Vorgeschichte:
Meine Instrumentenbeleuchtung war über die Jahre wirklich sehr funzelig geworden, außerdem störten mich die ausgeblichenen Zeiger der Originalinstrumente. Der Zeiger des nachgerüsteten Drehzahlmessers passte farblich auch nicht richtig. Zudem hatte sich Staub im Instrumententräger angesammelt. Also war es Zeit für eine Auffrischung. Im Bild unten sieht man die "Helligkeit" der Instrumente bei Tag


Vorne weg habe ich noch den Lichtschalter überholt. Hierauf gehe ich nicht genauer ein, da es bereits von Marco ein super Tutorial gibt. Nur soviel dazu: Die Dimmfunktion des Schalters kann beeinträchtigt sein, wenn der Widerstandsdraht im Inneren einen Defekt hat und oberflächlichen Kontaktbrand. Nach der Reinigung habe ich den Schalter per Multimeter durchgemessen und eine gleichmäßige Änderung des Widerstands festegstellt...passt also.

Nun ran ans Werk. Das Instrument zu zerlegen ist ja kein Problem - ein paar Kreuzschlitzschrauben lösen und schon kann man die Blende abnehmen.
Die Kunststoffscheiben habe ich mit einer milden Kunststoffpolitur von den haarfeinen Kratzern befreit und das Dekor mit einer Zahnbürste gereinigt. Danach etwas Kunststoffpflege damit die matte Oberfläche erhalten bleibt. An den Chromumrandungen musste nichts gemacht werden
Die Farblinsen im Inneren waren schon arg mitgenommen. Teils blind, teils verschmort und teils gesprungen.
Schön zu sehen der Unterschied (links neu).

Anm.: Die Farblinsen erzeugen kein blaues Licht! Die gelben Leuchtmittel ergeben mit den blauen Farblinsen eher einen grünlichen Eindruck.
Schön beschreibt es eigentlich die Farbe "vintage coke bottle". Das ist auch das Problem an den ganzen LED-Nachrüstungen - die 0815 LEDs sind alle hart-weiß und dadurch wird die Beleuchtung viel zu blau! Wer also eine originale Optik mit LED haben möchte sollte zumindest versuchen warmweiße LEDs zu bekommen.
Diese kann ich empfehlen https://www.hipoparts.com/led-gauge-lighting-kits/. Das angebotene Set ist nicht günstig und hat stramme 2 Wochen per Post aus den USA gebraucht - allerdings ist die Qualität sehr gut und es sind sogar rote und grüne Leds für den Blinker und die "Brakes"-Leuchte dabei. Dimmbar sind sie auch!
Das Austauschen der Farblinsen ist etwas fummelig wenn man nicht alle Instrumente an den Fassungen lösen möchte. Mit Geduld und (wie immer) dem richtigen Werkzeug geht es aber. Die Reproduktionen von Schrott-Dreck (Scott Drake) haben überraschender Weise sehr gut gepasst und es musste nichts nachgearbeitet werden.

So nun zu den Zeigern - wie schon erwähnt waren diese ziemlich ausgeblichen. Unter den silbernen Blenderingen war aber noch unberührte Originalfarbe zu sehen. Beachte den Unterschied zwischen Zeigerende und Schaft.

Hier habe ich mich im Modellbaubereich bedient und mit den Farben vorher etwas experimentiert. Die entsprechenden Farben habe ich einfach auf Zahnstocher aufgetragen und konnte sie somit gut im Vergleich neben die Zeiger halten.
Das im Grunde perfekt passende Ergebnis lieferte: Revell Leuchtrot und Leuchtorange in Verhältnis 1:1

Die Zeiger habe ich dann mit einem Haarpinsel beschichtet. Die Konsistenz der Farbe ist so, dass man sie gut auftragen ohne zu tropfen aber gleichzeitig verläuft sie auch schön. Den Retrogauge DZM habe ich auch gleich mit lackiert.


Ich würde sagen, das Ergebnis ist durchaus zu gebrauchen:



Schlussendlich wieder alles zusammengebaut und die Beleuchtung getestet. Hier habe ich einfach ein 12V Netzteil umfunktioniert.
Das + per Kabel an den Lila/blauen Pin im Multistecker gehängt und - an Masse (in diesem Fall das Metallgehäuse des Instrument clusters.)
Nochmal anschaulich - in diese Richtung sollte die Farbe gehen:

Ich denke mal das kommt ganz gut hin. Die Bilder geben das nicht so gut wieder...es wirkt immer etwas blauer als es ist. Leider habe ich noch keine Bilder bei Tag gemacht. Das reiche ich nach wenn das Cockpit wieder verbaut ist.



VG David