nach einiger Zeit nochmal etwas aus den "heiligen Hallen" in Stolberg.
Ein Projekt, welches sich mangels Teileversorgung und meinem Ausfall nun leider doch fast 12 Monate gezogen hat.
Angliefert wurde im September 2020 eine Arntz Cobra.
Das Triebwerk, ein 427er SideOiler von 1965, sollte auf unserem Prüfstand abgestimmt werden.
Vor dieser Arbeit habe ich mir gedacht, schau mal lieber unter die Ventildeckel, check das Ventilspiel mal und blitz die Zündung ab. Also Ventildeckel runter und siehe da: Intake Dichtung hängt dort in Fetzen rum.
Nach kurzer Rücksprache mit dem Kunden wurde dann das Intake zum Abdichten demontiert.
Weitere Erkenntnis: Einlasskanäle und Einlassventile total verkokt. Außerdem hatte man eine falsche Länge der Stößelstangen durch Unterlegen von ca. 3mm dicken Metallplatten unter den Kipphebelfüßen kompensiert.
Also: Köpfe runter und reinigen, etc.
Leider kam dann hier zum Vorschein, dass die Kolben falsch montiert wurden und somit 4 von 8 Einlassventile aufgesetzt haben.
Also: Motor raus und komplett durchsehen. Daraus wurde dann eine volle Instandsetzung, denn Kurbelwellenlager waren hinüber und damit auch die Welle selbst in Mitleidenschaft gezogen, mehrere Zylinder verrieft, Nockenwellenlager Zustand grenzwertig.
Nach Erhalt der Kolben (Zwischenübermaß) konnten die Zylinder wieder sauber gebohrt und gehont werden. Die Kurbelwelle haben wir schleifen lassen. Im Zuge der Revision wurde der Motor mit einer mechanischen Custom Grind Nockenwelle nach meinen Vorgaben aufgerüstet (vorher flat tappet).
Mit passenden Federn und Duplex Kette war nun alles soweit da zum Zusammensetzen
die Zylinderköpfe hatten keinerlei Schäden. Auch die Ventile waren alle einwandfrei. Alles wurde gereinigt und mit neuen Schaftdichtungen und Federn zusammengesetzt.
Die Ansaugspinne wurde aufbereitet (glasperlgestrahlt) und die Kanäle an die Dichtungen angepasst. Ein Riss am Vergaserstehbolzen wurde ebenfalls repariert.
Vor Einbau des Triebwerks wurden Hinterachse und Getriebe abgedichtet. Eine neue Centerforce Kupplung kam zum Einsatz, passend zu dem Aluminium Schwungrad, welches ebenfalls ersetzt wurde, weil das alte Stahlrad bereits durchgeglüht gewesen ist.
Heute ging es dann auf die Rolle zum Abstimmen. Nach erster Messung und viel zu fetten Düsen wurde der Vergaser also etwas magerer eingestellt und die Zündung angepasst.
Das Ergebnis kann sich doch sehen lassen:
Nach abgeschlossener Abstimmung kommen wir hier auf 471PS und 627Nm.
Für einen 427er mit originalen Zylinderköpfen sollte das mehr als akzeptabel sein.

So denn, bis demnächst. Ich hoffe ihr habt Spaß mit den Bildern.