Qualität von Werk aus am Beispiel eines 1973 Mach 1

Fragen zu bestimmten Modelljahren 1964-1973, Entwicklungen, Sondermodellen

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T5owner
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Re: Qualität von Werk aus am Beispiel eines 1973 Mach 1

Beitrag von T5owner »

Pat56 hat geschrieben: Und wenn man sich den Oldtimermarkt anschaut sind es nur die Amis, die so einen Quatsch mögen.
Nö, u.a. Engländer und Russen und der eine oder andere Schweizer sind die Kunden dafür. Eher Geldanlage.
Wolfgang
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Pat56
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Re: Qualität von Werk aus am Beispiel eines 1973 Mach 1

Beitrag von Pat56 »

Dann zeig mir bitte heute einen restaurierten E-Type der nach originalen Vorgaben restauriert wurde.
Die sind heute alle besser wie neu. Auch bessere Dichtungen um den Ölverlust einzudämmen.

Die Russen? :lol: :lol: :lol:
Die haben doch garkein Verständnis für "Originalität".
Weiß nicht wie du auf sowas kommst.
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stang-fan69
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Re: Qualität von Werk aus am Beispiel eines 1973 Mach 1

Beitrag von stang-fan69 »

... Deine Erkenntnisse bei dem 73er kann ich auch bestätigen. Besonders im Motorraum und Bodenblech (innen, also unterm teppich) war mein 69er auch noch unberührt, und siehe da:

Lacknasen, die in Resten vorhandenen Aufkleber windschief und mit Falten "draufgedatscht", sound deadener "ausm handgelenk" draufgesprüht, etc. etc.

Bei aller Liebe zu unseren Autos darf man dabai nicht aus den Augen lassen, was sie damals eigentlich waren: Schnell auf dem Fließband "zusammengenagelte" Großserienkisten mit simpler Technik zu einem günstigen Preis, damit sich (in erster Linie) junge Leute die Dinger leisten konnten.

Auch wenn das oben jetzt zimelich negativ klingt meine ich das nicht so, sondern finde, dass das ja durchaus auch legitim ist. Manta und Capri waren bei uns damals ja auch nix anderes (ok, die Verarbeitung war evtl. ein klein wenig besser ;) )

Vor diesem Hintergrund muß ich bei "original - schlecht" restaurierten Concours-Fahrzeugen genauso schmunzeln, wie bei besser-als-neu Restaurierungen mit in KTL-Bad getauchten Rohkarosserien, Echtleder-Innenausstattungen und wo die Verarbeitungsqualität eines Rolls Royce versucht wird zu erreichen.

Ich denke der Mittelweg ist der richtige. Meiner Meinung ist ein handwerklich und fachlich richtiges Arbeiten bei einer Restaurierung und die entsprechende Dokumentation für den Wererhalt der Fahrzeuge viel wichtiger als z.B. eine "künstlich schlechte" Orangenhaut-lackierung oder eine Klavierlack-Optik mit Zwischenschliff und 20 schichten lack.

Dass ein super seltener Concours-Shelby mit der originalen Orangenhaut und Lackläufern in der Theorie ein bissl mehr wert sein soll wie ein "normal-sehr gut" restauriertes Auto mag sein, interessiert mich aber nicht, da ich a) so ein Auto nie besitzen werden und b) das auch nicht möchte, da man das Ding ja nur ansehen dürfte und eigentlich nicht damit fahren darf, wobei die Autos genau dafür einst gebaut wurden!


Davon abgesehen finde ich den unrestaurierten 73er aber unbedingt erhaltenswert, denn genau das macht das Auto ja gewissermassen zu einem "Zeitzeugen" und einem "Oldtimer" im Wortsinne.
Viele Grüsse

Andi
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timacheins
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Re: Qualität von Werk aus am Beispiel eines 1973 Mach 1

Beitrag von timacheins »

stang-fan69 hat geschrieben:... Deine Erkenntnisse bei dem 73er kann ich auch bestätigen. Besonders im Motorraum und Bodenblech (innen, also unterm teppich) war mein 69er auch noch unberührt, und siehe da:

Lacknasen, die in Resten vorhandenen Aufkleber windschief und mit Falten "draufgedatscht", sound deadener "ausm handgelenk" draufgesprüht, etc. etc.

Bei aller Liebe zu unseren Autos darf man dabai nicht aus den Augen lassen, was sie damals eigentlich waren: Schnell auf dem Fließband "zusammengenagelte" Großserienkisten mit simpler Technik zu einem günstigen Preis, damit sich (in erster Linie) junge Leute die Dinger leisten konnten.

Auch wenn das oben jetzt zimelich negativ klingt meine ich das nicht so, sondern finde, dass das ja durchaus auch legitim ist. Manta und Capri waren bei uns damals ja auch nix anderes (ok, die Verarbeitung war evtl. ein klein wenig besser ;) )

Vor diesem Hintergrund muß ich bei "original - schlecht" restaurierten Concours-Fahrzeugen genauso schmunzeln, wie bei besser-als-neu Restaurierungen mit in KTL-Bad getauchten Rohkarosserien, Echtleder-Innenausstattungen und wo die Verarbeitungsqualität eines Rolls Royce versucht wird zu erreichen.

Ich denke der Mittelweg ist der richtige. Meiner Meinung ist ein handwerklich und fachlich richtiges Arbeiten bei einer Restaurierung und die entsprechende Dokumentation für den Wererhalt der Fahrzeuge viel wichtiger als z.B. eine "künstlich schlechte" Orangenhaut-lackierung oder eine Klavierlack-Optik mit Zwischenschliff und 20 schichten lack.

Dass ein super seltener Concours-Shelby mit der originalen Orangenhaut und Lackläufern in der Theorie ein bissl mehr wert sein soll wie ein "normal-sehr gut" restauriertes Auto mag sein, interessiert mich aber nicht, da ich a) so ein Auto nie besitzen werden und b) das auch nicht möchte, da man das Ding ja nur ansehen dürfte und eigentlich nicht damit fahren darf, wobei die Autos genau dafür einst gebaut wurden!


Davon abgesehen finde ich den unrestaurierten 73er aber unbedingt erhaltenswert, denn genau das macht das Auto ja gewissermassen zu einem "Zeitzeugen" und einem "Oldtimer" im Wortsinne.


+1 ;)

Dem ist nichts hinzuzufügen!

Tim
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Re: Qualität von Werk aus am Beispiel eines 1973 Mach 1

Beitrag von 67aquablue »

Ohne da was hinzufügen zu wollen:

War sehr erheitert, als Det Müller in einer Grip- Folge vor einem 70èr Sportsroof stand, auf die Kotflügel/Hauben Spaltmasse zeigte und fragte: Unfallschaden? Nein das war ab Werk so.

Bei dem 70èr meines Kumpels Michael, der das gleiche Modell fährt, sieht das nämlich genauso aus.

Der Artikel über den Mopar Sammler, der einen 70èr Belvedere mit dem original Plastikgeruch bestäuben liess, sich von ex Bandarbeitern bestätigen liess, dass es genau der penetrante Geruch ist wie 1970, und restaurierte Autos nie startet, da der Auspuff dann nicht mehr "factory new" ist - hat was.
Hatte am Wochenende auf einem Youngtimertreffen ein Gespräch mit einem holländischen Oldtimerhändler, der seine privaten 190 SL, Pagoden und 107èr auch nicht fährt - die Zeit, und sie bekommen ja dann mehr Kilometer drauf.......sinken im Wert, und das bei den heutigen, niedrigen Zinsen.
Ob er auch Duftspray mit Originalgeruch verwendet, habe ich vergessen zu fragen........

Schon schade, wenn auf der Techno Classica Vorkriegsautos wie Maybach, Horch, Kompressor - MB`s mit Super Show Lackierungen stehen, Leder der Sitze wie in einem M-BMW oder AMG Mercedes.
Aber die Amiszene ist da ja auch nicht besser - wie oft sieht man in einem De Soto oder Dodge Charger Leder, was da so und in der Form nicht hingehört.

Überlege jetzt gerade, ob es ein Fehler war, die Motorhaube von meinem nachzujustieren, es könnte ja ab Werk so gewesen sein........oder den rostigen Draht zu entfernen, mit dem der eine Heizungshebel befestigt war, da die Aufnahme dafür minimal verbogen wurde .......bestimmt als der Bandarbeiter erfuhr, dass er gerade Vater geworden ist, oder in der Lotterie gewonnen hat.

Das mit der Zeitung unter dem Heizungskasten eines 57èr Chevys, der schief angeschraubt wurde, damit es nicht klappert, Zeitung vom Tage des Bandlaufes, ist ja seit Jahren bekannt.
Obwohl ich da die fast volle Flasche Malt Whisky hinter der Türverkleidung eines TR5 origineller finde.
Tausendmal besser als bei Iso (Rivolta, Grifo), da war ab Werk Rost unter den Verkleidungen und Auto-Motor-Sport schockiert.
Die rechts und links vertauschten Stoßstangenhörner habe ich bis heute so gelassen - kann ja ab Werk so sein, bezüglich einer Kühlergrillhalterung verkehrt rum überlege ich noch - sieht doof aus, und Orangenhaut werde ich bei einer Neulackierung wohl eher nicht in Auftrag geben.........
Gruß

Frank

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