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Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 14:24
von Twilight
Hallo zusammen,

da ich es irgendwann leid war, dem "Schätzeisen" der Kühlwassertemp.-Anzeige zu vertrauen, habe ich nach Installation meiner drei Zusatzinstrumente von Stewart Warner anhand eines einfachen Messaufbaus eine Zuordnung vorgenommen.

Interessiert hat mich die anzeigte Temperatur im orig. Anzeigeinstrument im Instrumententräger abhängig von der Widerstandsänderung des Temperaturgebers in der Ansaugbrücke und die "reale" Kühlwassertemperatur.

Vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der "Beurteilung" der Anzeigewerte des orig. Instruments im Instrumententräger - deshalb habe ich den Beitrag hier im Wiki-Bereich platziert.

Bild

Meine Vorgehensweise:

Mit Hilfe eines Potentiometers habe ich den Zeigerausschlag des Instrumentes notiert:

"Kalt" - 76 Ohm
"Mittelstellung" - 19,4 Ohm
"Heiß" - 10 Ohm

Anschließend habe ich mit meinem einfachen Messaufbau die Widerstandswerte in Abhängigkeit von der Wassertemperatur ermittelt - die "reale" Wassertemperatur habe ich mit einem Thermometer gemessen:

100°C: 22 Ohm
90°C: 32 Ohm
80°C: 42 Ohm
75°C: 47 Ohm
70°C: 57 Ohm
65°C: 66 Ohm
60°C: 74 Ohm
59°C: 90 Ohm
58°C: 100 Ohm

Bei Zimmertemperatur 22°C : 302 Ohm

D.h. wenn die Kühlwassertemperatur 100°C hat, zeigt das Instrument gerade mal "Mittelstellung" an.
Zeigt das Instrument "kalt" an, dann beträgt die Kühlwassertemperatur bereits 60°C

Gut zu sehen ist auch der nichtlineare Verlauf der Widerstandskurve in Abhängigkeit von der Temperatur...

Vielleicht sind diese Ergebnisse für den einen oder anderen ja interessant und kann diese verwenden... ;)

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 16:58
von sally67
Hi Alex,
coole Sache,im wahrsten Sinn und danke für die Mühe die du dir gemacht hast!
Ist für einige bestimmt hilfreich.
Ich habe das Glück das mein Schätzeisen keins ist und ziemlich genau das anzeigt wie es auch ist :)
Das Wetter schein bei euch nicht so schön zu sein wie bei uns. Ich hätte dafür die Tage kein Bock gehabt ;)
Gruß und

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 17:50
von Twilight
Hallo Martin,
sally67 hat geschrieben: ...
Das Wetter schein bei euch nicht so schön zu sein wie bei uns. Ich hätte dafür die Tage kein Bock gehabt ;)
Gruß und
Och, 16°C und Sonne pur ist in Ordnung für Mitte Februar... ;) - ich bin Frühaufsteher... :mrgreen:

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 18:34
von AJ-C289
Hallo Alex,

Tolle Initiative. Respekt und Danke!

Nur eine Frage. Mit welcher Spannung wurde die originale Temperaturanzeige versorgt?
Aus dem originalen Spannungswandler?

Servus
André

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 19:01
von Twilight
Hallo André,

da ich zuerst den Spannungswandler im Verdacht hatte, habe ich den (war noch der originale verbaut) gegen einen neuen getauscht:

Bild

Aber auch mit dem neuen Spannungswandler blieb der Instrumemtenauschlag der gleiche...

Meine oben gemessenen Werte bestätigen ja die Aussage, dass es konzeptionell am Instrument liegt.
Die Geber haben ja Widerstandwerte von ca. 300 Ohm (Raumtemperatur) bis 10 Ohm (heiß).
Das Instrument zeigt ja erst ab ca. 60-65 Grad überhaupt etwas an...

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 19:40
von AJ-C289
Hi Alex,

Alles gut bzgl. der gemessenen Widerstandswerte und dem Zusammenhang mit der Temperatur. Und gut, dass wir jetzt Mal diese Vergleichswerte haben.

Nur der absolute Ausschlag der originalen Temperaturanzeige hängt auch davon ab, welche Versorgungsspannung anliegt.

Unsere Anzeigeinstrumente sind einfache Strommesser mit sehr kleinen Innenwiderstand. Wenn die Spannung steigt, steigt der Strom entsprechend. Daher wirkt die Versorgungsspannung direkt auf den Anzeigewert (Links / Mitte / Rechts) ein und unsere Anzeigen lassen sich einstellen (oberer und unterer Skalenwert).

Also, hast Du bei Deinem Versuchsaufbau mit dem Potentiometer auch einen originalen Spannungswandler verwendet?

Gruß und Danke
André

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 19:51
von Twilight
AJ-C289 hat geschrieben:
...

Also, hast Du bei Deinem Versuchsaufbau mit dem Potentiometer auch einen originalen Spannungswandler verwendet?

Gruß und Danke
André
Ja, den habe ich verwendet, den alten originalen und den neuen. Keine Unterschiede.

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: So 17. Feb 2019, 21:54
von AJ-C289
Perfekt!


Jetzt mal einige Gedanken zu den absoluten Messwerten des Sensors.
Der Sensor passt nicht besonders gut zum Anzeigebereich des Instruments. Insbesondere im relevanten/interessanten Bereich von 80°C bis 100°C liegt der Widerstandswert grob geschätzt um ca. 12 Ohm zu hoch, um richtig gut zur Anzeige zu passen. Und das ist anteilig, in dem Bereich, 'ne Menge. Bei geringeren Temperaturen machen 12 Ohm Abweichung nicht so viel aus bzgl. der Abweichung des Zeigers.

Die Abweichung kann nur mechanisch an der Anzeige kompensiert werden. Mit den Einstellschrauben hinten. Wegen der Nichtlinearität gibt es keine einfache Möglichkeit das elektronisch (z.B. über zusätzliche Widerstände oder so) zu kompensieren. Außerdem wird es immer nur eine Annäherung und keine vollständige Kompensation sein.

Grundsätzlich sollten auch jegliche Übergangswiderstände, z.B. am Gewinde das Sensors und an den Kabeln vermieden werden.

Viele Grüße
André

Re: Zuordnung der Kühlwassertemperatur dem Widerstandswert des Gebers und Anzeigewert im Instrument

Verfasst: Mi 26. Jul 2023, 10:37
von Chicco66
Nachdem sich hier viele intensiv mit dem Thema beschäftigt haben - es gibt für den 64/2- 66er Mustang verschiedene Sensor Hersteller mit unterschiedlichen Temperatur Kennlinien. Ich hatte das selbe Problem mit zu geringem Ausschlag und damit keine richtige Temperaturkontrolle bei meinem 289. Habe diverse Geber ausprobiert, der mit dem richtigen Temperatur/Widerstandsverlauf passend zum Instrumentenausschlag hat den Aufdruck OEM auf dem Karton, habe diesen bei US Speed Shop in Hamburg bezogen. Damit steht die Anzeige bei 90 Grad Wassertemperatur ca. in der Mitte und schlägt nach dem Abstellen auch mal bis max aus wenn er sich im Stand auf 100+ Grad aufheizt.