Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Akut ein Problem?

Moderatoren: SqlMaster, T5owner, TripleT

Forumsregeln
Beachte bitte, je genauer Du dein Problem beschreibst, umso weniger Rückfragen wird es geben, bis Dir vielleicht jemand helfen kann. Vergiss nicht zuzufügen, welche Schritte zur Problemlösung Du bisher schon unternommen hast.
Antworten
Benutzeravatar
datadefender
Beiträge: 700
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 11:50
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: Ford Mustang Coupe 1966, 289 C4
Opel Commodore GS/2.5 1976
KTM Fahrrad 1978
Mercedes 280E (W123) 1979
Smart ForTwo EQ 2019
VW Passat GTE 2020
Kontaktdaten:

Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von datadefender »

Die Probleme des Lichtschalters bei Umrüstung auf H4 Scheinwerfer sind wohl allen bekannt.
Ich selber hatte zwar noch nie Probleme aber da ich demnächst ein Rallye mit Nachtetappe fahre (viewtopic.php?p=368843#p368843) wollte ich das Thema jetzt doch mal richtig angehen.

Es gibt diese wunderbaren Kabelbäume zum Umrüsten - aber ich habe keinen Lust auf extra Kabelbäume und dann die alten Stecker im Lampengehäuse.

Also Alternative: Wicklung des Kabelbaums aufmachen und die beiden Drähte für Low und High Beam auftrennen.
aufgetrennt.jpg
aufgetrennt.jpg (72.43 KiB) 2173 mal betrachtet
Der rote mit dem blauen Streifen ist Low - der Grüne mit schwarzem Streifen ist High - zumindest im 66er Modell.
Auf die 4 Enden ordentliche Flachstecker crimpen (die mit integriertem Schrumpfschlauch)
Den Kabelbaum wieder gut einwickeln - ich nehme immer TESA Gewebeband 51608 für Kabelbäume.

Jetzt eine Batterie von Relais mit Sicherungen darüber montieren und das ganz verkabeln.
Die vom Lichtschalter kommenden Kabelenden steuern nun die Relais - die zu den Scheinwerfer führenden bekommen dann den geschalteten Strom von den Relais.

Ich habe gleich noch 2 weitere Relais montiert über die ich später noch Zusatz-Fern- und Nebelscheinwerfer steuern werden. Die sind im Moment noch separat verkabelt.
Die Schaltung ist so ausgelegt, dass Zusatz Fern- und Nebelscheinwerfer nie gleichzeit leuchten - das ist nämlich nicht erlaubt.
mit-Relais.jpg
mit-Relais.jpg (155.5 KiB) 2173 mal betrachtet
Strom kriegt das ganz direkt von der Batterie mit einer 40A Sicherung.
Insofern sind die Einzelsicherungen der Relais nicht notwendig - but why not.

Man mag einwenden, dass die Kabel zu den Hauptscheinwerfern im Serien-Kabelbaum viel zu dünn sind - ja die sind wirklich nur 1,5er für knapp 10A. Ich habe mal gefühlt - werden nicht warm - kann also bleiben - zuminderst vorerst.

Wundern mag sich der eine oder andere sich über das graue Ding unten im Bild wo die 4 roten Drähte der Relais zusammenkommen. Das ist eine Wago 5-fach Klemme Typ 222–415. Hier wird die Zuleitung von der Batterie auf die 4 Relais aufgeteilt. Hab ich auf der anderen Stehwand für die Verteilung zur Petronix, E-Lüfter, etc. seit Jahren so im Einsatz - widersteht Wasser, Öl und Hitze. Wer ne bessere Idee hat - gerne her damit.

Arbeitszeit war 3 Stunden.
Hab gleich noch neue Hauptscheinwerfer (Hella) (die alten war schon etwas blind) mit Osram NightBreaker Bulbs
Alles funzt ganz prima - richtig schön helles Licht. Die Nacht-Rallye kann kommen.

Hier noch der Verdrahtungsplan:
schaltplan.jpg
schaltplan.jpg (103.1 KiB) 2173 mal betrachtet
Hanns
Life is good - in a Mustang
yab
Beiträge: 884
Registriert: Sa 10. Sep 2016, 20:50
Fuhrpark: '68er Convertible

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von yab »

datadefender hat geschrieben: Sa 12. Nov 2022, 17:33 Wicklung des Kabelbaums aufmachen und die beiden Drähte für Low und High Beam auftrennen.
Prima Anleitung!

Ähnlich habe ich das vor einigen Monaten auch gemacht. Ich habe noch die Hupe(n) dazu genommen. Nebenscheinwerfer sind bei mir ebenfalls nicht im Kabelstrang. Dann noch ein Relais für die Zündung und eins für meine Unterdruckpumpe. Die aufgetrennten Kabel sind so versteckert, dass man die Relais rausnehmen und fast den Ursprungszustand wieder herstellen kann.

Die Kabelstärken zu den Scheinwerfern könnten grösser sein, ja. Aber die Strecken sind so kurz ... Das kommt mal an die Reihe, wenn der Kabelbaum insgesamt dran glauben muss. Eben wie bei datadefender.

Für die Relais habe ich diese Box vorne links verbaut.
Gruß
Marino
Benutzeravatar
AJ-C289
Beiträge: 1565
Registriert: Do 24. Mai 2012, 14:46
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: C-Code Hardtop Coupe - 03/1965 - Poppy-Red - White Vinyl-Roof - Autolite 4100 - Cragar S/S
VIN: 5F07C654771
65A J D5 06Q 36 F 6
Kontaktdaten:

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von AJ-C289 »

Hallo Hanns,

Sorry vorab, weil ich jetzt vllt. etwas oberlehrerhaft klinge...

Wenn die 40A Sicherung, die ja eigentlich für die 1,5er Kabelquerschnitte deutlich zu groß ist, den Geist aufgibt, "stehst" Du komplett im Dunklen. Natürlich ist die Sicherung schnell getauscht aber die Ursache ggf. immer noch da und dann fliegt Dir die neue Sicherung wieder um die Ohren, usw. usw.

Also mein Vorschlag: Schlage doch zwei Fliegen mit einer Klappe und verwende zwei 15A oder 20A Sicherungen. Eine für das normale Licht und die Andere für High/Fog.
Wenn dann eine Sicherung fliegt, hast Du immer noch den anderen Kreis und könntest Dich z.B. mit den Fog-Lights ins Ziel retten...

Du eliminierst den single-point of failure und bist zusätzlich auf der sicheren Seite, dass die Sicherung auslöst bevor die Kabel (z.B insbesondere im Sommer) warm/heiß werden.

LG André
Benutzeravatar
Kalle
Beiträge: 222
Registriert: Mo 30. Mai 2022, 23:00
Fuhrpark: 66' Coupe
03' Audi A4 Avant

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von Kalle »

Hallo Hanns,

eine Frage zu dem Thema: Ist nicht (auch) ein Grund für die Nachrüstkabelbäume der Keramik Stecker an den Lampen gegenüber dem Kunststoff Stecker vom OEM Kabelbaum? Ich hatte Mal gelesen die Halogen Leuchtmittel werden deutlich wärmer (auch am Stecker) als die Sealed Beam Scheinwerfer. Hat damit jemand Erfahrung?
Die Idee finde ich sonst gut, wollte meinen Kabelbaum für die Beleuchtung bald auch angreifen.
Grüße Carl
Benutzeravatar
68GT500
Beiträge: 9037
Registriert: Do 13. Mär 2008, 20:37
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: - 64 Falcon Sprint
- 64 Falcon Squire
- 65 GT Convertible
- 65 K-Code Hardtop
- 66 T5 K-Code GT Convertible
- 68 GT 500
- 08 Bullitt

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von 68GT500 »

Hi Karl,

wegen der Keramikstecker...

Die originalen Ford Kunstoffstecker funktionieren selbst mit 90/130W völlig problemlos.

Habe solche 2006 im Shelby für die Rallye MonteCarlo eingebaut und irgendwie vergessen, sie wieder zurückzurüsten. :o

Ich habe separat abgesicherte 2 Versorgungsleitungen in den org Kabelbaum gelegt, 1x für Fernlicht & Nebellampen und die Zweite fürs Abblendlicht.

Licht ist recht ordentlich und bei den letzten 7 TÜV Terminen :!: nie ein Problem gewesen.

Einen Grund auf Keramik umzurüsten sehe ich daher nicht.

mfg

Michael
Kaum ist alles "Idioten-sicher" gemacht, schlägt die Evolution zu und liefert einen "besseren Idioten".
BildBildBild
Benutzeravatar
datadefender
Beiträge: 700
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 11:50
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: Ford Mustang Coupe 1966, 289 C4
Opel Commodore GS/2.5 1976
KTM Fahrrad 1978
Mercedes 280E (W123) 1979
Smart ForTwo EQ 2019
VW Passat GTE 2020
Kontaktdaten:

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von datadefender »

Mir gefällt die Idee mit 2 Zuleitungen zu den Relais sehr gut.
Statt eine 4mm werde ich dann 2 x 2,5mm Kabel von der Batterie zum Relais-Block führen.
Einmal für die Hauptscheinwerfer und einmal die Zusatzlampen.
Auf diese Weise ist über jeder Leitung dann immer nur ein Lampenpaar aktiv.
Und ich würde dann definitiv die China Relais mit den Sicherungen gegen Hella Relais tauschen.
Und die Wago-Klemme würde auch entfallen.

Danke für den Input Andre und Michael

Hanns
Life is good - in a Mustang
mustang88gt
Beiträge: 1792
Registriert: Di 7. Feb 2012, 00:46
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: Winterautos:
98er Volvo V70 R AWD
97er Ford Scorpio 24V Turnier
Sommerauto:
69er Mach1 351W Black Jade

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von mustang88gt »

Hallo Hanns

Denkst Du, die WAGO ist wasserdicht?

Ich denke: Eher nicht...

En Gruess us Bennau / CH

Urs
Ich geb's zu: Ich bin verrückt, Autoverrückt...
Benutzeravatar
maggus01
Beiträge: 91
Registriert: Mo 25. Jan 2021, 20:56
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: Mustang 66 289 Coupé, Focus ST MK4, Focus MK2, Transit, B-Max

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von maggus01 »

Schöner Beitrag Hanns,

aber bitte bitte mach das mit der doppelten Absicherung zeitnah. So wie es schon gesagt wurde.
Wenn wir streng nach Norm gehen würden benötigst du mit 40A Absicherung ein Kabel mit 10er Querschnitt. Bedeutet das dein Kabel dir komplett abbrennt, bevor die Sicherung fliegt bei Kurzschluss. Das wäre eher uncool.
Die Wago Klemme würde wie du schon sagst auch rausfliegen. Sehr gute Sache. Die kann man nehmen, aber hier bitte auch die fließenden Ströme über die Klemme beachten. Ich persönlich finde, dass Wagos nach wie vor für Hauselektrik gedacht sind, nicht für KFZ. Gehen tut's.
Und bitte noch an die Feuchtigkeit denken. Auch deshalb die Wago raus, sonst stehst du wirklich im Dunkeln. Wasserdicht sollte alles bitte schon sein, vor allem wenn man weiß was du mit dem Fahrzeug anstellst, außer es sind alles schönwetter Rallys - Dein Profilbild sagt aber was anderes :lol:

Grüße
Marcus
Benutzeravatar
datadefender
Beiträge: 700
Registriert: Sa 2. Aug 2014, 11:50
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: Ford Mustang Coupe 1966, 289 C4
Opel Commodore GS/2.5 1976
KTM Fahrrad 1978
Mercedes 280E (W123) 1979
Smart ForTwo EQ 2019
VW Passat GTE 2020
Kontaktdaten:

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von datadefender »

Die doppelte Absicherung ist jetzt drin - 2 Leitungen a 2,5 - eine für die Hauptscheinwerfer - eine für die Zusatzscheinwerfer.
Bei den Hauptscheinwerfern ist immer nur Low oder Hi Beam aktiv
Und bei den Zusatzscheinwerfern entweder Hi-Beam oder Fog-Light
So fliesst also über jeder Leitung maximal nur 10 A

Dennoch 2 Kommentare:

Die VDO Tabellen zu Leitungsquerschnitten sind mir bekannt. Aber die Sicherungen sind so schnell, das hat das Kabel keine Chance durchbrennen.
Habwe einen kleinen Versuch gemacht: 40A Sicherung in Serien mit 2,5er Kabel und dann Kurzschluss an der Batterie. Das Kabel wir nicht mal warm und die Sicherung ist sofort durch.

Zum Thema Wago und "wasserfeste" Verbindungen.
Im Motorrraum gibt es doch jede Menge "offene" Verkabelungen: Lichtmaschine, Anlasser, Zündspule, Geber für Temp und Druck - alles offen.
Nur der Verteiler mag keine Feuchtigkeit.
Wago-Klemmen sind bis 35A zugelassen (steht so drauf) und im Rallye Commodore habe ich die seit Jahren drin - und da hat es schon etliche Wasserdurchfahrten gegeben.

Egal - hässlich sind die Dinger trotzdem. Also hab ich mir jetzt ein 4-fach Y-Kabel gemacht. 4mm vom Starter-Relais auf 4 Stück 2,5mm.
Ordentlich verlötet und dann DSchrumpschlauch drüber.
Y-Kabel.jpg
Y-Kabel.jpg (62.31 KiB) 1689 mal betrachtet
Die Dreckspritzer stammen von der Rallye am letzten WE - da poste ich noch einen Bericht.

Danke allen für die Ratschläge - dadurch jetzt eine gute und saubere Lösung

Hanns
Life is good - in a Mustang
Benutzeravatar
maggus01
Beiträge: 91
Registriert: Mo 25. Jan 2021, 20:56
Clubmitglied: Ja
Fuhrpark: Mustang 66 289 Coupé, Focus ST MK4, Focus MK2, Transit, B-Max

Re: Relaisschaltung Scheinwerfer - DIY

Beitrag von maggus01 »

Das ist schon korrekt, die offenen Verbindungen im Motorraum sind dafür ja auch ausgelegt. Die Wago allerdings kann im Inneren anfangen zu gammeln, dann wird die Verbindung schlecht und kann heiß werden, usw...habe ich alles schon gesehn.

Aber schau doch mal wie dus jetzt hast. Das sieht doch um welten besser aus! So ist das schön.
Antworten

Zurück zu „Technik“