66er Coupe - Projekt Pferdle

Hier kann jeder in einem eigenen Thread sein eigenes Restaurationsprojekt vorstellen.
Fragen rund um die Grundrestauration = Blech & Lack

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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

Als Einschub noch ein kleines Update:
Nach einem eBay-Kleinanzeigen Parkplatzdeal ich bin nun Besitzer einer Reihe von Punkt- und Widerstandsschweißzangen, Invertern und diverser Aufsätze. Die Idee war spontan entstanden als ich gemerkt habe dass keines meiner Bleche vorgebohrt ist und ich darauf aufmerksam geworden war dass es solche Geräte auch für den "Hausgebrauch" gibt. Da habe ich beschlossen das Projekt noch etwas komplizierter zu machen als es eh schon war :lol:

Die Zangen sind getestet und haben schon zwei 1mm Testbleche untrennbar verbunden. Ich weiß dass man jahrelange Karosseriebauerfahrung nicht in einem Forenposts vermitteln kann, gibt es hier Erfahrungen mit dem Verfahren? Ich denke die Vorbereitung der Bleche wird etwas aufwendiger sein dass diese wirklich ohne Luftspalt aneinander liegen. Auch bin ich mir noch nicht sicher welche Art von Rostschutz in der Blechüberlappung hier am besten geeignet wäre. Ich tippe ein Schweißprimer fällt ja weg da der Kontakt zwischen Zange und den Blechen optimal leitend sein muss.

Auch zum Reinigen der Elektroden habe ich wenig gefunden. Das ganze Experten-Wissen scheint es noch nicht in das Internetzeitalter geschafft zu haben oder ich suche an der falschen Stelle :(

Ich werde mich das kommende Wochenende mal ausprobieren und bin über jeden Tipp dankbar!
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Grüße Carl
Mojorious
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Mojorious »

Servus,
Ich hatte beim Tausch meine Scharniere bei velocity bestellt, die sind von ACP und leisten nun seit 2 Jahren tadellos ihren Dienst.

Vg.

Moritz
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torf
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von torf »

Mit den Punktschweißzangen habe ich während des Studiums im Bereich Lüftungs-/ Klimabau gearbeitet. Für Blecharbeiten eine gute Alternative. Im Karosseriebau sind sie heute ja auch nicht mehr wegzudenken. Da werden sie allerdings in Fertigungsstrassen von Robotersystemen bedient.
Beim Mustang findest Du bestimmt Positionen, an denen Du sei einsetzen kannst. Es gibt allerdings durch die Bauart Einschränkungen - wirst Du ja merken. Natürlich ist eine gute Vorbereitung und Anpassung der Bleche wichtig. Kleine Spalte drückst Du aber mit der Schweißzange zusammen. Du wirst ja ebenso Gripzangen einsetzen, um die Bleche zu fixieren.
Die Elektroden kannst Du einfach mit einer Flex anschleifen.
Zum Roststutz würde ich Schweißprimer auftragen - aber evtl. gibt es ja noch Tips von den Lackexperten hier
Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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Braunschweiger
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Braunschweiger »

Eine Feile ist besser zu führen als die Flex, um Elektroden zu reinigen.
Ansonsten die zu punktenden Teile metalisch Blank lassen, das ist meine Erfahrung, mit Schweißprimer dazwischen ist meine Zange nicht klargekommen, das solltest du am besten vorher testen.
Die richtige Überprüfung der Einstellung wird mit einen Flachen Karosseriemeißel und Hammer geprüft, den Meißel zwischen 2 Schwißpunkten setzen und eintreiben, die Schweißpunkte dürfen nicht aufspringen.
Die andere Prüfung ist zerstörerisch, da wird der Punkt direkt angegangen und sollte aus dem Blech ausreißen.
Wenn das klappt, hast du die richtige Einstellung gefunden.
Am Fahrzeug ab und zu mit der ersten Prüfung testen.
Gutes Gelingen.
Gruß Harald
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mem
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von mem »

Beim Einsatz von Schweißpunktzangen, ist der Einsatz von Primern/ Schweißprimern nicht möglich, da sie den benötigten Kontakt verhindern. Alles richtig schön blank machen und anschließend, nach dem verschweißen, alles gut grundieren und versiegeln. Bei senkrecht nach oben stehenden Blechen, wenn möglich, stark verdünnte Grundierung reinlaufen lassen und anschließend mit einem beschichteten Klebeband abdecken..... meist kommt auf solche Kanten ja noch n Kantenschutz oder irgend eine andere Abdeckung drauf, so daß man davon nichts sieht. Wichtig ist nur das Klebeband so weit zu führen, daß nicht an den Enden doch noch was dahinter läuft.....
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

Ich habe eure Tipps berücksichtig und angefangen die ersten Testbleche zu schweißen. Nach etwas Einstellarbeit konnte ich die Verbindungen nicht mehr mit dem Meißel auftrennen. Ich werde mir die graden Elektroden nochmal auf den richtigen Kopfdurchmesser abdrehen lassen, mein eines Steuergerät hat da eine entsprechende Tabelle (Kopfdurchmesser zu Blechstärke) aufgedruckt. Dann mache ich nochmal ausführliche Testreihen mit dem Gerät.
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Karosserie-seitig gab es noch etwas schlechte (aber erwartbare) Neuigkeiten: Die Federdöme sind etwa 1,5cm nach innen kollabiert. Auch wenn ich den Wagenhaber unter dem Crossmember ansetze und die Domstreben demontiere hole ich nicht viel raus. Das Ganze ist sowohl beim Monte Carlo Bar als auch bei der Export Brace sichtbar, sowie in den Breitenmaßen vom Motorraum. Auch treffen sich die Schraubenlöcher für die Blechmutter an der linken Stehwand und dem Kühlerblech nicht ganz.
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Zur Referenz habe ich jetzt mehrere 66er Coupes vermessen, den Monte Carlo Bar habe ich auch in eines der Autos gelegt, dort saß er perfekt. Daher ist mein Motorraum definitiv das Problem. Daher folgender Plan:

1. Motor ausbauen (der Tipp kam ja eh schon), ich denke in dem Fall lasse ich das Getriebe drin.
2. Nochmal messen ob die Entlastung durch den Motor etwas gebracht hat bzw. wie viel noch fehlt.
3. Mit der Karosseriepresse die Federdöme oben auseinander drücken.
4. Alle Maße an den ausgetrennten Blechen prüfen ob es dann besser passt.

Insgesamt dauert es doch deutlich länger als gedacht alles ordentlich vorzubereiten, aber es geht langsam voran!
Grüße Carl
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mem
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von mem »

Also das die Federbeindome jetzt bei den ganzen fehlenden Blechen nach innen fallen, halte ich mal für völlig normal.... Aus dem Grund würde ich den Motor nicht ausbauen, sondern beim einschweißen der neuen Bleche lediglich anheben ....

Grundsätzlich ist es aber natürlich einfacher, wenn beim Arbeiten nichts im Weg ist..... wobei ich dann, wenn du denn dann Motor und Getriebe rausnimmst, beides auch überholen würde..... leichter wie jetzt kommst du nicht ran.....
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Kalle
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Kalle »

Das Bild ist schon mit Böcken unter den Rahmenträgern, ausgebauten Querstreben sowie unterstütztem Crossmember. Ohne etwas nachzuhelfen komme ich nicht auf die passenden Maße, sowohl um die Export Brace später zu verbauen als auch jetzt die Bleche korrekt anzusetzen. Mit der Punktschweißzange fehlt ebenfalls der Platz den vorderen Querträger und das Kühlerblech zu verbinden.

Getriebe wollte ich eigentlich drin lassen, wobei das natürlich auch schon auf dem Weg ist sich zu verabschieden, also sollte ich es vermutlich angehen.
Es ist echt schwer die Finger davon zu lassen "wenn man schonmal gerade dabei ist". Motor werde ich auch jeden Fall genau angucken und mindestens neu dichten wenn ich ihn raus habe.

Und wenn schon alles raus ist wäre es Unsinn nicht noch den Unterboden Trockeneis strahlen zu lassen... es findet einfach kein Ende :lol:
Grüße Carl
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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von torf »

Kalle hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 12:17 Insgesamt dauert es doch deutlich länger als gedacht alles ordentlich vorzubereiten, aber es geht langsam voran!
Hätte, hätte,..... :lol: Die Herausforderung bei einer Teilresto ist halt ein gesundes Mittelmaß zu finden....
Auch wenn jetzt einiges einfacher ist - das Getriebe hast Du später auch in ein paar Stunden ausgebaut, der Motor ist ebenfalls an einem Samstag draußen, wenn Du ihn jetzt ausbaust, aber noch nicht bearbeiten möchtest.
Da halten die Blecharbeiten mit anschließendem Lackaufbau mehr auf. Ich würde mich erstmal darauf konzentrieren....
Viele Grüße aus MH, Christoph/ Torf

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Re: 66er Coupe - Projekt Pferdle

Beitrag von Grussi67 »

Kalle hat geschrieben: So 13. Nov 2022, 20:46

Und wenn schon alles raus ist wäre es Unsinn nicht noch den Unterboden Trockeneis strahlen zu lassen... es findet einfach kein Ende :lol:
Ja, Trockeneis Strahlen ist perfekt, schöner und schneller sauber geht sonst nur im Taubad, aber denke drann, wird sehr laut, also an die Nachbarn denken und vorher mit Flasche Wein ankündigen. Trockeneis Strahlen kannst Du selber machen!
Gruß Thomas
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