kalle
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66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

Kapitel 1

Vorweg: Viele Fehler sind mir mittlerweile klar, ich möchte meinen holprigen Start ins Mustang Hobby aber vollständig erzählen, bitte seht es mir nach. Meinen Erfahrungsbericht, aktuellen Stand und weitere Pläne stehen in einem über 70 Seiten langen Dokument was ich gerne mit euch teilen möchte.

Zur Vorgeschichte: Mein Name ist Carl jetzt 26 aus Hannover. Im Jahreswechsel 2020/2021 war ich mit dem Maschinenbaustudium fertig. Mit dem nötigen ersparten Kleingeld in der Tasche und dem seit einigen Jahren formulierten Plan einen Mustang der ersten Generation zu fahren ging es auf die Suche. Mangels jeglicher Erfahrung im Autokauf (das ist mein erstes Auto was nicht über Bekannte oder Familie mit vollständig bekannter Historie kommt) habe ich mehr nach einem zuverlässigen Händler gesucht statt nach einem speziellen Pony, zu oft schon habe ich im Internet und Zeitschriften von “Augen auf beim Oldtimerkauf” und Horrorstorys gelesen. Farbe, Baujahr, Ausstattung vom Pony waren erstmal nebensächlich. Budget war bis 30 Tsd.€ verfügbar, ein V8 war einziges Kriterium. Mittel- und Längerfristig wollte ich dann auch selber Hand anlegen. Bisher habe ich schon immer meine Fahrräder gebaut und repariert, außerdem mal hier und das was Elektrisches gebastelt. Für den Anfang stand aber das Fahren im Vordergrund.

Zurück zu meinem Autokauf:
Im Forum nach Hilfe zu fragen oder mit einem Gutachter loszuziehen erschien mir zu umständlich. Einen Händler im Internet gefunden dem ich damit mein Vertrauen geschenkt war schnell. Nach dem Stöbern der Inserate bin ich kurz danach hingefahren, hier werden seit vielen Jahren primär Mustang der ersten Generation verkauft, die Ruf schien gut zu sein.
Den Deal für ein schwarzes 66er C-Code Coupe mit V8 habe ich noch vor Ort eingetütet. Preis 26 Tsd.€, der Lack ist amerikanisch, dafür ist der Preis gut. “Wenn du willst kannst du ihn ja lackieren lassen”. Das kleine Taschenbuch “Kaufberatung Mustang” hatte ich vor Aufregung zuhause vergessen. Nachdem der V8 einmal die Halle zugebrüllt hatte war das Gehirn sowieso abgemeldet. Also vor Ort noch schnell auf die Bühne die Karosserie begutachtet, kein Rost zu sehen, super, eine kleine Probefahrt über den Hof gemacht, leider gab es gerade keine Kennzeichen. Bekannte Mängel? Hier wurde mir nichts weiter gesagt. Nur die Bremsschläuche waren wohl porös, dazu die Schäkel, das hätte für den TüV gemusst, wird aber noch gemacht. Ein Radbolzen war gebrochen, der kommt auch neu. Außerdem gingen die Scheibenwischer nicht, das sollte aber mein erstes Bastelprojekt sein, so sind wir zumindest verblieben.
Das Pony kam von einem “Händlerkollegen” und war gerade frisch eingetroffen, noch nicht inseriert. Mit neuem TüV und Wertgutachten, Note 2-, TüV ohne Mängel. Auch der ursprüngliche Händler der den TüV und Import aus den USA erledigt hatte, hatte sehr gute Bewertungen, mein jetziger Verkäufer war also nur Zwischenhändler.

Das Pferdle war gekauft! Als Papiere gabs den Title und Verzollungsnachweis. Mehr nicht. Hmm, der letzte Besitzer in den USA hatte das Pony nur ein Jahr, der Title selber war nur zwei Jahre alt. Wird das ein Problem sein?

Spoiler: Es wird ein Happy End folgen, der Weg dahin ist und war jedoch lang!
Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

16.12.2020
Anlieferung, Zulassung und erste Fahrten
pony1a.jpg
pony1a.jpg (848.82 KiB) 3185 mal betrachtet
Wenige Tage nach der Besichtigung stand das Pony schon auf der Türschwelle. Noch schnell auf den neu gemieteten Stellplatz gefahren!

https://photos.app.goo.gl/cUgqcMwGY2iVkwv56


Und jetzt? So richtig durchdachte hatte ich noch nichts bisher.

Für die Zulassung wollte ich kleine Kennzeichen haben, also eine Tageszulassung besorgt und ab zum TüV, der war direkt vor der Tür, die Fahrt war ohne Probleme! Die bösen Worte vom Gutachter “deine Kennzeichenleuchte hängt hier aber nur von 12 bis Mittag” habe ich noch im Ohr, diese war tatsächlich lose an einem Kabel, geleuchtet hatte sie auch nicht. Gutachten über kleine Kennzeichen erteilt, ab zum Zulassungsdienst!
Wunschkennzeichen reserviert und los. Die Unterlagen kamen vom Zulassungsdienst zurück, der Zollbescheid stimmt nicht. Also nochmal zum Zoll in Hannover, Auskunft war: Ist nicht unsere Aufgabe, aber warum ist der Zollwert überhaupt mit 7000 USD inkl. Verschiffung betitelt?
Im Stress zwischen den Jahren also nochmal meinen Verkäufer angefragt, “sowas macht sonst keine Probleme. Und dort muss wohl beim Zoll der Verkaufspreis getrickst worden sein, weiß ich nichts von”.
Mit den Kurzzeitkennzeichen also auf die erste Fahrt: In der Dämmerung fing das Licht an zu flackern, die Öldruckanzeige zeigt nur sporadisch was an. Die Nadel der Wassertemperatur hängt auch. Ein Abenteuer!
Zuhause also etwas ein paar Sachen prüfen. Öl, check. Kühlwasser, leer. Nach Rücksprache mit meinem Verkäufer fast einen Liter bis Füllstand aufgefüllt, für die Scheinwerfer bräuchte ich wohl einen Relaiskabelbaum, bei der Umrüstung ist dieser wohl nicht montiert worden. Außerdem konnte ich gleich noch fragen warum der Tankdeckel nicht abgeht, daran war ich zuvor gescheitert. Puh das waren viele Fragen und Probleme für den ersten Tag.

Die zweite Runde der Zulassung hatte Erfolg, mit den gleichen Papieren, anderem Sachbearbeiter. Mit den Kennzeichen in der Hand zum Auto, diese schnell in den Scheiben geworfen, Material zur Befestigung gab es noch nicht. Die erste richtige Fahrt sollte absolviert werden! Mit jaulendem Riementrieb im Ohr bin ich auf die erste Landstraße abgebogen und wieder umgedreht. Sicher fühlt sich das alles irgendwie nicht an, die Bremsen ziehen doch in eine Richtung! Was ist dieses Geräusch?

Wieder zurück in der Garage sollte die erste Bestellung von Ersatzteilen erfolgen. Das jaulende eBay Flachriemenkit sollte ersetzte werden. Nach kurzer Recherche habe ich gemerkt dass der rote Punkt im Tacho Fernlicht heißt, umschalten ließ sich dieses nicht, also ein neuer Fernlichtschalter. Dazu noch neune Kickpanels damit ich die hässlichen Lautsprecher und das Radio verbannen kann.

Wow. Ich hatte einiges an Reparatur-Budget noch über, aber schneller als gedacht die ersten Kosten.
Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

24.12.2020
Einbau Kennzeichenleuchte
Fernlichtschalter
Einbau Tankstutzen, Schellen, Schlauchstück und Korkdichtung

Die erste Teilelieferung auch war eingetroffen! Also auf zum ersten mal am Mustang Schrauben! Mit dem neu erworbenen Rothewald-Zoll-Werkzeugkoffer und breiter Brust ging es in Garage, jetzt wird geschraubt!

Die Kennzeichenleuchte war fix eingebaut, diese konnte ich mit Crimp-Verbindern und Multimeter sogar gleich in Betrieb nehmen, den Stromplan hatte ich gleich mitbestellt, zusammen mit dem Werkstatthandbuch.
Der Fernlichtschalter war auch fix montiert, die Umschaltung zwischen Fernlicht und Abblendlicht ging jetzt! Dann noch schnell den Tankstutzen getauscht. Den Deckel hatte ich zuvor abbekommen, hier war alles im Bajonettverschluss vom Stutzen verbogen. Mit neuem Stutzen war alles wunderbar, alle Dichtungen wurden gleich mit getauscht.
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pony2a.jpg (696.01 KiB) 3183 mal betrachtet
Erste Reparatur Session ein voller Erfolg. Auf in den heiligen Abend, aber mit komischen Bauchgefühl.

26.12.2020
Einbau Grant Lenkrad statt OE Lenkrad
Dann wurde gleich noch das Grant Holzlenkrad montiert. Dieses gabs beim Kauf statt dem nicht so schönen Original-Lenkrad dazu. Mit dem Abzieher runter und nach Anleitung wieder drauf. Moment! Wo ist denn meine Hupe? Die Hupkontakte sehen ja nicht gut. Aus meiner Merk- und Reparaturliste auf einem PostIt wurde eine DIN A4 Zettel, den Tag darauf schon eine Excel Tabelle. Aber jetzt aufgeben oder jedes Mal meinen Verkäufer anrufen. Da habe ich mir vorgenommen selbst meinen Mist auszubaden.
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Grüße Carl
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

28.12.2020
Polklemmen, Trennschalter, Tausch Batterieblech, Montage Niederhalter Batterie, Modifikation Haltestreben
Also weiter reparieren ist die Devise. Meine neuen Batteriepolklemmen und der Trennschalter waren auch da. Diese montiert, dazu noch das Batterieblech getauscht und die Niederhalter verbaut, hier habe ich auf den 67er Batteriehalter umgebaut. Die lose Batterie kam mir nicht geheuer vor, ebenso der elektrische Lüfter der offensichtlich an der vorderen Riemenscheibe schleift. Lief dieser Lüfter überhaupt? Ein Blick auf den Schaltplan im Netz zeigte mir das Kabel zum “manual override”. Keine Funktion, der Lüfter dreht nicht an, also erstmal raus damit, der Riementrieb sollte ja neu.

28.12.2020
Tausch Riementrieb (alle Riemenscheiben, Riemen, Modifikation Spannmechanismus)
Regler elektrischen Lüfter

Mit der Schaltung vom Lüfter vor mir konnte ich einen Wackelkontakt in der Sicherung ausfindig machen. Erhitzen vom Thermoschalter zeigt das alles geht. Der Riementrieb aber war komplett verschlissen, daher muss wohl das Jaulen gekommen sein.
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Also den Riementrieb neu: Drei Riemenscheiben, einen Riemen und etwas Modifikation am Spannmechanismus später waren diese verbaut.
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pony5a.jpg (764.91 KiB) 3180 mal betrachtet
Den Motor gestartet und fast Freudentränen geweint. Ich konnte eigentlich zum ersten Mal richtig meinen V8 in der Garage blubbern hören.

https://photos.app.goo.gl/KPuotdaXFNZXZ8qv5

ab 03.01.2021
Anschluss Choke
Basiseinstellung Vergaser

Die Frage meiner Eltern wie bedient man denn deinen Choke konnte ich nur mit, “ähm ja, also” beantworten. Kurze Recherche und der Blick zur Choke Dose zeigte: Moment! Der elektrische Choke nicht angeschlossen! Das +Kabel an der Dose baumelt hier nur rum, dieser ist doch dauerhaft zu! Daher nochmal der Anruf beim Händler: “Am besten Finger weg, läuft doch so, sonst machst du es noch schlimmer”.

“Das sollte nicht mein Anspruch sein”, waren die Gedanken dazu. Den Choke konnte ich nach eingehender Recherche am Stator der Lichtmaschine wieder anschließen. Beim Warmlaufen lassen konnte ich der Choke-Klappe beim Öffnen zusehen. Noch die Leerlaufdrehzahl einstellen, sonst ging der Motor aus, fertig!

P.S.: Die Videos von Patrick hatte ich da schon entdeckt und eingehend studiert, diese haben mir übrings in viele Punkte hier und im weiteren Verlauf geholfen, z.B. beim Anschluss vom Choke. Vielen Danke dafür, ich hätte leider ein Video zur Kaufberatung gebraucht. Zurück zum Thema!
Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

24.02.2021
Inspektion
Die Probefahrt war ohne Zwischenfälle und erst mit breitem Grinsen. Dieses wurde aber schmaler. Hier waren jetzt so viele offensichtliche Mängel, ist dann die wichtige Technik überhaupt okay? Die Beleuchtung war ja offensichtlich so durch den TüV gekommen, die Scheibenwischer ohne Funktion, dazu kein Abblendlicht, eigentlich alles wichtig für den TüV. Damit war das kurzzeitig erwachte Vertrauen ins Pony weg. Der Mustang hatte so viel mehr technische Probleme als erhofft. Meine Reparaturen der letzten Tage waren dann auch noch ohne Erfolg, die Zündkerzen passten nicht, warum sind die Schlüsselweiten bloß unterschiedlich? Die Zündkabel gingen alle nicht runter, die Kerzen nicht raus, also Abbruch.

Ab zu den Profis, eine umfassende Inspektion muss ich jetzt machen lassen! Danach kenne ich meine Schwachstellen und habe eine gute Basis selber die Details auszuarbeiten. So der Plan, dieser wurde “Mission TüV 2022” getauft.

Ich hatte einen Tipp für eine Oldtimer-Werkstatt in der Region bekommen. Nachdem mit eingebauten Lüfter, vollem Kühlwasser das Pony fahrbar war ging es los, durch den Berufsverkehr mit Schweiß auf der Strin.
Dort habe ich zwischen haufenweise Oldtimern jenseits meiner Gehaltsklasse mein Pony geparkt und abgegeben. Inspektion ist kein Problem, mit offenen Armen willkommen!
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Eine Inspektion sollte gemacht werde! Alle Flüssigkeiten sollten getauscht werden, Bremsen ziehen in eine Richtung, also prüfen. Fahrwerk und Lenkung sollen ebenfalls geprüft werden. Ein weinendes Geräusch während der Fahrt hatte ich noch zur Diagnose mitgegeben. Außerdem sollte der von mir montierte Riementrieb geprüft werden da das Kurbelwellenpulley etwas eierte. Dazu hatte ich noch den präventiven Austausch der Wasserpumpe veranlasst, wo der Kühler für den Kühlmitteltausch ja eh leer werden würde. Dazu noch Zündkabel und Kerzen, Vergaser einstellen. Zuletzt noch Ventildeckeldichtungen und Ventilspiel einstellen.

Am nächsten Tag der unerwartete Anruf, nochmal vorbeikommen es wurde noch Dinge gefunden. Vor Ort wurde mir Spiel in den Radlagern hinten gezeigt, vorne sollen diese auch kaputt sein. Außerdem undichte Radbremszylinder, dazu müssen dann die Schuhe neu. Dazu hieß es “die gesamte Lenkung ist kaputt”, also die gesamte Lenkung neu, der genaue Umfang wurde dabei nicht besprochen. Außerdem sollte ich eine Lackstelle an der C-Säule machen lassen und den Unterbodenschutz entfernen, danach dann konservieren. Puh das war viel, zum Glück wurde mir ein Stück Kuchen verspeist.

Am nächsten Tag kam der Kostenvoranschlag. Fast 7500€ haben mich vom Stuhl katapultiert. Also wurde das Ausbessern der Lackstelle, der Unterbodenschutz und die Ventildeckel gestrichen. Mit immer noch 5000€, trotzdem viel Geld.

Dafür sollte dann ja alle gemacht sein? Lenkung, Bremsen, Radlager und alle Flüssigkeiten. Weitere Mängel wurden nicht berichtet, dann sollte ich ja Ruhe haben. Oder?
Nach einer Woche konnte ich den Mustang wieder abholen. Rechnung direkt bezahlt, Schlüssel in die Hand bekommen: “Viel Spaß bei der Fahrt. Die Bremsen müssen sich noch einbremsen, ansonsten ist Fahrt frei!”

Ab hier werde ich die Geschichte eher in die Aufgabenpakete wie ich sie technisch behoben habe gliedern, die Chronologie geht dann teilweise verloren. Nicht alle Detailverbesserungen kann ich erwähnen, das will ja eh niemand lesen.
Grüße Carl
torf
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von torf »

Willkommen hier im Forum... schöne Geschichte mit viel Abenteuerpotential.
Bin selbst während des Maschbaustudiums in die US Jeep Szene eingetaucht. Damals allerdings ohne Internet und Dr. Google (wow.. das ist lange her) :shock:
Hier bist Du schonmal gut aufgehoben. Besorge Dir das Shop Manual - der Rest kommt, wenn Du nicht unbedingt 2 linke Hände hast und Dich mit der Materie beschäftigst.... Die Landmaschinentechnik ist überschaubar....
Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

ab 20.03.2021
Einbau neuer Hupen
Die Hupen waren ja immernoch nur über einen Knopf im Armaturenbrett zu betätigen, außerdem fehlte eine von beiden im Motorraum. Beim Nachrüsten der zweiten Hupe hat der Knopf seine Funktion quittiert. Wie ich zuvor beim Einbau vom Grant Lenkrad merkte waren die Hupkontakte ebenso verschlissen.
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Daher das erste elektrische Projekt: Es kommt der Blinkerschalter neu. Der alte wurde demontiert, ein neuer eingefädelt. Am Stecker hatte ich die Y-Kabel zum externen Hupenknopf lokalisiert und diesen ausgebaut. Der Rest der Verkabelung schien gut zu sein.
Nach der Montage schien alles zu passen. Jedoch funktionierte nur eine der beiden Hupen. Ein Kabelstück zur Hupe fehlte, dieses wurde ersetzt. Die Hupen ziehen jedoch echt viel Strom, schafft dass das winzige Kabel im Lenkrad? Nach kurzem Überlegen habe ich eine Relaisschaltung entworfen und verbaut. Der vorherige Kabelbruch war perfekt, hier konnte ich alles abgreifen. Relais abgesichert. Wie ein Schiffshorn in der Tiefgarage ist danach alles erklungen. Der Hupenknopf vom Grant Lenkrad ist fummelig, funktioniert jedoch. Die Blinker blinken, das Licht geht. Super!

ab 02.04.2021
Tausch des Breathers, Einbau eines PCV-Ventil, richtiger Anschluss an Vergaser, neue Ventildeckel und Dichtungen
Das Wort Kurbelgehäuseentlüftung bzw. PCV-Kreislauf war mir bekannt. Also nochmal drüber nachgedacht. Bei meinem Motor ist aus jedem Ventildeckel ein Breather mit Schlauchanschluss Richtung Vergaser. Hier ein T-Stück und das an den PCV-Anschluss von Edelbrock Vergaser geht. Was mir zuvor schon aufgefallen war, war dass ich mein Leerlauf nicht weiter senken konnte. Hier wird wohl massiv Falschluft über diesen komischen Aufbau gezogen.
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Daher wurde der PCV Anschluss am Vergaser erstmal per Kappe verdeckt und zwei Breather auf den Ventildeckeln installiert. Der Leerlauf ließ sich jetzt auch einstellen, die Falschluft war merklich weniger. Leider kam viel Öl vom Kurbelgehäusedruck aus den Breathern, auf kurze Sicht muss der PCV-Kreislauf funktionstüchtig werden.
Ein PCV-Ventil und Unterdruckschlauch wurden verlegt. Nach dem Motorstart stand ich jedoch in einer riesigen Wolke aus Qualm, der Motor hat massiv Öl inhaliert und verbrannt.
Also nochmal zurück auf Anfang. Eine Recherche brachte mich auf den richtigen Pfad, in meinen Ventildeckeln waren die Bafflebleche vergessen worden, das PCV-Ventil konnte daher ungehindert Öl ansaugen. Statt diese Bleche selbst zu bauen habe ich mich für neue Edelbrock-Blechventildeckel entschieden. Montiert mit neuen Korkdichtunge. Dabei auch der Blick auf den Kopf: “302”, also kein 289 wie bisher gedacht.
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Alles montiert und den Motor gestartet, kein bisschen Qualm. Das Ventil tut was es soll, sehr gut! Außerdem kam kaum Blowby aus dem verbleibenden Breather.
Grüße Carl
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

05.04.2021
Rückfahrscheinwerfer Einbau und Anschluss an Neutralschalter
Verkabelung Neutralschalter

Die Rückfahrscheinwerfer gingen von Beginn an nicht, die Kabel waren komplett abgeknipst. Also neue Rückfahrscheinwerfer eingebaut und den Schaltkreis vermessen, Strom war auf den Gegensteckern. Angeschlossen, funktionierte. Leuchten nur in R, wunderbar, das war einfach! Vermutlich wurde mal die Heckblende getauscht, ein Hecktreffer war aber nicht groß zu erkennen.
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pony10.jpg (708.17 KiB) 3172 mal betrachtet
Jetzt zum eigentlichen Teil des NSS. Mein Pony startet auch im Gang, die Erfahrung habe ich versehentlich gemacht. Der Blick unter das Armaturenbrett zeigte warum: Ein komplett neues Kabel war eingezogen vom Zündschloss zum Starterrelais, ohne den NSS zu benutzen. Die Originale Verkabelung wurde repariert. Jetzt startet das Pony auch nur in N oder P. In P war das ganze etwas zickig, mit etwas Einstellen am NSS aber schnell behoben. Dies war wohl der Grund für die vorherige Modifikation. Den NSS habe ich später noch gänzlich ersetzt, die Kabel wurde über Jahre vom Krümmer gebraten, diese waren nicht gut verlegt gewesen.

18.04.2021
Einbau intern geregelte Lichtmaschine
Ausrichtung des Riementriebs anpassen
Ausbau externer Regler, Beseitigung verschmorter Kabel, Änderung der Stromführung vom Starterrelais

Die Batterie erschien mir immer schwach zu sein. Die Messung der Ladespannung gab Aufschluss: zu niedrig. Mit dem Video von Patrick bin ich auf Fehlersuche gegangen. Ein elektronischer Laderegler war bereits verbaut. Das Überbrücken vom Laderegler tat nichts. Ein scharfer Blick auf die Kabel gab Aufschluss über das Problem. Hier hat alles gekocht. Das coole Boom Boom Radio welches am Anfang noch verbaut war, war mit an die originale Stromzufuhr geklemmt worden, ohne Absicherung, ohne dickes Kabel für den Strom. Die Überlast hat den ganzen Kabelbaum zwischen Lichtmaschine Startrelais und Regler gekocht.
Daher fiel die Entscheidung auf eine intern geregelte Lichtmaschine um größerem Troubleshooting fern zu bleiben. Der Einbau ging schnell, das Spacing der Lichtmaschine vorher war anders, daher habe ich die Distanzadapter nach entsprechenden Maßen abdrehen lassen.
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pony11.jpg (746.74 KiB) 3172 mal betrachtet
Nun zum Anschluss: Den verschmorten Kabelbaum wollte ich so nicht lassen. Das Abwickeln von der Ummantelung hat sich gezogen, im wahrsten Sinn des Wortes, alles war verschmolzen. Lose Kabelenden hier und da. Eine Katastrophe. Zwischen Schaltplan und den vorliegen Kabeln hat sich ein Plan formuliert. Das Hauptkabel (schwarz/gelb) welches den Innenraum mit Strom versorgt wird ab dem Punkt wo es gut aussieht getrennt und am Starterrelais bzw. der Batterie angeschlossen.
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Der restliche Kabelbaum zum Regler wird entfernt, dieser war ohnehin nur mit Kabelbindern am Stabilisator festgemacht. Ein kräftiges Kabel von der Lichtmaschine zur Batterie noch und fertig. Der Blick aufs Multimeter zeigte endlich eine passende Ladespannung. Da der Choke nicht mehr vom Stator der Lichtmaschine bedient werden konnte hat dieser ein Relais gesteuert vom Zündungsplus erhalten.
Zum späteren Zeitpunkt wurde die Lichtmaschine noch geclockt, also intern verdreht. Die Anschlüsse waren sehr nah am Motorblock, ein sich verdrehendes Kabel hätte hier kurzschließen können. Das Kabel zum Innenraum bekommt zusätzlich noch eine weitere Sicherung.

02.05.2021
Montage Türschalter, Fassungshalter, Leuchtmittel, Inbetriebnahme Innenbeleuchtung
Das ein Mustang eine Innenbeleuchtung hat wusste ich beim Kauf nichtmal. Jetzt wo ich es weiß fehlte mir meine, hier ist Dunkelheit, von der Fußraumbeleuchtung keine Spur zu sehen. Also das nächste elektrische Projekt.
Die Fassungen fanden sich lose unter dem Armaturenbrett. Mit den passenden Haltern waren diese schnell wieder montiert und Glühbirnen wieder in der Fassung. Legt man den Kreis auf 12V leuchten beide, sehr gut.
Ich hatte nur einen Türkontaktschalter, dieser war nichtmal angeschlossen, also zwei neue verbaut, die originalen Kabel waren zum Glück noch an Ort und Stelle. Vorher noch gemessen: An den frei neben dem Blech baumelnden Kabel liegt konstant 12V an, gut das hier nichts in flammen aufgegangen ist in den letzten Jahren… Also alles schnell ordentlich verkabelt. Kein Licht? Eben war doch noch die Spannung da. Also nochmal die Sicherung von Korrosion befreit, es wurde Licht!
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pony13.jpg (689.31 KiB) 3172 mal betrachtet
03.05.2021
Inbetriebnahme Schaltstock Beleuchtung
Montage Schaltstockabdeckung

Das meine Schaltstockabdeckung mit selbstschneidenden Schrauben direkt ins Bodenblech gejagt war kam mir komisch vor, macht Ford das so? Außerdem zeigte das Shift-Light keine Funktion, auch mit neuer Birne.
Die richtige Zwischenplatte konnte ich in einem Video ausmachen, diese plus richtige Schrauben wurden gleich bestellt.
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pony14.jpg (606.25 KiB) 3172 mal betrachtet
Gleich besser so, nun zum Licht. Laut Schaltplan geht das P-R-N-D Licht vom Gebläsemotor ab, die Diagramme vom Schaltkasten im Netz sagen jedoch dieses ist über die Acc-Sicherung abgesichert. Was denn nun? Das Massekabel schien gut zu sein, jedoch hatte ich keine 12V an der Fassung der Lampe. Nach der Rückverfolgung vom Kabel die Gewissheit, es kommt vom über Acc geschalteten Dauerplus am Gebläsemotor. Warum dann kein Licht? Eine feinste Berührung der Sicherung löste das Problem, also von Anfang an wieder nur Korrosion als Problem.
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pony15.jpg (893.33 KiB) 3172 mal betrachtet
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

ab 16.07.2021
Überarbeitung Tachoeinheit (Blende, Linsen, Lackierung Blech, Scheibe, Schrauben, Blechmuttern)
Tausch Armaturenbrett

Hier hat Patrick in seinem Video ja fast alle Tipps schon gegeben.
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pony20.jpg (717.29 KiB) 3170 mal betrachtet
So kann meine Tachoeinheit nicht bleiben! Hier sind kaum noch Schrauben die alles halten, das Glas gesprungen. Dazu das Armaturenbrett völlig verzogen. Beides wollte ich in einem machen, das Armaturenbrett musst eich gewaltsam lösen da ich den Tacho so nicht entfernen konnte, dieser passte nicht am hart gewordenen Vinyl vorbei.
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Für den Ausbau der Tachoeinheit habe ich alles farblich markiert. Einige Sünden unter dem Armaturenbrett musste ich noch lösen. Die Instrumentenbeleuchtung war mit Y-Verbindern verseucht welche zu den Zusatzinstrumenten gingen. Diese wurden stattdessen am Stecker für das Radio Licht angeschlossen. Das Voltmeter war in das pinke 16A Zündungs-Kabel eingefügt. Nicht gut! Dieses kam direkt ans Zündschloss. Hier hat sich ein Vorbesitzer doch glatt die Metallmutter gespart und dafür PVC Rohr genommen. Sachen gibts.
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pony22.jpg (709.61 KiB) 3170 mal betrachtet
Die Blechtafel im Tacho war aus unerklärlichen Gründen sehr schlecht weiß aus der Dose lackiert worden. Diese ging zum Lackierer, außen schwarz, innen silber um das Licht der Instrumentenbeleuchtung besser zu verteilen.
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Dazu neues Glas, neue Gummipuffer, neue Lampenlinsen. Fertig. Nur die Zeiger müssen irgendwann nochmal lackiert werden.
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pony25.jpg (637.21 KiB) 3170 mal betrachtet
Montiert wurde diesmal alles sachgemäß mit allen Schrauben und neuen Blechmuttern.

16.07.2021
Reparatur Wischergestänge
Während die Tachoeinheit zuvor raus war wollte ich noch ein Problem lösen. Die Scheibenwischer gingen nicht! Wischwasser geht, jedoch keine Bewegung vom Motor. Ein Blick Richtung Wischermotor zeigte gleich das erste Problem.
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pony26.jpg (605.54 KiB) 3170 mal betrachtet
Ein Kabel war um den drehenden Arm vom Motor gewickelt. Daher wurde alles demontiert, inkl. Wischerscherschalter und Kabelbaum. Die Kabel waren, vermutlich weil der Motor blockiert wurde, sehr warm geworden. Die Kabel wurden geprüft und teilweise neu isoliert. Woher das verwickelte Kabel kam ist unklar.
Ein kurzer Benchtest vom Gesamtaufbau ohne in das Kabel gewickelt zu sein zeigte dass alles einwandfrei geht. Es fehlte lediglich ein Massekabel zwischen Motor und Motorhalter. Die Wischerarme ließen sich frei bewegen, also konnte alles wieder montiert werden. Vorher wurde der Motor noch gesäubert und neu gefettet.
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pony27.jpg (697.62 KiB) 3170 mal betrachtet
Funktion wieder da, Kosten ca. 10ct! Wäre auch das TüV relevant gewesen, mmh ja. Das war immerhin ein Mangel der mir beim Kauf aufgefallen war, da kann ich mich nicht beschweren.

17.07.2021 Einbau Puffer Handschuhfach und Handschuhfachbeleuchtung
Grüße Carl
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

20.07.2021
Austausch Kühler, Einbau mechanischer Lüfter, Fanspacer, Fanshroud, Tausch Kühlmittel, Thermostat, Thermostatgehäuse, neuer mechanischer Temperaturgeber, Einbau und Anschluss elektrischer Temperaturgeber
Auf zur weiteren Probefahrt. Beim Öffnen der Motorhaube um Öl zu peilen der Anblick des Unglücks, Kühlwasser Sprühnebel im gesamten Motorraum, der elektrische Lüfter hat den Kühler durchgescheuert, zum Glück sehr weit oben. Das Kühlwasser war bereits verloren (sorry liebes Grundwasser), die Garage um die Ecke, schnell nach Hause, zum Glück ohne die 90° bis 100° zu überschreiten und ohne Überhitzung. Am nächsten Tag nochmal mit Kühlerreiniger warmlaufen lassen, danach ablassen und alles fliegt raus!
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Eine Reparatur ist mir zu riskant, ein neuer Kühler muss her. Ebenso soll der elektrische Lüfter weichen. Der OEM Look gefällt doch besser, daher soll ein dreireihiger Messingkühler, 5 Schaufel Lüfterrad, Spacer und Fanshroud verbaut werden. Die normale Blech Fanshroud wurde noch durch die "Performance" Version ersetzt, so sollten die Finger dem Lüfterrad fernbleiben und die Kühlung optimal sein. Der Kühler als Kaufargument von damals (“der hat einen Alukühler, da hat wer viel Geld investiert”) fliegt damit in den Keller.

Das Thermostatgehäuse wurde gleich noch getauscht um dem elektronischen Temperaturgeber Platz zu machen. Die Anzeige im Armaturenbrett funktioniert auf Masse, daher fehlte nur der Sender. Das Thermostat habe ich zum Glück ordentlich angeschaut, dieses wurde davor bei der Inspektion nämlich nicht richtig angesetzt sondern ist tief gerutscht. Beim neuen Gehäuse mit Papierdichtung statt O-Ring war der Einbau einfacher.

Montage und Entlüften gingen problemlos. Die Videos von Patrick haben mal wieder geholfen! Auf der Probefahrt hat sich die Temperaturanzeige nicht von 90° gerührt. Im Armaturenbrett steht die Anzeige perfekt auf Mitte. Kühlung erfolgreich revidiert, Sauerei in der Tiefgarage 6,5/10.

08.08.2021
Überholung der Hinterachse bei Harrys Garage
Nach der Nachricht “großer Ölfleck unter dem Auto” bin ich schnell zur Garage gefahren. Unter dem Eingang von Kardanwelle zu Differential der große Ölfleck. Also muss jetzt die Hinterachse überholt werden. Damit bin ich zu Harrys Garage in Hannover.
Hier wurde ein neuen Kegelradsatz verbaut, 3.25 statt 2.80. Der Carrier musste auch getauscht werden, die ganze Achse war absolut am Ende. Hier war zum Glück generalüberholter Carrier als Ersatz auf Lager. Die Überholung ging fix und problemlos, den Tipp die Kardanwelle machen zu lassen habe ich auch noch mitbekommen.

Moment! Das Differential war doch bei der Inspektion in meiner ersten Werkstatt schon für den Hinterachsölwechsel ausgebaut. Warum ist das dort niemandem aufgefallen? Außerdem meinte Harry da waren vorher Pfuscher am Werk.

ab 10.08.2021
Reklamation der Inspektion
Mit der vorherigen Inspektion war ich nun immer unzufriedener. Daher habe ich eine Mängelliste formuliert und mich für einen Austausch vor Ort verabredet.

1. Allgemein hat eine eigentliche Inspektion gar nicht stattgefunden. Mir wurde kein einziger Mangel proaktiv mitgeteilt, Mängel gab es jedoch viele, auch nach der Inspektion!
2. Punkte waren auf der Rechnung doppelt, damit doppelt berechnet.
3. Einer der konkreten Punkte dabei war in jedem Fall das Differential. Wenn mir Harrys Garage sagt eines in hundert Diffs ist nur so kaputt wie meins, wie kann jemand vorher dieses ausbauen und einfach wieder montieren? Ich hatte zur Inspektion sogar noch den Hinweis auf ein Laufgeräusch gegeben. Für Hinterachsölwechsel und Radlager hinten hatte ich dazu soviel bezahlt wie für die Komplettrevision im zweiten Durchlauf bei Harry.
4. Ein weitere Punkt ist mir zwischenzeitlich auch schon aufgefallen. Die Lenkung wurde laut meiner Rechnung “komplett überholt”. Dieser Punkt wurde auch eigenständig bei Inspektion getriggert und von mir abgesegnet. Wortlaut war, “wir machen deine gesamte Lenkung”. Dies wurde auch sehr teuer berechnet. Dabei wurden jedoch nur die vier Spurstangenköpfe getauscht. Sonst nichts!
Das niemand wusste dass das Lenkgetriebe zu fetten ist hatte mich damals schon stutzig gemacht. Dann habe ich noch gemerkt was der Hinweis “dein Auto hatte mal eine Servolenkung” heißt. Das Steuerventil der Servo war noch verbaut. Dann wurden die Spurstangenköpfen erneuert, aber nicht die Spurstange getauscht.
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5. Ein Geräusch im Riementrieb sollte gefunden werden. Dafür wurde ein Halter der Lichtmaschine im montierten Zustand im Motorraum abgeschliffen. Die Späne war auf allen öligen Flächen. Dabei hatte ich explizit gewünscht das dieser Halter nicht bearbeitet wird (Das Geräusch war übrings das Lager der Lichtmaschine, kein Kontakt zum Halter durch die Riemenscheibe). Dafür habe ich im übrigen über 200€ bezahlt.
6. Das Thermostat verkantet worden beim Einbau
7. Die Bremstrommeln hatten den Datecode 03.10.1965. Sind die wirklich noch gut? Die Bremsleistung ist weiterhin mau.
8. Die Zündkabel welche montiert waren an 4 und 8 nicht richtig aufgeschoben.

Mit diesen und weiteren kleinen Punkten wollte ich ein konstruktiven Gespräch anstreben. Nachdem ich einen Gutschein über drei Arbeitsstunden abgelehnt habe verhärteten sich die Fronten. “Dann geh doch zum Anwalt, nur weil du hartnäckig bist hast du lange noch nicht recht”. Hatte sich das Gespräch erfolglos beendet.

Jetzt zum Anwalt gehen? Lieber erstmal nicht.
Grüße Carl
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