Tipps zum Petronix-Einbau?

Akut ein Problem?

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AJ-C289
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von AJ-C289 »

Moin ...

... Heiner,
Dein Vorschlag mit der "Rübe unterm Zündschloss" ist natürlich viel pragmatischer als lange rum zu messsen. Da ist die Variante mit dem Messgerät dann doch etwas umständlicher.

... Markus,
Hm, neee, absolut keine schlechte Laune. Sorry, wenn das so 'rüber kommt. Ich hoffe / denke Thiess hat es auch nicht so aufgefasst. Da wäre schade und war auch nicht meine Absicht.

Ich habe ich die "Abhandlung" vor Allem deswegen geschrieben, weil es hier im Forum, in der Vergangenheit auch schon den ein oder anderen Beitrag gab, in dem es sinngemäß hieß: "Hey, ich messe bei stehenden Motor 12V. Ergo kein Widerstandskabel drin. Also kein Problem ..." Oder " ... Ups, nur die halbe Batteriespannug an der Spule? Da waren doch Letztens noch mindestens 10V. Ergo Problem im Kabelbaum..." Diese Schlußfolgerungen können richtig sein aber leider auch falsch.

Schuld sind natürlich nicht die Messgeräte. Das ist eher ein Problem der Messkonfiguration und der Interpretation der Messergebnisse.
Daher bitte kein armes Messgerät wegwerfen (es kann nix dafür... ). Dann schon eher, öfter mal richtig nachschauen, wie Heiner pragmatischerweise empfiehlt.

Allerdings, diesen doooofen Strom und die störrrrrische Spannung, sieht man ja gar nicht. Zefix, des is a Kreuz!!!
Für solche Situationen gibt es dann das Forum, mit etwas Beschreibung, Geduld, Erklärung ...

Gruß
André
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Theees
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von Theees »

Hey ho,

also ich habe heute, wegen fehlendem Messgerät, die von Heiner vorgeschlagene "Rübe unter Zündschloss"-Methode ausprobiert.

Dort kann ich aber nichts erkennen. Alle Kabel sind schön in Schläuche eingepackt :D

André, ne ich habe es nicht als schlechte Laune aufgefasst. Vielmehr als begeisterung fürs Fachgebiet ;)

Werde die Tage mal versuchen es zu messen. Melde mich.

Gruß Thies
Gruß Thies

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DukeLC4
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von DukeLC4 »

AJ-C289 hat geschrieben:Hallo Thiess,

Zitat:Bzw. unter 12V mit Vorwiederstand richtig?

Ich denke Du würdest 12V messen. Deine Annahme erscheint zunächst logisch, allerdings muss man die "Meßkonfiguration" berücksichtigen. Diese weicht vom Betriebszustand ab.

Bei stehendem Motor und geöffnetem Unterbrecherkontakt fließt der Strom durch Zündschloß, Widerstandskabel, Primärwindung der Zündspule und dann nur durch das Messgerät. Dieses hat bei Spannungsmessung einen sehr hohen Innenwiderstand, einige Mega-Ohm. Selbst einfache analoge Messgeräte haben 10Mega-Ohm, die meisten digitalen Messgeräte haben 20Mega-Ohm oder mehr.
Wegen dem geöffneten Unterbrecherkontakt haben wir eine Reihenschaltung vom Widerstandskabel (ca. 1,4 Ohm), Der Primärwindung (ca. 0,7 ... 1,5 Ohm) und dem Messgerät (ca. 10 ... 20 Mega-Ohm).
Die Spanunng an diesen 3 "Widerständen" verhält sich proportional zum jeweiligen ohmschen Widerstand. Also ist der Spannungabfall am Widerstandskabel und Primärwindung 10 bis 20-Millionen mal kleiner als am Messgerät. Auf das Meßgerät entfällt demnach fast der gesamte Spannungsabfall bei dieser Reihenschaltung.
Bei geöffnetem Unterbrecher misst also 12V am Minus Kontakt der Zündspule.

Aus dem gleichen Grund ist es auch nicht so einfach mit einer Massung am Plus-Anschluß der Zündspule, bei stehendem Motor klar zu sagen ob ein Vorwiderstandand verbaut ist oder nicht.
- Wenn der Unterbrecher geöffnet ist, haben wir eine Reihenschaltung von Zündschloß, Widerstandskabel und Meßgerät. Analog zu oben sehen wir die vollen 12V am Meßgerät. Und, das ist unabhängig ob das Widerstandskabel verbaut ist oder nicht.
- Wenn der Unterbrecher geschlossen ist, sieht es anders aus. Wir haben dann eine Reihenschaltung von Zündschloß, Widerstandskabel, Primärwindung, geschlossener Unterbrecher nach Masse. Dabei hängt dann noch das hochohmige Messgerät parallel zur Primärwindung und Unterbrecher.
Da der Innenwiderstand des Messgerätes ca. 10-Millionen mal größer als der Widerstand des Primärkreises, ist er bei dieser Parallelschaltung vernachlässigbar.
Der Spannungsabfall über dem Primärkreis der der Zündspule ist ungefähr so groß wie der über dem Vorwiderstandskabel. Du misst dann ungefähr die halbe Batteriespannung.
Aber es wird klar, dass ein Vorwiderstandskabel drin ist. Denn wäre es nicht da, so würde man die volle Batteriespannung messen.

Es gibt einen Trick mit dem unabhängig man von der Stellung des Unterbrechers einen definierten Zustand bekommt. Kurzzeitig ein Kabel vom Minus-Anschluß der Zündspule nach Masse legen. Dann sind die Verhältnisse so, wie bei geschlossenem Unterbrecher.


bei laufendem Motor, öffnet und schließt der Unterbrecher ständig. Es fließt quasi ständig ein Strom durch Widerstandskabel und Primärkreis, also gibt es einen Spanungsabfall am Widerstandskabel. Am Plus-Anschluß ergeben sich je nach Zündspule ca. 8 bis 11V (ganz grob), also gerade genug dass das Ignitor Modul funktioniert. ... Bis zu dem Tag, an dem die Batterie etwas schwach ist und durch den (ggf. etwas längeren) Startvorgang unter 8V absinkt...


Übrigens unter den Elektrotechnikern gibt es einen Spruch...
Wer misst, misst Mist!
Soll heißen, jeden Messung beeinflusst das Meßobjekt, bis hin zur Fehlmessung.

Gruß
André
Hallo André,
super zusammengefasst.
Hört sich so an als würdest Du auch jeden Tag mit den Elektronen kämpfen?

Gruß
Patrick
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benheimer

Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von benheimer »

Hallo Andre,
kann mich Patrick nur anschließen, super Zusammenfassung.

Gruß
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AJ-C289
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von AJ-C289 »

Hallo Uli, Patrick,

vielen Dank für die Blumen ...
Zitat:Hört sich so an als würdest Du auch jeden Tag mit den Elektronen kämpfen?
Ja, Ich kämpfe hobby-mäßig seit ich ca. 13 ... 14 Jahre alt bin mit Elektronen und Schaltungen. Später hab' ich dann E-Technik studiert, um das Hobby zum Beruf zu machen. Das Studium ist schon sehr theoretisch, so dass das praktische Verständnis zu Schaltungen eher durch das Hobby kommt. Ich denke auch jeder gelernte Radio- & Fernsehtechniker (z.B.) hat da praktisch noch mehr drauf... Heute beschäftige ich mich beruflich hauptsächlich mit Projekten - "kämpfe" also nicht jeden Tag mit Elektronen ... eher mit Plänen, Risiken und Menschen (nicht falsch verstehen - bitte).
... Hm, jetzt gehört's eigentlich in den small-talk.

Servus
André
mustang88gt
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von mustang88gt »

Hallo.

So, habe gestern Abend noch ein paar Adrenalinschübe gehabt, da ich heute 07:15 MFK-Termin hatte und die Zicke nicht mehr richtig lief, immer wieder Zündungs-Aussetzer, d.h. lief nur noch, wenn ich bremste. Fuss vom Bremspedal und der Motor geht aus.

Habe dann im Hinterkopf gehabt dass ich mal gelesen habe, dass die Pertronix II nicht so zuverlässig sei wie die Pertronix I und III.
Also zu meinem Mech gefahren, die eingetauschte Pertronix I anstelle der Pertronix II eingebaut und Probefahrt. Lief kurz besser, dann wieder dasselbe Spiel.

Zurück zum Mech gefahren und er erbarmte sich meiner (mittlerweile 21:00 Uhr). Könnte es ein Unterdruck-Problem sein oder was..?

Die Unterdruck-Schläuche angeschaut und zur Überzeugung gekommen, dass es das nicht sein kann.

Gedankenblitz von meinem Mech Willi:
"Wo hast Du das Zündungs-Relais eingebaut?" Ich ihm gezeigt und dann er die Prüflampe dran.
Laufen lassen -> i.O.
Gang rein -> i.O.
Langsam retour und Fuss von der Bremse -> Zündungsspannung weg, das Relais auf 0.

Aaaarrrggghhh! Den Bock selbst eingebaut!

Zitat:Ein kleines Relais nehmen und die Lastseite an die Batterie anschließen. Mit dem Plus vom Widerstandskabel schalten.

PUSTEKUCHEN! Das funktioniert NICHT wenn man das rosa Kabel im Motorraum nimmt!

Haben ne zusätzliche Leitung gezogen ab Zündschloss, also ganz am Anfang vom rosa Kabel.

Probefahrt: Alles okay, fährt sich easy beim cruisen, ohne Aussetzer.

Also, falls ihr auf Pertronix umbaut: Unbedingt ein Zündung-Ein-Kabel ab Zündschloss einbauen zur Ansteuerung vom Relais!

En Gruess us Einsiedeln / CH

Urs der nochmal zur Nachkontrolle muss mit dem Pony...
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68GT500
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von 68GT500 »

Hi Urs,

ich habe keine Ahnung wie Du das geschafft hast, aber mit dem Vorwiderstandskabel kann man völlig problemlos ein Relais steuern.

Mache ich beim Falcon genau so, und befeuere eine Pertronix III damit.

Etliche tausend KM völlig problemlos.

mfg

Michael
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von Schraubaer »

Ich denke auch, da ist bei Dir was anderes im Argen! Zumal, Du Dir mit der jetzigen Schaltung auch das Relais schenken kannst, da dadurch jetzt ohnehin satte 12V vom Zündschloss vorne ankommen.
Netter Fehler, muß ich mal dran knobeln.

Heiner...
Ich drücke solange ein Auge zu, bis ich anfange damit zu zielen!

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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von Urmel »

Schraubaer hat geschrieben:Zumal, Du Dir mit der jetzigen Schaltung auch das Relais schenken kannst, da dadurch jetzt ohnehin satte 12V vom Zündschloss vorne ankommen.
Heiner...
Danke Heiner,

das beruhigt mich.
Meine Pertronix I läuft - nach anfänglichen Schwierigkeiten - OHNE Relais und mit direkten 12V klaglos.
Ich dachte schon, ich müßte wieder dran rumbasteln......

Schönen Gruß,
Kai
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Re: Tipps zum Petronix-Einbau?

Beitrag von mustang88gt »

Hallo.Zitat:Zumal, Du Dir mit der jetzigen Schaltung auch das Relais schenken kannstIch lasse das Relais drin, denn ich hab nur ne Steuerleitung gezogen, kein dickes Kabel.Ausserdem wird so das Zündschloss entlastet, wenn es nur den Steuerstrom für's Relais schalten muss.Habe extra ne fette Zuleitung für's Relais gezogen, da mit der geschalteten Spannung auch noch der Hauben-Tourenzähler und der elektrische Choke versorgt werden.Es war eindeutig der Fehler, immer aufgetreten wenn ich Autobahn gefahren bin und nachher cruisen wollte.Während der MFK lief's gut, nur die Servoschläuche verlieren Oel (muss wohl zu einem Landmaschinen-Mech für neue Schläuche) und die Bremse hinten rechts zieht viel weniger als links. Muss wohl mal schauen ob die Beläge stimmen, könnten ja vertauscht sein da wir noch nie Hand angelegt haben dort...En Gruess us Einsiedeln / CHUrs
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