Nachdem ich mir letztes Jahr nach über 10 Jahren den Wunsch eines 67er Mustangs erfüllt habe, stand nun der erste Winter vor der Tür. Da ich handwerklich nicht gerade stiefmütterlich bin, habe ich mich mal an das Projekt gewagt. Ich muss dazu sagen, dass die Substanz schon mega war und den meisten wahrscheinlich auch genügen würde. Da ich etwas ambitioniert bin und ich die Möglichkeiten seitens einer eigenen Werkstatt (wenn auch nur Handwerksbetrieb) habe, stehen die Chancen also nicht gerade schlecht. Zudem habe ich fachkompetente Beratung seitens einer paar Mustangfreunden gehabt und zu guter Letzt gab es ja auch noch das Forum hier, was mir in vielen Bereichen geholfen hat. Lesen bildet

Eigentlich wollte ich nur die Sitze neu aufpolstern, da sie einer ausgenudelten Couch vom Sitzkomfort ähnelten. Das war schon mal eine Herausforderung! Also alles ausgebaut, mich hier im Forum belesen und zum Entschluss gekommen, die vorderen Sitze mit fertigen Schaumpolstern von RSB zu bestücken und die hinteren mit verschiedenen Schaumstoffen auszupolstern. Zunächst habe ich die Gestelle alle entrostet, Fertan drauf, abgewaschen und dann alle neu lackiert. Zum Glück war nichts gebrochen. Ich habe zur Verstärkung an der hinteren Sitzbank jedoch zwei Drähte als Z eingebogen und mit den Hogrings (ja, bestellt lieber ein paar mehr...) befestigt. Somit waren die Gestelle schon mal vorbereitet. Die Laufschienen habe ich ebenso neu lackiert und gefettet. Als erstes habe ich mich dann über die Vordersitze gemacht. Jute mit den Hogringen befestigt und an den Enden das Jute doppelt genommen, damit es nicht einreisen kann.
Nun zum Bezug: Hier habe ich einen kleinen Trick angewendet, da die Spanndrähte an den Nähten echt schwer mit den Hogrings zu fixieren waren. Zu tief muss man die Zange in die Konturen drücken und man sieht wirklich nichts....Ich habe mir lange Messingdrähte gebogen und diese dann Zug um Zug enger dreht. Das geht bequem und man bricht sich nicht die Finger bei dem extrem unter Spannung sitzenden Bezügen. Das Problem war zudem, dass ich die Bezüge nicht erneuert habe und somit auch in die alten Löcher kommen musste. Ging aber wie gesagt mit dieser Methode ganz gut. Ich habe übrigens das Kunstleder dick mit Balistol eingelassen. Das hat mehrere Vorteile, da es das Leder geschmeidig macht und zudem vor Fäulnis schützt. Als nächstes habe ich mich dann über die Rückbank gemacht. Sah eigentlich einfacher aus als es dann letztendlich war. Um ehrlich zu sein: es ging beschissen, da es immer irgendwo Falten schlug, obwohl ich 1mm, 2,5mm, und 5mm Schaumstoff zuzüglich einem Vlies verwendet habe. Ich habe die einzelnen Lagen dann mit Sprühkleber fixiert und eben solang aufgepolstert bis es gepasst hat. Das Problem war weniger der Kardantunnel, eher die Seiten.
Dann wollte ich eigentlich wieder einbauen....nee, doch lieber mal den Teppich anheben und vorsichtig schauen? Schlechte Idee


Dann die ewig hier auch diskutierte Frage ob nun Dämmmatte oder Alubutyl. Ich habe mich einfach für das letztere entschieden, da ich einfach keinen Bock auf einen Schwamm unter dem Teppich hatte.

Dann habe ich die ganze Kiste sauberste abgeklebt und alle lackierten Flächen im Innenraum (Türen, Armaturen, Seitenwände) entfettet und komplett neu lackiert mit 2k Lack. Fette Sache. Das konnte ich ja aufgrund meines Berufs und den Möglichkeiten in der Werkstatt.
Nach knapp 2 Monaten Arbeit habe ich dann alles wieder zusammen gebaut. Aktuell mache ich jetzt noch die Rücklichter. Alle Dichtungen raus, Reflektoren reinigen und alles wieder zusammen. Puhhh, so langsam geht mir auch die Luft aus. Ich denke das Ergebnis ist respektabel, dafür dass ich nur Orgelbauer bin

Freue mich über eure Kommentare und Anregungen. Viele Grüße!
Bilder folgen gleich













Gesendet von iPhone mit Tapatalk