Rally-Pac (1964/1965) unterscheiden

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behemot
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Rally-Pac (1964/1965) unterscheiden

Beitrag von behemot »

Hallo Foristen,

sagt mal, woran unterscheidet man Reproduktionen von Originalen? Ich lese hier schon eine Weile quer und multilingual durchs Netz, komme aber zu keine genauen Ergebnis.

Es gibt wohl high-profile und low-profile. Ich interpretiere das so: high-profile hat den waagerechten "Balken" zwischen den Instrumenten und low-profile das gebogene Schellen-Gegenstück. "Nötig" wurde das wohl mit der Ablösung des "Bandtachos" im Laufe von 1965.
Folgend geht es mir also nur um die high-profile Variante.

- Ich sehe fast nur Bilder mit der haptischen Prägung "RALLY PAC". Ist eines ohne Prägung automatisch eine Reproduktion?


Nun zu den Instrumenten, dem Drehzahlmesser (dem zum Jahrgang passenden mit unten gelagerter Nadel, die späteren haben es ja passend zum Rundtacho dann mittig).

- 6.000rpm war Standard und 8.000rpm gabs im Grunde nur mit Hi-Po oder im GT (GT-Paket kam doch erst 65 mit der Tachoablösung, bleibt der K-Code [HiPo])?
- "R.P.M.X 100" auf gebogener, gedachter Linie ist die richtige Beschriftungsart, während "R.P.M. X 100" (Leerzeichen vor dem X) oder nur im Bogen tiefergesetzte, waagerechte Zeichen für eine Reproduktion sprechen?
- im oberen Bereich steht mal "FORD" ohne oder "MUSTANG" mit Serifen, das kann beides Original sein, während keines dieser Wörter dann wieder für eine Reproduktion spricht?
- die "Sonnenblenden"-Ringe waren immer schwarz (oder später komplett in Ausstattungsfarbe); was sagt mir dann Chrom außen?
- spielt die Farbe der Schraube im Glas unten eine Rolle, meist schwarz

Die Uhr.

- hier sehe ich auf glaubwürdigen Bildern (Auktionen mit Gutachtern) oft einen "Gilb" auf dem Ziffernblatt; i.d.R. stärker wie im Drehzahlmesser (vielleicht drang ja Raucherluft durch das Stellrad ein?); Reproduktionen erscheinen immer geleckt weiß - sind das korrekte Anhaltspunkte?
- ist das Stellrand nun in Chrome/Silber oder schwarz - mir kommt beides häufig in Bildern unter?

Und wenn man dann ein Teil mal in der Hand hält, gibt es dann noch Beweise oder Indizien, die man z.B. auf den Instrumenten hinten finden kann. Ich sehe da manchmal so lila Stempel, andere sprechen von "NOS" - was gibts da noch zu erkennen.

Würde mich freuen, wenn wir das für Originalteileliebhaber ausbauen könnten.

Gruß und guten Start in die neue Woche, Ronny
behemot
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Re: Rally-Pac (1964/1965) unterscheiden

Beitrag von behemot »

Die von mir "Sonnenblendenringe" genannten Schattenwerfer nennt man Übersee wohl "hoods". Die wurden verchromt hergestellt und dann ab Werk von außen mit Strukturlack schwarz überstrichen - so konnte man innen am Glas den Chromring schaffen. High profile gab es ausschließlich in schwarz.
Einige Nutzer haben wohl zur Individualisierung dann den Lack wieder von den hoods entfernt.
Kai ausm Pott
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Re: Rally-Pac (1964/1965) unterscheiden

Beitrag von Kai ausm Pott »

Hallo, ich finde das ist ein interessantes Thema, stelle dan mal ein Foto unseres Rallye Pac zur Debatte für eine Typisierung. War original nicht in dem Auto. Ist ein 64,5er.
Der DZM geht, ist in den Strom der Zündspule geschaltet und die Uhr geht, aber zu langsam. Ich gehe davon aus das es ein altes ist, aber wie alt?
Liebe Grüße
Kai
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behemot
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Re: Rally-Pac (1964/1965) unterscheiden

Beitrag von behemot »

Alle Angaben basieren auf meiner Meinung, die sich aus dem Tagelangen lesen verschiedensprachiger Artikel und vor allem amerikanischer Foren sowie dem Sichten von Bildern ergeben hat. Ich bin kein Gutachter und möchte keine Garantien für die Aussagen abgeben.

- das ist ein sog. "high profile" wegen der "dicken" Brücke zwischen beiden Instrumenten - also 1964/15 (oder Rrepro)
- es hat den "Rally Pac" Schriftzug - das spricht für ein beim Dealer nachträglich/zusätzlich erworbenes Set, im Werk sollen wohl hauptsächlcih unbeschriftete verbaut worden sein
- der Drehzahlmesser mit max 6.000rpm kann für einen 6 Zylinder oder "normalen" 8 Zylinder sein - 8.000rpm gabs wohl nur der GT Ausstattung oder mit den/für die HiPo Motoren
- Schriftarten und -größen sowie Ausrichtung und Position halte ich für authentisch; ebenso die schwarze Schraube am DZM (mit der Du die Nadel von -0,1 noch auf 0 bewegen könntest); der Zeitstellknopf in Chrom ist auch korrekt
- geht denn die Uhr noch? Hörst Du aus ihr mind. alle 2 Minuten einen mechanischen Schlag neben dem ganz leisen Ticken? Das spräche für ein Original, welches nicht auf Quartz umgerüstet wurde - selten, das sowas noch funktioniert (da drin macht ein Lichtbogeneffekt eigentlich zwei Kontakte kaputt und ggf. das Messing weich)
- mir scheint der schwarze Lack zu glatt - original ist da so ein gekörnter Lack drauf; weil die Blenden um die Scheiben aber erst verchromt und dann lackiert wurden hält der Lack dort nicht gut und man hat schnell Abplatzer mit Chrom drunter - entweder haben die Eigner dann die Blenden komplett "entlackt" und sich über den Chrom gefreut oder, wie vermutlich in deinem Fall, matt überlackiert.

In einem 64,5er finde ich das Modell sehr passend, bis auf Lack und vielleicht Uhrinnenleben sogar original. Die originale Uhr kann man justieren (lassen) da gibts drin hinter der 10 einen "Versteller" für die Geschwindigkeit. Wie das bei den Quarzern ist, weiß ich nicht.

"In den Strom der Zündspule geschaltet" - klär uns bitte auf. Es gibt die Variante, die an +, Masse und die "Negativseite" der Zündspule kommt und dann welche die ins 12-auf-9V-Widerstandskabel gebrückt werden. Hast Du noch das 9V-Zündsystem oder auf 12V umgerüstet?
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